Stichworte der Woche: Visionen einer besseren Welt / Wenn die Dinge nicht so laufen wie erwartet / Vom Umgang mit Schmerzen, Krisen und Enttäuschungen / Innehalten, Grenzen und Schwächen erkennen, Akzeptanz, Verständnis und Respekt erlauben Heilung – Schuldzuweisungen und Aktivismus verschlimmern die Situation.
Die letzte Woche des Jahres bietet ein gemischtes Programm. Einerseits sind die Hoffnungen und Sehnsüchte auf eine bessere Welt gross, in einigen Bereichen zeigen sich auch Möglichkeiten für konkrete Fortschritte in einem Verständigungs- oder Einigungsprozess. Gleichzeitig ist jedoch immer wieder mit ernüchternden Erfahrungen zu rechnen, mit Situationen, in denen die Grenzen des Möglichen erkennbar werden. Dabei gilt es, sich von Visionen und Hoffnungen zu verabschieden und sich mit dem, was bis zu diesem Zeitpunkt erreichbar war, zu begnügen.
Paradoxerweise kann sich das Blatt jedoch dann wenden, wenn nicht mehr versucht wird, etwas zu verhindern oder zu verändern, und der Fokus der Frage gilt, wie aus dem, was ist, das Beste gemacht werden kann. Am besten fahren Sie in dieser Zeit, wenn Sie Ihre Situation mit einem kritischen, nüchternen, aber auch wohlwollenden Blick betrachten. Freuen Sie sich über das, was Sie im vergangenen Jahr erreicht haben und würdigen Sie, was sich erfüllen liess. Seien Sie bereit, sich weiterhin für das einzusetzen, was Ihnen etwas bedeutet und zeigen Sie Verständnis und Mitgefühl für sich und andere, wenn etwas nicht gelungen ist. Dann können Wunder geschehen, alte Wunden heilen und sich unvermittelt Türen öffnen. Vermeiden Sie jedoch Rechtfertigungen und Schuldzuweisungen, diese verschlimmern die Situation und können zu hässlichen Auseinandersetzungen führen. Auch beim Fassen von guten Vorsätzen – wie zum Jahreswechsel üblich – empfiehlt sich eine gewisse Vorsicht. Bleiben Sie realistisch und lassen Sie sich nicht täuschen. Zügeln Sie eine allfällige Tendenz, nach den Sternen zu greifen und allzu viel zu versprechen. Die Gefahr von Fehleinschätzungen und damit verbunden späteren Abstürzen und Enttäuschungen, ist in diesen Tagen gross. Ebenso heikel ist aber auch die gegenteilige Neigung, sich beim Blick in die Zukunft vor allem von Befürchtungen und Ängsten leiten zu lassen. In diesen Fällen besteht die Gefahr, dass das durchaus vorhandene Potenzial nicht wahrgenommen oder genutzt wird, und das eigene Verhalten zur Erfüllung der negativen Bilder beiträgt.
Zusammengefasst geht es in dieser Zeit immer wieder darum, den Ernst der Lage zu erkennen, aber die Hoffnung und den Mut nicht zu verlieren. Suchen Sie sich (auch im Kleinen) bewusst Aktivitäten, die es Ihnen erlauben den Drang, etwas zu tun, zu befriedigen und sich da, wo im Moment keine konstruktive und zielführende Entscheidung möglich ist, in Geduld zu üben.
Auf der konkreten Ebene geht es vor allem in den Bereichen Politik, Justiz, Rechtsprechung, Migration, Reisen, Verkehr und Bildung, aber auch in den (sozialen) Medien, um nicht erfüllte Versprechungen, nicht erreichte Ziele und enttäuschte Erwartungen. In der Folge ist auch mit Angriffen auf die (vermeintlich) Schuldigen zu rechnen. Im Weiteren kann es in diesen Belangen auch vermehrt zu kritischen Situationen, Missverständnissen, Verwirrung oder Chaos kommen. Bleiben Sie in solchen Momenten einigermassen ruhig und gefasst, und nehmen Sie sich genügend Zeit, um weitere Informationen einzuholen, sich zu orientieren und das Geschehen in einem grösseren Kontext einzuordnen. Im neuen Jahr können Sie dann Ihre nächsten Schritte ins Auge fassen. Voreilige Schlussfolgerungen und Handlungen führen in die Irre.
Auch in Beziehungen, bei Vertragsverhandlungen und im Umgang mit Wertfragen (Wirtschaft, Finanzen, persönlicher Besitz) steht ein Realitätscheck an. Hier geht es um die Konsequenzen des Verhaltens in der Vergangenheit, und es gilt, die Weichen für den weiteren Weg zu treffen. Dabei gilt es zu unterscheiden zwischen dem, was gewachsen ist, Bedeutung und Substanz hat sowie echt und stimmig ist und jenem, das nur noch Last ist, dessen Zeit vorbei ist und keine Aussicht auf weitere Entwicklung mehr bietet. In ersterem Fall geht es um eine Entscheidung zu mehr Verbindlichkeit und die Bereitschaft, (Mit-) Verantwortung zu übernehmen. In letzterem gilt es, sich zu verabschieden und einen sauberen Abschluss zu finden. Seien Sie einerseits bereit, sich für das, was Ihnen wichtig ist, einzusetzen und einzustehen, und sich – andererseits – von Altlasten zu trennen.
Am Montag und Dienstag ist das Bedürfnis nach möglichst unbelasteten sozialen Kontakten gross. Nutzen Sie vor allem am 1. Weihnachtstag die Gelegenheit, sich mit anderen Menschen zu treffen und über das auszutauschen, was Sie bewegt und interessiert. Stellen Sie Fragen, teilen Sie Ihre Ideen, Hoffnungen und Wünsche und seien Sie bereit, auch die von anderen zu lesen und zu hören. Aufgrund der Rückläufigkeit des Merkurs ist jedoch die Gefahr von Missverständnissen und Fehlinterpretationen deutlich erhöht. Vor allem am Dienstag kann es daher vermehrt zu teilweise auch heftigen Meinungsverschiedenheiten kommen. Bestehen Sie in solchen Situationen nicht auf «Ihrer» Wahrheit, vermeiden Sie es aber auch, die Sichtweise des Gegenübers ungeprüft zu übernehmen. Viel besser fahren Sie, wenn Sie die unterschiedlichen Perspektiven zunächst stehen lassen und noch weitere Informationen einholen. So können Sie ein umfassenderes Bild über ein Thema erhalten. Zu besonderer Vorsicht und Geduld sei an diesen Tagen auch im Verkehr geraten.
In der Nacht auf Mittwoch ist Vollmond (genau um 1.32 Uhr). Viele laufende Prozesse der vergangenen Wochen erreichen am Mittwoch und Donnerstag einen Höhe- und Wendepunkt. Oft wird deutlich was Sache ist. Sehnsüchte aller Art werden lebendig und das Bedürfnis nach Gemeinschaft, Verbundenheit und Liebe ist gross. Aber auch Berührbarkeit, Sensibilität, Verletzbarkeit und Enttäuschungsbereitschaft sind an diesen Tagen deutlich erhöht. Entsprechend können die Gefühlswellen hoch gehen. Faszination, geistige und romantische Höhenflüge sind ebenso möglich wie Situationen, die grosse Betroffenheit, Schmerz, Verzweiflung, Trauer und Wut auslösen. Wenn es Ihnen in solchen Momenten gelingt, zunächst innezuhalten und sich all den Emotionen zu stellen, ohne eine Entscheidung zu fällen oder zu handeln, können Sie wichtige Einsichten gewinnen. Allenfalls zeigen sich auch unerwartete Lösungen für seit langem bestehende Probleme. Sorgen Sie gleichzeitig für ein Minimum an Bewegung und Aktivität (Spaziergänge, Sport), um so ein Ventil für die grossen Spannungsenergien zu finden.
Am Freitag und Samstag lockert sich die Stimmung, die Lust auf Spiel und Spass erwacht. Dies sind zwei gute Tage, um – am besten gemeinsam mit anderen – etwas zu unternehmen, das Freude bereitet. Auch Aktivitäten schöpferischer und kreativer Natur profitieren von den Energien. Der letzte Tag im alten Jahr beginnt zunächst mit ähnlichen Energien wie an den Vortagen. Die Lust aktiv zu sein, ein Abenteuer zu erleben und zu feiern ist gross. Bereits am Nachmittag ändert sich die Stimmung jedoch deutlich. Die Alltagsrealität mit all ihren Facetten meldet sich zurück und fordert Aufmerksamkeit. All jene, deren Sinn vor allem auf ausgelassenes Feiern ausgerichtet ist, müssen an diesem Tag vermehrt mit Hindernissen und Frustrationen rechnen. Gleichzeitig eignen sich die Konstellationen jedoch bestens für eine Innenschau und Reflexionen. Ziehen Sie Bilanz über das vergangene Jahr, klären Sie noch offene Fragen und erledigen Sie pendente Aufgaben. Dann können Sie den ab 2. Januar anstehenden Perspektivenwechsel nutzen und die seit längerem anstehenden Entscheidungen treffen.