Astrologischer Finanzbericht - von Raymond Merriman
 

Finanzbericht für die Woche vom 22. 03. 2021

Rückblick und Vorschau

Die USA haben (oder hatten) 30 Millionen kleine Unternehmen, die fast die Hälfte der Arbeitskräfte beschäftigen. Das "Main Street Lending"-Programm (MSLP) als Teil der letztjährigen Coronahilfe sah 75 Milliarden Dollar an Risikovorsorge vor, so dass dem FED 600 Milliarden Dollar an Krediten für kleine Unternehmen zur Verfügung standen. Hier ist das Ergebnis: Bis Oktober hat das MSLP weniger als 400 Kredite in Höhe von total 3,7 Milliarden Dollar vergeben. Das war's! Ein Blindgänger. – Andy Kessler, "Small Business Loans are MIA", Wall Street Journal, 15. März 2021.

Ausgabenpakete wie ARPA (des $1,9 Billionen umfassende „American Rescue Plan Act“, Corona-Hilfspaket) können die Probleme auf der Angebotsseite nicht beheben. Da die Wirtschaft nicht mehr an mangelnder Nachfrage leidet, besteht der Haupteffekt des Gesetzes darin, Ressourcen von produktiven, am Markt orientierten Aktivitäten zu unproduktiven, politisch erwünschten umzuverteilen. Dieses Gesetz war nie dazu gedacht, die Wirtschaft anzukurbeln.... Es ist vernünftig, staatliche Ressourcen einzusetzen, um die Produktion von Impfstoffen anzukurbeln. Die ARPA tut das aber nur sehr begrenzt, indem sie 16 Milliarden Dollar für den Vertrieb von Impfstoffen und weitere 50 Milliarden Dollar für Virustests bereitstellt. Aber das ist bei weitem nicht zufriedenstellend, wenn man die Gesamtsumme von $1,9 Billionen bedenkt. – Alexander William Salter (Wirtschaftswissenschaftler), "America Doesn't Need More Stimulus", Wall Street Journal, 15. März 2021.

Wir erlebten an den globalen Aktienmärkten die erwartete Rallye zum Neumond in Fische. Das ist interessant, denn noch vor drei Wochen, während des Vollmonds, fiel der Markt, und es schien, als ob jeder einen Crash erwartete. Wir haben dem widersprochen und behauptet, dass dieser spezielle Neumond in den Fischen, in Konjunktion mit Venus und Neptun, stärker mit Euphorie und irrationalem Überschwang korreliert. Und wenn es nicht Euphorie ist, könnten es Panik und Hysterie sein. Aber die meisten vergangenen Fälle mit einer ähnlichen Dynamik wirkten sich bullisch auf die Aktien aus. Nun, da der Markt eine Kehrtwende vollzogen und bis letzte Woche starke Rallyes hingelegt hat, rufen immer mehr Analysten nach einem weiteren Börsen-Run). Wir widersprechen auch dieser kollektiven Prognose und berufen uns auf die Prinzipien des Saturn/Uranus-Quadrats. So haben wir dieses Jahr als "Das Jahr des Contrarian" bezeichnet. Wenn jeder denkt, dass der Markt zusammenbricht, ist eine Rallye wahrscheinlicher. Wenn jeder eine Rallye erwartet, bricht er zusammen. Die letztere Dynamik ist nun vorherrschend, eine komplette Umkehrung von vor drei Wochen.

Die meisten großen Aktienmärkte erlebten bis in die erste Hälfte der letzten Woche eine Rallye. Ende der Woche begann der Rückgang, genau zur passenden Zeit nach unserem Verständnis der aktuellen kosmischen Zusammenhänge. Einige Indizes erreichten letzte Woche wieder neue Allzeithochs, aber in fast allen Regionen gab es weiterhin Fälle einer bärischen Intermarkt-Divergenz. Einige Märkte verzeichneten neue Zyklushochs, während andere nur sekundäre Hochs (Doppel-Tops) auf tieferen Levels erreichten.

In Asien und dem pazifischen Gürtel erholten sich die meisten Indizes, konnten aber ihre Hochs vom 16. bis 18. Februar – dem ersten Durchgang des abnehmenden Saturn/Uranus-Quadrats – nicht überschreiten. Das ist aus Sicht der Finanzastrologie bedeutsam, denn Saturn/Uranus ist der längste, stärkste und bedeutendste langfristige planetarische Zyklus des Jahres 2021. Es ist der 11,25-jährige Viertelzyklus zum 45-jährigen Konjunktionszyklus dieser beiden mächtigen äußeren Planeten. Unser geokosmisches KUD (kritisches Umschwung-Datum) war der 12. bis 15. März, ± 3 Handelstage. Alle Indizes, die wir in dieser Region des Globus verfolgen, erreichten zwischen dem 9. und 16. März sekundäre Hochs zu den Hochs von Mitte Februar.

In Europa ist der DAX nach wie vor der Star. Er erreichte letzte Woche, am 18. März, ein weiteres neues Allzeithoch. Die anderen Indizes legten ebenfalls eine Rallye hin, aber keiner nahm die Hochs vom Januar oder Februar heraus.

Eine bärische Intermarkt-Divergenz war auch am US-Aktienmarkt zu beobachten, da sowohl der DJIA als auch der S&P am 18. März neue Allzeithochs erreichten, nicht jedoch der NASDAQ. Der DJIA zum Beispiel erreichte am Donnerstag, den 18. März, eine Spitze bei 33.227. Am Freitag testete er 32.500 und schloss nahe dem Wochentief. Technisch gesehen ist dies eine beunruhigende Entwicklung. Die USA könnten ein weiteres großes Ausgabenprogramm benötigen, um den Schwung (oder ist es die Sucht?) aufrechtzuerhalten. 

Glücklicherweise haben Amerikas Autobahnen aufgrund jahrelanger Vernachlässigung zahlreiche Schlaglöcher, die erneuert werden müssen. Es sollte ein Leichtes sein, den Kongress zu überzeugen, ein weiteres massives Ausgabenprogramm für dieses Projekt zu verabschieden. Es gibt jedoch ein Problem mit dieser Art des Denkens: Jedes neue Ausgabenprogramm bedeutet mehr Schulden. Der Markt ist jetzt mit den vorhandenen US-Treasuries zur Finanzierung dieser Projekte überlastet. Der US-Treasury-Markt, der größer ist als der US-Aktienmarkt, ist bereits dabei, unter dem Gewicht all dieser neuen Schulden zusammenzubrechen. Und Präsident Biden durchläuft gerade einen Pluto-Transit in Opposition zu seinem Radix-Jupiter (Herrscher des AC) in seinem achten Haus der Schulden. Dies ist einer der klassischen „Bankrott-Aspekte“, wenn man mit seinen Ausgaben nicht vorsichtig ist. In der Zeit kann man sich zuversichtlich und optimistisch für die Zukunft fühlen, aber man muss sich bewusst sein, dass man sich in naher Zukunft finanzielle Probleme einhandelt, wenn man mehr ausgibt als man verdient oder sich leisten kann. Es kann zum Bankrott führen, wenn man mit seinen Ausgaben nicht vorsichtig ist. In diesem Fall reicht die nahe Zukunft dieses Transits bis 2023.

Zur Zeit ist alles in Ordnung, genau wie es ein Astrologe bei einem Fische-Neumond, in Konjunktion mit Venus und Neptun, erwarten würde. Aber dieses himmlische Manna reicht vielleicht nicht über den September hinaus. Es könnte sogar bereits in der nächsten Woche mit Problemen konfrontiert werden.

Kurzfristige geokosmische Signaturen 

Ich sehe einen bösen Mond aufsteigen

Sein Unheil auf uns zukommen

Seine Erdbeben und Unwetter

Sehe schlechte Zeiten heute.

I see the bad moon a-rising
I see trouble on the way
I see earthquakes and lightnin'
I see bad times today.

John Fogarty über den Teufel hinter 'Bad Moon Rising,' von Creedence Clearwater Revival aus dem Jahr 1969, in einem Interview mit Marc Myers im Wall Street Journal, 11. März 2021. Fogarty erklärt die Ursprünge so: "Während des „Summer of Love“ im Jahr 1967 wurde die Hippie-Bewegung sehr wichtig. Astrologie war der letzte Schrei, besonders Phrasen wie "Aszendent Steinbock" und "der Mond steht im siebten Haus".

Aber ich sehe einen "guten Jupiter am Aszendent aufsteigen".

Genau zum richtigen Zeitpunkt entspricht der Frühlingspunkt für Washington D.C. einem Gefühl der Erleichterung, des Optimismus und der neuen Freiheit in den Vereinigten Staaten. Dies ist das Thema des Jupiters, der am AC Wassermann aufsteigt, wie in den „Voraussagen für 2021“ und dem Webinar beschrieben. Die Voraussage war, dass die Bedrohung und die Einschränkungen durch die Pandemie im Februar 2021, ± 3 Monate, ihren Höhepunkt erreichen würden und dass mit der Frühlings-Tagundnachtgleiche vom 20. März eine neue Epoche der Hoffnung und der verstärkten Interaktion (und geringerer Einschränkungen) beginnen würde. Hier sind wir nun, und es passiert tatsächlich.

Der rasante Anstieg des Aktienmarktes in den letzten Monaten hat diese neue Welle des Vertrauens und der Freiheit ebenfalls angekündigt. Der Aktienmarkt ist ein guter Frühindikator für die kommenden 3 bis 9 Monate. Er blickt immer voraus. So hat der Aktienmarkt inmitten der schwierigen Zeiten des vergangenen Jahres eine Rallye nach der anderen auf neue Allzeithoch hingelegt, von Amerika über Europa bis nach Asien.

Doch das Gesetz der Schwerkraft besagt auch, dass alles, was nach oben steigt, nach unten fallen muss. Und ein Aktienmarkt, der stark ansteigt, fällt in der Regel danach genauso stark.

Ich sehe nicht, dass die Wirtschaft oder die Gesellschaft vor der Herbsttagundnachtgleiche im September von ihrem neugewonnenen Vertrauen und Optimismus abrückt. Auch zur Sommersonnenwende steht Jupiter in Washington D.C. am AC, und er transitiert vom Wassermann in sein Herrscher-Zeichen Fische. Die Party und die kollektive Feierlaune werden also wahrscheinlich den ganzen Sommer über anhalten. 

Doch wie bereits erwähnt, blickt der Aktienmarkt im Allgemeinen 3 bis 9 Monate voraus. Mit der Herbst-Tagundnachtgleiche könnten sich die Qualität der Zeit von gesellschaftlichem Optimismus und Zuversicht wieder in Richtung Sorge und Angst wandeln. Dann steht Pluto am AC im Steinbock und die Sonne läuft in das 8. Haus in die Waage. Der Aktienmarkt könnte schon vor dem 21. September Schwierigkeiten spüren. Die Wirtschaftsdaten sehen im Sommer weiterhin gut aus, aber diese Daten basieren auf zurückliegenden Indikatoren. 

Die Jahre 2020 und 2021 könnten sich als Jahre herausstellen, in denen schlechte Nachrichten gute Nachrichten für die Börse sind, weil sie die wirtschaftlichen und sozialen Verbesserungen vorausgesehen hat, lange bevor sie durch entsprechende Daten bestätigt wurden. Und schon bald könnten gute Nachrichten zu schlechten Nachrichten für die Aktienmärkte werden, weil die Anlegergemeinschaft die sich entwickelnden Probleme vorhersieht, bevor sie sich nach dem Sommer zu zeigen beginnen. 

Längerfristige Gedanken 

Dieser oben beschriebene Ausblick passt auch zur Geschichte der Viertelphasen des Saturn/Uranus-Zyklus. Die dritte Quartalsphase dieses Zyklus reicht vom 17. Februar bis 24. Dezember 2021. Langfristige Hochs an den Aktienmärkten treten in der Regel kurz vor oder während des Aspekts auf, gefolgt von plötzlichen Rückgängen (sogar Panik) am Ende der Entfaltung des Aspekts, die manchmal noch 1 bis 3 Jahre anhalten können.

Wir könnten ein ähnliches Muster sehen wie beim letzten Mal, als sich Jupiter, Saturn und Uranus in einer vergleichbaren Konstellation befanden. Das war Ende 1999 bis Anfang 2000 im Zusammenhang mit der Jupiter/Saturn-Konjunktion vom Mai 2000. Die Konjunktion war im Stier und beide bildeten ein zunehmendes Quadrat zu Uranus im Wassermann (Juli 1999 bis Mai 2000). 

Jetzt haben diese Planeten ihre Zeichen vertauscht. Jupiter und Saturn bildeten am 21. Dezember 2020 eine Konjunktion im Wassermann, im Quadrat zu Uranus im Stier. Das Quadrat zwischen Saturn und Uranus besteht bis Dezember 2021. 

In den Jahren 1999/2000 (beim zunehmende Quadrat) platzte die Dot-Com-Blase. Der DJIA erreichte sein damaliges Allzeithoch Mitte Januar 2000, gefolgt von einem Verlust von 39,7% bis Oktober 2002. Der NASDAQ erreichte sein damaliges Allzeithoch zwei Monate später, woraufhin er bis Oktober 2002 eine Talfahrt begann, bei der er über 80% seines Wertes verlor. Diesmal sieht es so aus, als würde der NASDAQ seine Spitze zuerst erreichen. Sein Allzeithoch vom 16. Februar 2021 lag nur einen Tag vor dem ersten Durchgang des abnehmenden Saturn/Uranus-Quadrats vom 17. Februar. Der DJIA ist noch bis letzte Woche zu neuen Allzeithochs aufgebrochen. Obwohl die Aktienmärkte von Januar bis März 2000 ihre ersten Hochs erreichten, brachen sie erst nach dem Mai 2001 ein, und besonders nach dem Anschlag auf das World Trade Center vom 11. September 2001. 

Jeder erwartete im Jahr 2000, dass die Dot-Com-Blase irgendwann platzen würde. Aber niemand erwartete den Angriff auf die USA im Jahr darauf. Unter einem Saturn/Uranus-Quadrat läuft nichts wie erwartet. Die entscheidenden Worte sind "Schock" und "Überraschung". Genießen Sie also die nächsten sechs Monate so gut wie möglich. Haben Sie Spaß und reisen Sie wieder, gehen Sie auf Konferenzen und treffen Sie sich wieder mit Freunden, die Sie vermisst haben. Denken Sie an ISAR–Konferenz vom 18. bis 22. August 2021 in Denver (International Society for Astrological Research). Aber machen Sie sich gleichzeitig nicht anfällig für plötzliche Schocks und Überraschungen, die Ihr Investment-Portfolio und Ihre Beziehungen plötzlich in "einen aufsteigenden bösen Mond“ verwandeln könnten.

Anm. der Redaktion: Die Empfehlungen für Reisen, den Besuch von Konferenzen und die Zusammenkunft mit Freunden beziehen auf die USA und können nicht unbesehen auf europäische Verhältnisse übertragen werden. 

MMA Cycles Report: Aktien- und Rohstoffmärkte

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Der deutschsprachige Börsenbrief von Raymond Merriman bietet einen einzigartigen langfristigen Ausblick auf die folgenden Märkte: den DJIA (Dow Jones Industrial Average), den SMI (Swiss Market Index), den DAX (Deutscher Aktien-Index), Gold und Silber, Währungen sowie Rohöl.
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