Richtungen der Astrologie und Spezialgebiete

Die verschiedenen Richtungen der Astrologie:

Für viele Menschen ist der Begriff Astrologie gleichbedeutend mit den Horoskopen, welche sie in Zeitungen und Zeitschriften zur Unterhaltung lesen. Einige wissen auch, dass es sogenannt seriöse persönliche Horoskope gibt, welche aufgrund der genauen Geburtsdaten des betreffenden Menschen erstellt werden. Im allgemeinen haben die meisten Menschen jedoch nur eine sehr vage Vorstellung vom Begriff Astrologie, welchen wir hier als Überbegriff verschiedener Astrologierichtungen näher betrachten wollen.
Grundsätzlich ist zu bemerken, dass für jeden beliebigen Zeitpunkt ein Horoskop erstellt werden kann. Dies bedeutet konkret, dass man sowohl für Menschen als auch für Tiere, Staaten, Firmen, Dinge, Ereignisse usw. Horoskope berechnen und mit ihnen arbeiten kann.

Die klassische Astrologie könnte man als Grundform der modernen Astrologie bezeichnen. Sie verkörpert eher eine Deutungsweise als eine Astrologierichtung und wurde bis etwa Mitte des 20. Jahrhunderts in der westlichen Welt praktiziert, bevor die psychologische Astrologie in den Vordergrund trat und die Astrologie in verschiedene Spezialgebiete eingeteilt wurde. Es gibt auch heute noch Astrologen, welche klassisch arbeiten und auf diese Art sehr erfolgreich sind.

Die klassische Astrologie wird auch als deterministisch (bestimmend) bezeichnet, weil sie von der Willensunfreiheit des Menschen ausgeht und seinen Schicksalsweg als vorbestimmt ansieht. Der Mensch ist also den astrologischen Einflüssen unwiderruflich ausgesetzt und hat keine Wahl, wie er damit umgehen kann. Dies entspricht dem kausalen Denken von Ursache und Wirkung nach dem Motto: Bei dieser Konstellation passiert das. Demzufolge werden die Gestirne in der klassischen Astrologie auch ganz klar in gute und schlechte Einflüsse, in Übel- und Wohltäter eingeteilt, die uns Pech oder Glück bringen. Hat jemand ein schlechtes Horoskop, besteht für ihn keine Möglichkeit, dem auszuweichen oder es positiv zu verändern.

Interessanterweise hat dieses Modell bis etwa Anfang des 20. Jahrhunderts bestens funktioniert, was damit zu tun haben dürfte, dass die Menschen in der Zeit zuvor wenig Wahlmöglichkeiten hatten, wie sie ihr Leben gestalten sollten. Vielmehr verlief ihr Weg in einer bestimmten Bahn und hing stark davon ab, in welche Familie sie geboren wurden. Dies machte es ihnen praktisch unmöglich, eine astrologische Konstellation auf die eine oder andere Art zum Ausdruck zu bringen oder gar Selbsterfahrungsarbeit zu leisten, die ihnen ihre Verhaltensmechanismen bewusstgemacht hätten, um sie dann zu verändern. So war das Leben tatsächlich mehr oder weniger vorbestimmt, und für einen Astrologen war es relativ einfach vorauszusehen, wie ein Mensch mit seinem Horoskop umgehen würde. Dementsprechend war es möglich, sehr konkrete Aussagen und Prognosen zu machen, die mit einer hohen Trefferquote auch zutrafen.

Die psychologische Astrologie hat zum Ziel, den Menschen und sein Verhalten zu beschreiben. Sie entstand aus der klassischen Astrologie, hat jedoch einen grundsätzlich anderen Denkansatz: Der Mensch steht im Mittelpunkt, hat einen eigenen Willen und ist nicht bedingungslos seinem Schicksal ausgeliefert. Zwar kann er sein Horoskop nicht ändern, hat jedoch die Wahl, auf welche Art er eine astrologische Konstellation zum Ausdruck bringen will. Daher bemüht sich die psychologische Astrologie auch um Wertfreiheit und nimmt vom Schwarz-Weiss-Denken der klassischen Astrologie Abstand. Es gibt keine Einteilung in gute und schlechte astrologische Einflüsse. Vielmehr wird davon ausgegangen, dass alles zwei Seiten hat, nämlich eine Licht- und eine Schattenseite, und so die gleiche Konstellation vom Menschen positiv oder negativ erfahren werden kann.

In der psychologischen Astrologie werden die Planeten symbolisch als Teile der Persönlichkeit betrachtet, und wie es um das Zusammenspiel dieser verschiedenen Teile bestellt ist, können wir aus dem Horoskop ersehen: ob sie sich ergänzen oder einander im Weg stehen, sich vielleicht gar bekämpfen und gegenseitig unterdrücken oder ob sie projiziert werden. Projektion ist ein vielgebrauchter Begriff und bedeutet hier, dass ein Mensch einen Teil seiner Persönlichkeit (beispielsweise seine Durchsetzungskraft, was astrologisch dem Mars entspricht) nicht selbst zum Ausdruck bringt, sondern nach aussen delegiert. Das Resultat davon ist, dass er immer wieder in Situationen gerät, in denen ihm die projizierte Eigenschaft (beispielsweise Aggressionen) von andern entgegengebracht wird, scheinbar ohne dass er etwas dazu tut.

Aus dem Blickwinkel der psychologischen Astrologie ist es das Ziel des Menschen, ganz zu werden, das heisst, sämtliche zu ihm gehörenden Persönlichkeitsteile (bzw. sein Horoskop) anzunehmen und auf ihm gemässe Art zum Ausdruck zu bringen. Schafft er das, wird er selbstbestimmt und frei sein. Die Beschreibungen der Horoskopbestandteile in diesem Buch beruhen fast ausschliesslich auf der Grundlage der psychologischen Astrologie.

Esoterik heisst soviel wie verborgenes Wissen. Karma ist sanskrit und bedeutet im Buddhismus das die Form der Wiedergeburt bestimmende Handeln bzw. das durch ein früheres Handeln bedingte gegenwärtige Schicksal (Duden Fremdwörterbuch).

Die westliche traditionelle Esoterik besteht aus vier Disziplinen, von denen Astrologie eine ist (die anderen sind Alchemie, Kabbala und Tarot). Die esoterische Astrologie sieht den Menschen in einem grösseren Ganzen eingebettet und betrachtet das Geschehen auf der Welt in einem universalen Zusammenhang. Auch geht es hier ganz klar um eine philosophische Betrachtung unserer Existenz und um die Urfrage des Menschen, welchen Grund unser Dasein hat. Eine esoterische oder karmische Horoskopdeutung hat deshalb zum Ziel, den Sinn unseres Lebens bzw. Inkarniertseins (Verkörpertseins) zu beleuchten und unsere Lebensaufgabe zu beschreiben.

Unter karmischer Astrologie verstehen einige Menschen auch speziell die Deutung, wen wir in einem früheren Leben verkörpert hatten, was wir damals taten oder nicht taten und wie sich dies auf unser heutiges Dasein auswirkt. Da sich solche Deutungen kaum überprüfen lassen, ist meiner Meinung nach damit vorsichtig umzugehen, um beim Klienten keine unnötigen Schuldgefühle (weil er früher so böse war) zu wecken oder ihm eine Entschuldigung dafür zu liefern, dass er mit seinem Leben heute nicht besser zurechtkommt (weil er nämlich für etwas bestraft wird).

Findet ein Mensch Zugang zu esoterischem Wissen, öffnet sich ihm gleichzeitig die Möglichkeit, mit starken Energien in Kontakt zu kommen, welche sowohl sein Potential wie auch seine Schattenseiten aktivieren und die nicht zu unterschätzen sind. Es ist deshalb empfehlenswert, sich mittels Selbsterfahrungsarbeit auf der persönlichen Ebene soweit zu entwickeln und zu festigen, dass man mit den überpersönlichen Energien bewusst und angemessen umgehen kann. Sonst findet man sich möglicherweise plötzlich in der Rolle des Zauberlehrlings wieder und fügt sich selbst und vielleicht auch seiner Umwelt Schaden zu.

In der Mundanastrologie tritt der Mensch als individuelles Wesen in den Hintergrund. Hier geht es um die Gemeinschaft, das Kollektiv. Möchte man beispielsweise den Charakter einer Nation beschreiben, werden die einzelnen Horoskope aller Bewohner des betreffenden Landes wenig nützen. Betrachtet man jedoch das Gründungshoroskop dieses Landes, wird man durchaus Parallelen zu den Charaktereigenschaften, wie sie den Menschen dieser Nation zugeschrieben werden, feststellen. Auch die Entwicklung dieses Landes lässt sich bis zu einem gewissen Grad im Horoskop erkennen, und anhand der verschiedenen Prognosemethoden lässt sich durchaus auch auf seine Zukunft schliessen.

Aus politischer Sicht ist dies natürlich hochinteressant, und wer das Weltgeschehen aus einem astrologischen Blickwinkel betrachten möchte, kommt an der Mundanastrologie und ihren verschiedenen Techniken nicht vorbei. Dass sie trotzdem nur von wenigen Menschen praktiziert wird, dürfte damit zu tun haben, dass sie keinen direkten persönlichen Nutzen für den Anwender bringt und dass sie hochstehende astrologische, historische sowie gesellschaftliche und weltpolitische Kenntnisse verlangt.

In der Mundanastrologie wird unter anderem mit folgenden Techniken gearbeitet:

  • Horoskope von Ländern, Völkern und Orten
  • ​Ingresse (Eintritt eines Planeten in ein neues Zeichen)
  • Mondphasen und Eklipsen (Sonnen- bzw. Mondfinsternisse)
  • Planetenzyklen (Umlaufzeiten der Gestirne aus der Sicht der Erde)
  • Astro*Carto*Graphy® (das Horoskop wird geographisch auf eine Karte übertragen gedeutet)

Weitere Spezialgebiete der Astrologie:

Wie der Name schon sagt, handelt es sich hier um die Form von Astrologie, wie sie über die Medien (Fernsehen, Radio, Zeitschriften und Zeitungen) dem Publikum zugänglich gemacht wird. Es liegt in der Natur der Sache, dass die Astrologie über diesen Kanal nur eine sehr unpersönliche sein kann (ausser es handelt sich um die spezifische Horoskopdeutung eines Menschen oder um Mundanastrologie), und Medienastrologen befinden sich auf einer dauernden Gratwanderung zwischen seriöser Arbeit und aussagekräftiger Interpretation. Speziell die Sonnenstandsastrologie, also die Deutungen, welche jeweils alle Menschen eines Tierkreiszeichens betreffen (Zeitungshoroskope), hat mit seriöser astrologischer Arbeit nichts zu tun. Die Deutungen müssen so allgemein gehalten werden, dass sie für alle etwas beinhalten. So tut man gut daran, diese Horoskope als reine Unterhaltung und Spielerei zu betrachten.

Auch in der Medizin setzt sich immer mehr der Gedanke durch, dass der Mensch nicht bloss eine erstaunliche Maschine ist, sondern dass Körper, Geist und Seele eine Einheit bilden und gegenseitig Einfluss aufeinander ausüben. Das Geburtshoroskop eines Menschen zeigt demzufolge nicht nur dessen psychischen Stärken und Schwächen auf, sondern ebenso seine körperlichen. Es ist daher ein hervorragendes Diagnoseinstrument und wird teilweise bereits in der Praxis eingesetzt. Allerdings setzt dies sowohl fundierte medizinische als auch astrologische Kenntnisse voraus.

Psychologisch betrachtet, kann die Astrologie durchaus als ein weiteres psychologisches Modell des Menschen angesehen werden, obwohl die Astrologie mehr beinhaltet. So lässt sich das Geburtshoroskop des Klienten ausgezeichnet bei der psychologischen Diagnose einsetzen und kann verschiedene Therapieformen unterstützen. Mittels Gesprächstherapie, Gestalttherapie oder anderer Methoden der – vor allem humanistischen – Psychologie können einzelne Faktoren des Horoskops bearbeitet werden. Beim Astrodrama (abgeleitet vom Psychodrama) zum Beispiel wird das ganze Horoskop oder ein Teil davon aktiv dargestellt, gespielt wie im Theater, was sehr aufschlussreich sein kann.

Dieses Gebiet gewinnt zunehmend an Bedeutung. Es geht dabei darum, Astrologie nicht nur zu lernen, also intellektuell zu erfassen, sondern real zu erleben. Mittels verschiedener psychologischer Techniken und Übungen wird der Kontakt zu den astrologischen Prinzipien so hergestellt, dass die Energie persönlich erlebt wird – sei es nun körperlich, auf der Gefühlsebene oder auf der geistigen Erkenntnisebene. Diese Vorgehensweise bringt handfeste Resultate in der Art, dass die gemachten Erfahrungen in der Regel den Menschen nachhaltig verändern.

Die Stundenastrologie wird für eine ganz spezielle Beratungstechnik verwendet. Dabei arbeitet der Astrologe nicht mit dem Geburtshoroskop des Klienten, sondern mit dem Augenblickshoroskop (das Geburtshoroskop kann jedoch als zusätzliche Informationsquelle dienen).

Das Augenblickshoroskop wird für den Moment erstellt, in dem eine Frage gestellt wird oder die Begegnung zwischen dem Klienten und dem Astrologen stattfindet. Anhand dieses Horoskopes erkennt der Astrologe sowohl die Hintergründe der Frage als auch die Entwicklungsrichtung, welche das betreffende Thema nehmen wird.

Dieses Gebiet der Astrologie ist eindeutig im Aufschwung, was wenig erstaunlich ist, da wirtschaftliches Denken vielen Menschen am nächsten liegt und sie in diesem Bereich gerne ein wenig in die Zukunft blicken möchten. Zudem ergeben sich immer wieder verblüffende Resultate, was die Prognosen von Wirtschafts- und Börsenastrologen betrifft, was natürlich einige Aufmerksamkeit erregt. Wirtschaftsastrologen versuchen anhand von Beobachtungen von Planetenzyklen sowie Horoskopen von Währungen, Börsen, Firmen, Ländern usw. Gesetzmässigkeiten ausfindig zu machen, welche auf die wirtschaftliche Situation schliessen lassen. Aufgrund ihrer Untersuchungen geben sie dann Empfehlungen an Privatpersonen oder Firmen weiter, wie sie sich wirtschaftlich verhalten sollen. Auch dieses Spezialgebiet der Astrologie verlangt ein hochstehendes astrologisches Wissen sowie weitläufige Fachkenntnisse.

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