Die Aspekte der Planeten

Winkelbeziehungen zwischen den einzelnen Planeten

Als Aspekte bezeichnen wir im Horoskop die Winkelbeziehungen zwischen den einzelnen Planeten. Dabei wird untersucht, in welchem Gradabstand sich zwei Planeten im Tierkreis befinden.

Bestimmte Winkel werden mit einer Linie zwischen den beiden Planeten markiert. Grundsätzlich lassen sich alle verwendeten Aspekte von einer Teilung des Kreises (360°) durch eine ganze Zahl ableiten (die dann manchmal noch mit einem bestimmten Faktor multipliziert wird).

In der Deutung der Aspekte gehen wir davon aus, dass die Winkelbeziehung zwischen zwei Planeten die Beziehung zwischen den beiden Planetenenergien oder Persönlichkeitsteilen im Horoskop beschreibt. Stehen zwei Planeten im Aspekt zueinander, haben sie etwas miteinander zu tun, und immer, wenn der eine aktiv ist, kommt auch der andere mit ins Spiel. Diese Regel gilt natürlich auch, wenn mehrere Planeten in einem ganzen Aspektgefüge miteinander verknüpft sind. Die Grundqualität der Aspekte wird mit verschiedenen Farben gekennzeichnet: bei Astrodata rot für Spannungsaspekte, blau für harmonische und grün für ambivalente Aspekte.

Orbis

Die Abweichung vom genauen Winkel, die noch toleriert wird, wird Orbis genannt. Bei der Frage des Orbis gehen die Meinungen der Astrologen auseinander. Grundsätzlich kann bei der psychologischen Deutung des Horoskops ein grösserer Orbis verwendet werden als etwa bei der Untersuchung zeitlicher Auslösungen. Die hier verwendeten Angaben entsprechen in etwa den Orbis, die von Astrodata® bei der Deutung des Geburtshoroskops verwendet werden.

Als sehr wichtige Verbindungen oder Hauptaspekte gelten:

(0°, Teilung des Kreises durch 1, Orbis 8°)
Die Konjunktion ist der gewichtigste Aspekt, denn hier wird die Energie von zwei (oder mehreren) Planeten auf einen Punkt konzentriert. Konjunktionen werden rot eingezeichnet, da sie sehr energiereich sind. Ob es sich dabei um eine harmonische oder eher gespannte Konstellation handelt, hängt von den beteiligten Planeten ab: ob sie ähnlich sind (wie beispielsweise Mond und Venus) oder sich eher widersprechen (beispielsweise Mars und Saturn). Bei der Konjunktion sind die beiden Planeten untrennbar miteinander verbunden, so dass der Horoskopeigner die beiden Prinzipien manchmal kaum auseinanderhalten kann. Zum Beispiel Mars/Saturn-Konjunktion: Will er aktiv werden (Mars), kommt automatisch von irgendwoher eine Bremse (Saturn).

(180°, Teilung des Kreises durch 2, Orbis 7°)
Bei der Opposition stehen sich zwei Planeten genau gegenüber und befinden sich so in gegensätzlichen Zeichen und Häusern im Horoskop. Die beiden Prinzipien erscheinen als völlig gegensätzlich und nicht vereinbar. Häufig konzentriert sich der Horoskopeigner zu Beginn auf einen der beiden Planeten und projiziert den anderen auf seine Umgebung – entweder als Feindbild oder als begehrenswerte Ergänzung. So hat er sich immer wieder mit dem Widerspruch, den er in sich trägt, auseinanderzusetzen.

Kann er mit der Zeit die ihm fremde Energie integrieren, wird sich der Gegensatz zwar nicht auflösen, der betroffene Mensch hat dann jedoch die freie Wahl, wann er welchen Planeten zum Ausdruck bringen möchte. Beispiel Venus Opposition Uranus: sich je nach Situation anpassen und Kompromisse eingehen oder sich unabhängig und eigenwillig verhalten, statt immer nur den einen Pol zu verkörpern.

(120°, Teilung des Kreises durch 3, Orbis 6°)
Stehen zwei Planeten im Trigon zueinander, befinden sie sich im gleichen Element (beispielsweise in Löwe und Schütze, also im Feuer). Beim Trigon handelt es sich um eine harmonische Verbindung der beteiligten Energien, und in der Regel werden Trigone als sehr angenehm erlebt. Sie verkörpern die Qualitäten in uns, welche uns quasi in die Wiege gelegt wurden, ohne dass wir dafür etwas tun müssen. Wir können die Trigone nützen, sie aber auch brachliegen lassen. Sie sind wie Früchte auf einem Baum, die wir ernten und essen oder einfach hängen- und verfaulen lassen.

(90°, Teilung des Kreises durch 4, Orbis 6°)
Das Quadrat entspricht gewissermassen einer doppelten Opposition und beinhaltet ein grosses Spannungspotential. Wie bei der Opposition wird das Quadrat als Widersprüchlichkeit zwischen den beteiligten Planetenprinzipien empfunden. Der Gegensatz lässt sich jedoch nicht so leicht nach aussen projizieren, sondern wird in der Regel von der Person als Unvereinbarkeit in sich selbst empfunden. Schlimmer noch scheinen die Energien nicht nur unvereinbar, sondern sich regelrecht im Wege zu stehen, so dass man dauernd das Gefühl hat, eines kommt zu kurz, sobald man dem anderen nachgibt. Beispiel Sonne Quadrat Mond: bewusste Ziele und gefühlsmässige Bedürfnisse klaffen völlig auseinander.

Vom Kreuz des Quadrats kann man sich nur durch Arbeit befreien. Es scheint wie ein Felsbrocken, der nicht zu umgehen ist, sondern in mühsamer Arbeit abgetragen oder überklettert werden muss. Der Lohn der Mühen mit dem Quadrat finden wir im Erreichen einer hohen Bewusstheit im entsprechenden Bereich sowie vieler selbsterworbener Fähigkeiten, die uns oft über uns selbst hinauswachsen lassen. Die Horoskope berühmter Menschen, die Erstaunliches leisten (oder leisteten), beinhalten oft Quadrate.

(60°, Teilung des Kreises durch 6 [2x3], Orbis 4°)
Das Sextil ist ein harmonischer Aspekt, welcher gleichzeitig eine geistige Anregung beinhaltet, die uns zum Handeln auffordert. Im Gegensatz zum Trigon verbindet ein Sextil zwei Planeten, die in verschiedenen Elementen stehen. Dabei handelt es sich immer um eine Verbindung von Feuer mit Luft oder von Erde mit Wasser, also von gleichen Polaritäten. Diese Kombinationen fordern uns dazu auf, aus neuen Impulsen zu lernen, und sie aktivieren unser Bewusstsein. Sextile werden in der Regel als angenehme, eher unauffällige Aspekte empfunden, die sich als hilfreich und nützlich erweisen.

Weiter gibt es sogenannte Nebenaspekte, welche nur teilweise verwendet werden:

Als Nebenaspekte bezeichnen wir weitere Winkelbeziehungen, welche gegenüber den Hauptaspekten eine untergeordnete Rolle spielen. Viele Nebenaspekte werden bei einer Horoskopdeutung gar nicht berücksichtigt, da ihre Aussagekraft nicht so dominierend ist wie die der Hauptaspekte. Für eine feinere Analyse eines Horoskops oder bei speziellen Fragestellungen können gewisse Nebenaspekte jedoch durchaus interessante Hinweise geben. Ihre Berücksichtigung hängt vom Astrologen ab, welcher die Deutung vornimmt.

(30°, Teilung des Kreises durch 12 [4x3], Orbis 2°)
Das Halbsextil wird bei Astrodata-Horoskopen grün eingezeichnet und ist ein sogenannter ambivalenter Aspekt. Er wird je nach Person sowie nach den beteiligten Planeten als mehr oder weniger angenehm empfunden. Grundsätzlich kann man jedoch davon ausgehen, dass mit diesem Aspekt sehr unterschiedliche Energien miteinander in Kontakt kommen, was einen gewissen Reiz oder Lernimpuls auslöst. Man muss also lernen, Qualitäten, die sich grundsätzlich fremd sind, irgendwie unter einen Hut zu bringen.

(150°, Teilung des Kreises durch 12, x5, Orbis 2°)
Der Quinkunx ist ein Verwandter des Halbsextils und entsteht, wenn wir die Gradzahl des Halbsextils mit der Zahl 5 multiplizieren. Der Quinkunx wird ebenfalls grün eingezeichnet und sehr ähnlich wie das Halbsextil gedeutet. Er wird auch Sehnsuchtsaspekt genannt, was wieder betont, wie fremd die Energien sich sind, die ein Quinkunx verbindet.

(45°, Teilung des Kreises durch 8, Orbis 2°)
Das Halbquadrat ist ein unbewusster Spannungsaspekt und wird bei Astrodata®-Horoskopzeichnungen mit einer unterbrochenen roten Linie eingezeichnet. Wie bereits erwähnt, handelt es sich hierbei um eine nicht bewusste Verbindung zwischen zwei Planeten, die aber trotzdem (oder gerade deswegen) wirksam ist und manchmal recht unangenehme Spannungen oder Konflikte verursacht. Bewusstmachen können wir uns Halbquadrate am ehesten dann, wenn sie durch zeitliche Auslösungen (beispielsweise Transite) aktiviert werden. Dann manifestieren sie sich meist in äusseren Ereignissen, die auf unsere innere Dynamik Hinweise geben können.

(135°, Teilung des Kreises durch 8, x3, Orbis 2°)
Das Anderthalbquadrat entsteht, wenn wir die Gradzahl des Halbquadrats mit der Zahl 3 multiplizieren. Es entspricht in seinen Eigenschaften dem Halbquadrat mit einer leichten Tendenz zu grösserer Bewusstheit der Spannung.

(Quintil: 72°, Teilung des Kreises durch 5, x2, Orbis 2°)
(Biquintil: 144°, Teilung des Kreises durch 5, x2, Orbis 2°)
Quintile und Biquintile sind Aspekte, die ein kreatives Potential im Bereich der beteiligten Planeten beinhalten. Dieses Potential kann sowohl konstruktiv als auch destruktiv zum Ausdruck kommen. Künstlerische Fähigkeiten bis zur Genialität können vorhanden sein, aber auch der Wahnsinn, der dem Genie oft naheliegt. Beide Aspekte werden in Astrodata®-Horoskopen nicht eingezeichnet.

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