Astrologischer Finanzbericht - von Raymond Merriman
 

Finanzbericht für die Woche vom 08. 06. 2020

Rückblick und Vorschau

Der Nasdaq Composite stieg am Freitag auf ein Rekordhoch, nachdem die US-Wirtschaft im Mai unerwartet Arbeitsplätze geschaffen hatte, als die Unternehmen nach dem Lockdown wegen der Ausbreitung von COVID-19 ihre Türen wieder öffneten. Nach einem Report des Arbeitsministeriums vom Freitagmorgen hat die US-Wirtschaft im Mai 2,51 Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen, sodass die Arbeitslosenquote auf 13,3 Prozent gesunken ist. Die von Refinitv (Anm. ein US-amerikanisches Dienstleistungsunternehmen, das Wirtschaftsdaten aufbereitet) befragten Analysten der Wall Street hatten erwartet, dass die Wirtschaft 8 Millionen Arbeitsplätze verlieren und die Arbeitslosenquote auf 19,8 Prozent ansteigen würde. – Jonathan Garber, “NASDAQ Soars to Record High After Job Market’s Surprise Bonanza,” www.foxbusnessnews.com, 5. Juni 2020. 

"Es gibt nur eine Sünde, nur eine einzige. Und das ist Diebstahl. Jede andere Sünde ist eine Variante des Diebstahls. Wenn man einen Mann tötet, stiehlt man ein Leben... man stiehlt seiner Frau das Recht auf einen Ehemann, man raubt seinen Kindern den Vater. Wenn du lügst, stiehlst du jemandem das Recht auf die Wahrheit. Wenn du betrügst, stiehlst du das Recht auf Fairness... Es gibt nichts Erbärmlicheres als Stehlen." ¬ Khaled Hosseini, "Der Drachenläufer", Bloomsbury-Verlag, Berlin 2003.

Der Präsident hatte Recht. Er sagte, dass sich Markt und Wirtschaft sehr kräftig und sehr schnell von ihren Tiefs im März und April erholen würden. Warum also liegt Donald Trump in den jüngsten Umfragen von Real Clear Politics durchschnittlich 7 Punkte hinter Joe Biden zurück?

In einer Woche, in der in den gesamten USA heftige Proteste gegen die Polizei in Vandalismus, Plünderungen und Unruhen umschlugen, die viele Unternehmen zerstörten, die bereits von dem Lockdown als Reaktion auf die Coronavirus-Pandemie ins Wanken geraten waren, legten die globalen Aktienmärkte explosive Rallyes hin und erreichten neue Nach-Crash-Hochs. Tatsächlich stieg der NASDAQ am Freitag, dem Tag einer Mondfinsternis, und nur einen Tag nach der Mitte der Rückläufigkeit der Venus (13. Mai bis 25. Juni) auf ein neues Allzeithoch. 

Diese Explosion der Aktienkurse hat seit dem Tief des Hauptzyklus vom 14. Mai, einen Tag nach Beginn der Rückläufigkeit der Venus, nicht nachgelassen. Fast alle globalen Aktienindizes erreichten am 4. und 5. Juni ihre Spitze seit der Talsohle im Langzeitzyklus vom 19. und 23. März. Bislang war jedoch der einzige Index, der ein neues Allzeithoch erreichte, der NASDAQ-Composite, der am Freitag bei 9845 leicht über seinem bisherigen Allzeithoch vom 19. Februar bei 9838 lag. Ob der NASDAQ die Marschrichtung vorgibt und bald weitere Indizes folgen werden oder ob dies letztendlich zu einer bärischen Intermarkt-Divergenz führt, bleibt abzuwarten. 

Die Mondfinsternis vom Freitag und die Mitte der Rückläufigkeit der Venus vom 3./4. Juni können einen geokosmischen Umschwung anzeigen, insbesondere für jene Märkte, die um die Zeit, als die Venus rückläufig wurde (13. Mai), noch nicht umgekehrt waren. Für die Aktienmärkte, die jedoch mit der Rückläufigkeit der Venus einen Umschwung vollzogen haben, stehen die Chancen gut, dass die Rallye etwa bis zur Direktläufigkeit der Venus anhält (25. Juni). In ca. 1/3 der Fälle beginnen Märkte, die in der Nähe der Rückläufigkeit von Venus oder Mars Zyklus-Hochs oder Tiefs erreichen, bei deren Direktläufigkeit den entgegengesetzten Zyklus. Das scheint hier der Fall zu sein, es sei denn, die globalen Aktienmärkte beginnen sofort am Montag zu fallen, was immer noch innerhalb des dreitägigen Handels-Orbis seit der Mitte der Rückläufigkeit der Venus liegt. Außerdem bildet der transitierende Jupiter immer noch mit einem Orbis von einem Grad ein Quadrat zu Neptun im Gründungshoroskop der New Yorker Börse (17. Mai 1792) – eine Signatur, die letzte Woche als Rückkehr zu "irrationalem Überschwang" diskutiert wurde. Der Transit entfernt sich jetzt aus der Konstellation, aber es gibt starke Hinweise darauf, dass Jupiter/Neptun vom 11. bis 30. Juni dominant sein werden.

Die Aufregung über die großen Kursbewegungen war nicht nur an den Aktienmärkten zu spüren. In der vergangenen Woche stieg der Euro gegenüber dem US-$ auf den höchsten Stand seit fast drei Monaten. Rohöl setzt seine kräftige Rallye fort und testet nun 40 $/Barrel, was einen deutlichen Anstieg gegenüber seinem historischen Tief vom 21. April bei 6,50 bedeutet, ein weiteres wichtiges geokosmisches Umschwungdatum. Bitcoin kletterte am vergangenen Dienstag, dem 2. Juni, auf 10.407, den höchsten Kurs seit dem 13. Februar. Für Edelmetall-Anleger waren die Nachrichten jedoch nicht so gut. August-Gold fiel am Freitag auf 1671 und lag damit mehr als 100 $ unter seinem jüngsten Hoch vom 18. Mai bei 1787, nur zwei Handelstage nach der Rückläufigkeit der Venus. Wie bei den Aktien könnte sich entweder genau jetzt, in der Mitte der Venus-Rückläufigkeit, ein Umschwung vollziehen oder es geht bis zur Direktläufigkeit der Venus am 25. Juni ± 1 Woche bergab. Silber stieg am Montag, dem 2. Juni, auf ein neues 3-Monatshoch bei 18,95, fiel jedoch bis Freitag wieder auf 17,37. Alles in allem war es eine sehr bedeutende Woche mit der Mondfinsternis. Die Sonnenfinsternis, die am 21. Juni bevorsteht, könnte genauso interessant sein, vielleicht sogar noch interessanter.

Kurzfristige geokosmische Signaturen und längerfristige Gedanken

Seit den 1960er Jahren hat sich in den Vierteln, die im Zentrum früherer urbaner Unruhen standen, im Wesentlichen wenig verändert. Das bedeutet fünf Jahrzehnte des Stillstands und der Stagnation in den am stärksten marginalisierten Orten Amerikas, praktisch alles unter demokratischer – jetzt "progressiver" – politischer Kontrolle. Das Scheitern des liberalen Modells ist inzwischen so peinlich, dass die Vertreter dieses Modells ein alternatives Universum von Erklärungen geschaffen haben, z.B. indem sie amerikanische Siedler des frühen 17. Jahrhunderts oder die Nichtexistenz von "Gerechtigkeit" dafür verantwortlich machen. – Daniel Henninger, “America’s New Nihilism,” Wall Street Journal, 4. Juni 2020.

"Donald Trump ist der erste Präsident in meinem Leben, der nicht versucht, das amerikanische Volk zu einen – er gibt nicht einmal vor, es zu versuchen. Stattdessen versucht er, uns zu spalten", sagte General Mattis. "Wir sind Zeugen der Konsequenzen von drei Jahren dieser gezielten Bemühungen, von drei Jahren ohne reife Führung", ergänzte er. Seine (Trump's) Forderung nach persönlicher Loyalität und seine dünne Haut prallen auf Menschen, die sich um größere Zusammenhänge bemühen und starke Überzeugungen haben. Trumps Gewohnheit, andere für politische Entscheidungen oder Ergebnisse verantwortlich zu machen, die gescheitert sind, erzeugt ebenfalls Ressentiments. Dies ist mit seiner Kandidatur zur Wiederwahl zum Bumerang geworden. – “The Revenge of Jim Mattis,” Wall Street Journal (Meinungsseite), 5. Juni 2020.

Der Schraubstock wird angezogen, der Druck wird größer. Entweder beginnen die Staats- und Regierungschefs der Welt freiwillig mit der Veränderung und Wiederherstellung von Vertrauen und Zuversicht in ihre Regierung und Wirtschaften, oder das Kollektiv beginnt einen Aufstand, indem es – physisch oder im übertragenen Sinne – zuerst Strukturen niederreißt und sie dann wieder aufbaut. Das Jahr 2020 markiert daher einen Übergang in der Geschichte... Es ist entweder Evolution oder Revolution. Tatsächlich ist es wahrscheinlich beides, denn mit Saturn und Pluto (in Konjunktion im Steinbock) sind strukturelle Veränderungen sehr wahrscheinlich, auch wenn sie erzwungen werden. Solche Veränderungen erfordern eine Zeit des Wiederaufbaus, und dort werden die Kräfte der Evolution wirken. – „Voraussagen für 2020. Das Jahr des Steinbock-Stelliums: Schachmatt und der Übergang“, S. 21/32, Dezember 2019.  

Wir haben eine Mondfinsternis erlebt und bewegen uns auf eine gewaltige Sonnenfinsternis zur Sommersonnenwende vom 21. Juni zu. Sonnenfinsternisse sind sehr wichtig, weil sie Perioden darstellen, in denen das Licht der Sonne (Zukunft) durch den Mond (Vergangenheit) verdeckt wird. Auf der persönlichen Ebene bedeutet dies eine Zeit (bis zu einem Jahr danach), in der Menschen mit Radix-Planeten im gleichen Grad und Zeichen oder Gegenzeichen der Finsternis, häufig freiwillig oder durch Zwang radikale Abweichungen von ihrem gewohnten Verhalten und ihren Lebensumständen vollziehen. Dies kann den Wohnort, die Arbeit, die Beziehungen und manchmal auch die Gesundheit betreffen. Wenn die Finsternis im gleichen Grad und Zeichen oder Oppositionszeichen wie Planeten im Radix einer Nation stattfindet, stellt sie eine Abweichung auf dem vorgezeichneten Weg dieses Landes dar. Die Mondfinsternis letzte Woche fiel in die Nähe des Mars/Neptun-Quadrats im Radix der USA, und sie fiel mit der Mobilisierung des Militärs zusammen, um die entfesselte Gewalt von einigen Randalierern einzudämmen, die nicht wirklich an friedlichen Protesten interessiert waren. 

Die Sonnenfinsternis vom 21. Juni wird jedoch aus kosmischer Sicht noch bedeutsamer sein. Sie fällt genau auf die Geburtsvenus in der US-Radix vom 2. Juli 1776 (die "Abstimmung" für die Unabhängigkeit). Die Venus herrscht über Liebe und Geld. Eine mögliche Ironie dieser kosmischen Kombination könnte lauten: Warum ist Präsident Trump so unbeliebt, wo doch so viele Menschen finanziell so viel besser dastehen als früher? Oder: Warum geht es dem Aktienmarkt so gut, wenn so viele kleine Unternehmen Gefahr laufen, bankrott zu gehen?

Bis zum 30. Juni werden sich zahlreiche geokosmische Aktivitäten entfalten. Der Höhepunkt dürfte um den 21. Juni liegen, die Sonnenfinsternis selbst. Zum einen ist dies der Mittelpunkt von drei Planeten, die von der Erde aus gesehen auf ihrer Umlaufbahn um die Sonne ihre Richtung ändern. Dazu gehören der rückläufige Merkur (18. Juni bis 12. Juli), der rückläufige Neptun (22. Juni, mit der Sonnenfinsternis) sowie die direktläufig drehende Venus (25. Juni). Wie vom 10. bis 14. Mai kann diese Zeit der dreifachen stationären Planeten auf allen Märkten mit größeren Umschwüngen einhergehen. Es kann nicht überraschen, wenn der Aktienmarkt dann eine Pause einlegt. Unklar ist, wie groß diese Pause sein könnte. Sie könnte sehr groß sein, wenn man bedenkt, dass Jupiter am 30. Juni eine Konjunktion mit Pluto bildet.

Der Sonnenfinsternis vom 21. Juni geht ein Sonne/Neptun-Quadrat (11. Juni) sowie eine Mars/Neptun-Konjunktion (13. Juni) voraus und ihr folgt eine Jupiter/Pluto-Konjunktion (30. Juni). Zusammen mit der Rückläufigkeit des Neptuns vom 22. Juni können diese Planetenkombinationen eine starke Korrelation mit Trendumschwüngen der Rohölpreise aufweisen, denn Jupiter und Neptun sind die Mitherrscher des schwarzen Goldes. 

Betrachtet man diesen Zeitraum von einem astrologischen Standpunkt aus genauer, so unterstreicht die starke Neptun-Betonung im Juni die Erkenntnis, dass man nichts trauen darf, was man sieht, hört oder liest. Sie kann auch den Höhepunkt des "irrationalen Überschwangs" (Jupiter und Neptun) darstellen, von dem aus die Realität immer deutlicher zutage tritt - es sei, die Realität entpuppt sich wirklich als Illusion, wie Albert Einstein behauptete. Da Saturn am 1. Juli wieder ins Steinbockzeichen  zurückläuft, neige ich zu der Annahme, dass Ängste aus den ersten drei Monate dieses Jahres zurückkehren (das Wohlergehen der kollektiven Gesundheit und Wirtschaft). Bei Neptun werden die Überzeugungen durch Optimismus und sogar Phantasie angeheizt. Bei Saturn und Steinbock werden Überzeugungen eher von Ängsten und harten Fakten genährt. 

Wissenschaftliche Erkenntnisse werden optische Illusionen einmal mehr als eine bedeutende Schlüsselmetrik für die Welt ersetzen. Sie wollen Verhalten und echtes Verständnis für die ernsten Probleme des Tages (Saturn) sehen, nicht symbolische Gesten, die kaum einem anderen Zweck dienen als der Befriedigung des unstillbaren Bedürfnisses nach Anerkennung, Hunger und Akzeptanz (Venus und Neptun).

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