Astrologie Wissen - FAQ
QStimmt es, dass die Sternzeichen sich verschoben haben, so dass beispielsweise ein mutiger Widder heutzutage in Wirklichkeit ein sensibler Fisch ist?
A

Dies ist ein Argument, das man oft von Astrologiegegnern hört mit dem Zweck, die Basis, auf der die Astrologie aufbaut, in Frage zu stellen. Grundsätzlich werden hier aber zwei Dinge durcheinandergebracht, nämlich die Sternzeichen und der Tierkreis.

Die Sternbilder sind reale Fixsternkonstellationen, die wir am nächtlichen Himmel mit Hilfe einer Sternkarte ausmachen können. Sie haben die gleichen Namen wie die Tierkreiszeichen: Widder, Stier, Zwillinge etc. Ihre Grösse ist recht unterschiedlich.

Der Tierkreis ist eine symbolische 12-Teilung der Ekliptik, der Bahn, welche die Sonne scheinbar während eines Jahres um die Erde beschreibt. Ihre Fixpunkte sind die Frühlings- und Herbst-Tagundnachtgleiche sowie die Wendekreise der Sonne («längster» bzw. «kürzester» Tag). Diese Sonnenlaufbahn bestimmt auch unseren Kalender. Als vor zirka 2000 Jahren der Widder- oder Frühlingspunkt als Anfangspunkt des astrologischen und astronomischen Jahres eingeführt wurde, stand die Sonne tatsächlich im Fixsternbild Widder.

Heute haben sich die Fixsternbilder gegenüber dem Tierkreis um fast ein Sternbild verschoben. Dies ist die Folge der Präzession, einer Pendelbewegung der Erdachse. Der Widderpunkt verschiebt sich infolge der Präzession in durchschnittlich 2160 Jahren um 30° (die Grösse eines Tierkreiszeichens). Auf die Tierkreis-Astrologie hat die Präzession keinen Einfluss.

Astrologisch berücksichtigen wir (hier im Westen) die Präzession nur im Zusammenhang mit den verschiedenen Zeitaltern. Wenn wir vom Fischezeitalter sprechen, meinen wir damit die Zeit von zirka 2000 Jahren, während welcher der Widderpunkt durch das Sternbild Fische wanderte. Diese Zeit geht nun zu Ende, und wir befinden uns in der Übergangsphase, in der sich der Widderpunkt vom Fische- ins Wassermannsternbild bewegt. Dieser Wechsel findet nicht von einem auf den anderen Tag statt, sondern man muss sich ihn als langsamen Wandel vorstellen.

QWeshalb findet man unterschiedliche Angaben dazu, wann jeweils ein Zeichenwechsel stattfindet?
A

Für den Laien, dessen Geburtstag in den Bereich eines Zeichenwechsels fällt, kann es tatsächlich sehr verunsichernd sein, wenn in einer Zeitschrift beispielsweise der 21. Mai dem Zeichen Stier zugeordnet wird, während er laut anderen Angaben zu den Zwillingen gehört. Ähnlich wie beim Thema Fixsternbilder/Tierkreis (siehe vorhergehende Frage) scheint es die Astrologie hier vordergründig nicht allzu genau zu nehmen, was ihre Seriosität natürlich arg in Frage stellt.

In Wirklichkeit nimmt es die Astrologie allerdings sehr genau, was den Moment des Zeichenwechsels betrifft. Nur finden diese Zeichenwechsel nicht jedes Jahr zur gleichen Zeit statt, sondern können sich um maximal einen Tag verschieben. Die Ursache dafür finden wir in der Tatsache, dass die scheinbare Umlaufbahn der Sonne um die Erde, das Sonnenjahr, nicht genau unserem Kalenderjahr von 365 Tagen entspricht, sondern zirka sechs Stunden länger dauert. Diese sechs Stunden werden alle vier Jahre mit Hilfe des Schalttages (29. Februar) ausgeglichen. In der Zwischenzeit erreicht die Sonne den Anfang jedes Zeichens jährlich um zirka sechs Stunden früher, da die Tierkreiszeichengrösse von 30° konstant bleibt.

Ist nun also jemand zum Zeitpunkt eines Zeichenwechsels geboren, muss mittels der genauen Geburtszeit und des Geburtsortes (Zeitverschiebung!) der exakte Sonnenstand ermittelt werden. Nur so lässt sich zuverlässig bestimmen, in welchem Tierkreiszeichen seine Sonne wirklich steht.

Von der Deutung her ist allerdings noch zu bemerken, dass Menschen mit Planeten auf einer Zeichengrenze (zwischen 29°30' und 0°30') sich oft weder dem einen noch dem anderen Zeichen völlig zugehörig fühlen, sondern sich eher wie «zwischen Stuhl und Bank» vorkommen oder als «weder Fisch noch Vogel» fühlen.

QWie genau muss die Geburtszeit für die Horoskoperstellung stimmen?
A

Hier gilt grundsätzlich die einfache Antwort: so genau wie möglich, bestenfalls auf die Minute. Als Laie kann man sich vorstellen, dass der Aszendent durchschnittlich alle zwei Stunden das Zeichen wechselt. Befindet er sich nun im Grenzbereich zwischen zwei Zeichen, können Minuten darüber entscheiden, in welches Zeichen er zu stehen kommt. Bei der Horoskopinterpretation ist dies natürlich ein gewichtiger Unterschied. Auch ist zu bedenken, dass sich mit dem Aszendenten das ganze Häusersystem stetig verschiebt, so dass ein Planet – je nach Tageszeit – im einen oder anderen Haus zu finden ist, auch dies ist für eine exakte Deutung ausschlaggebend.

Während bei einer reinen Geburtshoroskop-Deutung die Präzision der Geburtszeit in der Regel leichte Ungenauigkeiten verträgt, ist sie bei gewissen Prognosemethoden (beispielsweise Alterspunktprogression nach Bruno Huber oder Achsendirektionen) absolute Voraussetzung, um zu aussagekräftigen Resultaten zu führen.

Übrigens wird die Geburtszeit amtlich registriert und lässt sich beim Zivilstandsamt des Geburtsortes erfragen.

QWelches ist der astrologische Moment der Geburt?
A

Diese Frage taucht immer wieder auf, da sich hier natürlich verschiedene Momente anbieten.

Ich teile die wohl unter den Astrologen am weitesten verbreitete Meinung, dass als Geburtsmoment der Zeitpunkt des ersten Atemzuges zu gelten hat. Die Begründung dafür liegt in der Tatsache, dass mit der Aufnahme der Atemluft ein Mensch den ersten Kontakt mit der Erdenwelt herstellt und nicht mehr Teil seiner Mutter ist, sondern als selbständiges Wesen zu leben beginnt und mit der Energie des Universums eigenständig Kontakt aufnimmt.

Man kann natürlich nicht davon ausgehen, dass in den Spitälern exakt dieser Zeitpunkt notiert wird. Schon eher dürfte das Durchtrennen der Nabelschnur ausschlaggebend sein. In Extremfällen kann also die amtliche Geburtszeit von der astrologisch ausschlaggebenden um Minuten abweichen.

QStimmt das Horoskop auch bei künstlich eingeleiteten und Kaiserschnittgeburten?
A

Diese Frage ist sehr häufig und auch verständlich, da «künstliche» Geburten doch ein grosser Eingriff in den natürlichen Lauf der Dinge darstellen. Im folgenden möchte ich meine Meinung dazu wiedergeben, die nicht als allgemeingültge Regel verstanden werden soll.

Grundsätzlich möchte ich diese Frage mit Ja beantworten, denn das Horoskop widerspiegelt ja die Zeitqualität während des Geburtsmoments, unabhängig davon, wie die Geburt zustande kam. Michel Gauquelin allerdings – ein französischer Astrologe, welcher statistische Forschungsarbeit betrieb – war der Meinung, dass sich Horoskope von Kaiserschnittgeburten von jenen natürlich geborener Menschen unterscheiden. Er belegte dies aufgrund der Tatsache, dass in Familien bei allen Angehörigen immer wieder bestimmte Planeten an Hauptachsen stehen, nicht jedoch bei Mitgliedern, die mittels Kaiserschnitt auf die Welt kamen.

Gerade im Zusammenhang mit den Horoskopen von Familienmitgliedern lässt sich immer wieder feststellen, dass gewisse Themen gehäuft auftreten. Wie die Erfahrung zeigt, gilt dies auch für «künstliche» Geburten. Persönlich bin ich der Meinung, dass der Mensch weit weniger Einfluss hat auf den Zeitpunkt, in dem etwas geschieht, als vermutlich allgemein angenommen wird. Auch wenn Sachzwänge oder persönliche Absicht scheinbar unseren Terminplan weitgehend bestimmen, glaube ich, dass wir einem grösseren universalen oder göttlichen Willen unterworfen sind, welcher dafür sorgt, dass der Zeitpunkt und somit die Zeitqualität des Geschehens ihre Richtigkeit haben. Es scheint einen grösseren Zusammenhang zu geben, den wir nur sehr beschränkt beeinflussen können. Mit der Astrologie haben wir aber ein Hilfsmittel zur Hand, welches uns diese Zusammenhänge leichter erkennen und besser verstehen lässt.

QZwillingsgeschwister besitzen doch genau das gleiche Horoskop, sind aber in der Regel sehr verschieden. Versagt hier die Astrologie?
A

Auch diese Frage wird recht häufig gestellt. Sie kann mit Nein beantwortet werden.

Zwillingsgeschwister besitzen zwar, was die Planetenstellungen in den Zeichen sowie die Aspekte betrifft, das gleiche Horoskop. Da sie jedoch nicht exakt zum gleichen Zeitpunkt auf die Welt kommen, sondern ihre Geburtszeit bis zu einer Stunde differieren kann, weisen ihre Horoskope oft kleine, aber markante Unterschiede auf. Beispielsweise kann der Aszendent sich bereits in einem anderen Zeichen befinden. Zumindest hat sich aber bereits das gesamte Häusersystem, also auch die Stellung der Planeten in den Häusern, leicht verschoben. So kann ein Planet plötzlich an einer Hauptachse stehen (was ihn sehr dominant macht) oder sich davon bereits entfernt haben. Alle diese möglichen Differenzen reichen jedoch nicht aus, um die oft grossen Unterschiede im Charakter von Zwillingen zu erklären.

Dazu kommt eine psychologische Tatsache, welche auch in der Forschung bewiesen wurde: Wachsen Zwillinge getrennt voneinander auf, zeigen sie verblüffend ähnliche Verhaltensweisen, lässt man sie zusammen, entwickeln sie sich jedoch unterschiedlich. Dies zeigt, dass Zwillinge sehr wohl über eine ähnliche Persönlichkeit verfügen. Offensichtlich ist es ihnen aber nicht möglich, nebeneinander diese Persönlichkeit auf die gleiche Weise zum Ausdruck zu bringen. Astrologisch betrachtet kann man sagen, dass Zwillinge zwar das (fast) gleiche Horoskop besitzen, dieses aber offenbar untereinander aufteilen. So wählt jedes der Kinder gewisse Konstellationen aus, die es zum Ausdruck bringt. Den anderen Teil überlässt es seinem Geschwister. Natürlich tun auch andere Menschen dies, nur finden die normalerweise nicht so einfach eine Projektionsfläche, also einen anderen Menschen, der unsere weniger geliebten Anteile übernimmt. Hinweise darauf, welche Teile von welchem Zwilling eher ausgedrückt werden, finden wir mit Hilfe der obenerwähnten kleinen Unterschiede in den beiden Horoskopen.

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