Astrologischer Finanzbericht - von Raymond Merriman
 

Finanzbericht für die Woche vom 19.6.2023

Rückblick und Vorschau

«Das FED hat die Zinssätze nicht geändert (laut dem FED-Vorsitzenden Powell war es kein Überspringen). Auf der Pressekonferenz wurde vermutlich beabsichtigt, dezidiert aufzutreten und sicher nicht, wirtschaftlich inkohärent zu klingen. Die sagenumwobenen ‹Dot Plots› signalisierten zwei Zinserhöhungen - angesichts der Art und Weise, wie diese vorbereitet wurden, ist es allerdings unwahrscheinlich, dass es sich dabei um eine koordinierte Botschaft des FED handelte. Powell sagte, die Pause erlaube es dem FED, mehr Informationen einzuholen, bevor es Entscheidungen trifft. In einer Zeit, in der die Daten weniger verlässlich sind, sollte eine Denkpause für die Entscheidungsträger eine Selbstverständlichkeit sein, keine Offenbarung in letzter Minute.»– Dr. Paul Donovan, «Not the FED's Finest Hour», UBS Morning Audio Comment, 15. Juni 2023.

«Im Englischen bezeichnet ‹redux› Dinge, die zurückgebracht wurden – im übertragenen Sinne. Wenn beispielsweise die Beziehung zwischen zwei Nationen der Beziehung zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion im späten 20. Jahrhundert ähnelt, könnte man die Situation als ‹Cold War redux› bezeichnen.»–Wörterbuch, www.merriman-webster.com.

Nach den starken Ergebnissen der letzten Woche sieht es für die weltweiten Aktienmärkte gut aus. Einige, wie der deutsche DAX, stiegen am Freitag auf ein neues Allzeithoch. Andere, wie der indische NIFTY-Index, testen ihre Allzeithochs. Der japanische Nikkei explodierte auf ein Mehrjahrzehnthoch, während andere Indizes kurz davor stehen, dasselbe zu tun.

In dieser Woche wird jedoch der mächtige Ringplanet Saturn rückläufig und bildet gleichzeitig einen günstigen Sextilaspekt mit Jupiter, dem größten Planeten des Sonnensystems. Könnte es sein, dass der schwer fassbare Gongschlag, auf den alle warten, um den Höhepunkt der Weltwirtschaft und der Aktienmärkte anzukündigen, in greifbarer Nähe ist? Eine solche Möglichkeit besteht immer, und die Stimmung ist sicherlich bullisch, so dass nur wenige damit rechnen. Aber dies sind die Bedingungen, unter denen sich Spitzenwerte bilden, und die kosmischen Signaturen (Mitte Juni bis Ende Juli) verleihen der «Gong Show redux» zusätzliche Bedeutung.

Auf anderen Märkten ist der Dollar gegenüber dem Yen wieder über die 140-Marke gestiegen, aber seltsamerweise testet der Euro sein Jahreshoch gegenüber dem US-Dollar. Der Dollar ist nicht der Anführer, sondern eher der Puffer zwischen anderen Währungen, von denen einige steigen und andere fallen. Dies hat unterschiedliche Auswirkungen auf Gold und Silber. Gold fiel im August-Kontrakt auf ein neues Zyklustief, als es am Donnerstag auf 1936 zurückging, es stieg jedoch gleich am nächsten Tag wieder auf 1980, Silber erreichte am Donnerstag kein neues Zyklustief, als es auf 23,27 zurückfiel, stieg aber am Freitag ebenfalls deutlich auf ein neues Zyklushoch von 24,29. Wie Gold fiel auch Bitcoin am Donnerstag auf ein neues Zyklustief, erholte sich dann aber bis Freitag deutlich um über 1700 $.

Kurzfristige geokosmische Betrachtungen und längerfristige Überlegungen

«Der Kongress hat durch die Anhebung der Schuldenobergrenze vor zwei Wochen eine Zahlungsunfähigkeit der Regierung abgewendet. Aber die eigentliche Herausforderung könnte im September kommen ... McCarthy hat deutlich gemacht, er werde nicht zulassen, dass die Gesetzgeber ein Potpourri von Bewilligungsvorlagen zu einem Sammelband zusammenstellen und dieses verabschieden, um einen Stillstand abzuwenden. Er will, dass das Repräsentantenhaus jede der 12 Ausgabenvorlagen einzeln prüft. Aus diesem Grund könnte es ein Monster sein, die Regierung in diesem Herbst zu finanzieren und einen Stillstand bis zum 30. September, dem Ende des Haushaltsjahres, abzuwenden.»– Chad Pergram, «Congress Marches Toward September Budget Showdown to Avert Government Shutdown», www.foxbusiness.com, 15. Juni 2023.

«Armut, so (Adam) Smith, sei nicht vorherbestimmt, und vor allem traue er der Regierung nicht. Er weist darauf hin, dass nur Wirtschaftswachstum den Lebensstandard anheben kann. Kontinuierliches Wirtschaftswachstum ist die einzige Möglichkeit, die Löhne zu erhöhen, und eine stagnierende Wirtschaft führt zu sinkenden Löhnen. An anderer Stelle schreibt er, dass Hungersnöte das Ergebnis staatlicher Kurskontrollen sind. Während Karl Marx fast ein Jahrhundert später behauptete, dass der Kapitalismus zu einer zunehmenden Verarmung der Arbeiter führe, sagte Smith voraus, dass Wirtschaftswachstum zu einem Anstieg des Lebensstandards führt.»– Rainer Zitelmann, «Adam Smith's Solution to Poverty», Wall Street Journal, 16. Juni 2023.

Pluto ist letzte Woche wieder in den Steinbock zurückgekehrt und wird dort bis zum 23. Januar bleiben. Damit kehren viele der Themen zurück, die von Januar 2008 bis März 2023 präsent waren: Schulden, Defizite, Steuern und die Macht der Regierungen über die Menschen. Besonders kritisch dürfte dies für die Vereinigten Staaten sein, deren Geburtskonjunktion (Gründungskonjunktion) zwischen Mond und Pluto im Steinbock wieder aufflammen wird. In Wahrheit hat sie nie aufgehört zu wirken und wird auch in den nächsten zwei Jahren nicht damit aufhören, denn so lange dauert die Inkubationszeit von Pluto, bis die Folgen von Entscheidungen manifest werden, die unter einem Transitaspekt zu einem Geburtsplaneten getroffen wurden.

Kurzfristig gesehen gibt es drei Perioden, die im Juni-Juli 2023 hervorstechen. Die erste findet genau jetzt statt, wenn Saturn rückläufig wird und sich, wie bereits erwähnt, in einem günstigen Sextil mit Jupiter befindet. Außerdem stand die Sonne an diesem Wochenende im Quadrat zu Neptun, was eine starke geokosmische Umschwungzone schafft. Zweitens erinnert uns der Finanzastrologe Rob Robinson im ISAR-Finanz-Chatroom daran, dass der transitierende Mars und Uranus Ende Juni im Quadrat zueinander stehen und gleichzeitig das NYSE-Quadrat Merkur/Pluto auslösen. Zufälligerweise wird Neptun zu diesem Zeitpunkt ebenfalls rückläufig, was eine der stärksten Korrelationen zu Primärzyklen im DJIA darstellt. Drittens wird die Venus am 22. Juli rückläufig, eine weitere starke Signatur für eine Umkehrung, die am Tiefpunkt des Börsencrashs der Dot-Com-Blase (NASDAQ) im Oktober 2002 (die NASDAQ hatte bis dahin 80 % ihres Wertes verloren) und am Tiefpunkt der Großen Rezession vom 6. bis 9. März 2009 zu beobachten war. Dies ereignete sich auch innerhalb von zwei Wochen nach dem Allzeithoch des DJIA am 5. Januar 2022.

Der gesamte Zeitraum von jetzt bis Ende Juli ist also anfällig für eine kosmische Version von «For Whom the Bell (gong) Tolls» («Für wen die Stunde (der Gong) schlägt» – Lied von Metallica). Hören Sie gut zu, denn es könnte passieren, wenn niemand zuhört. Der hervorgehobene Neptun bevorzugt die Stille, wenn Aktivitäten fast unsichtbar und unbemerkt sind. Dabei stand die Sonne dieses Wochenende im Quadrat zu Neptun, Neptun wird am 30. Juni rückläufig und Jupiter bildet am 22. Juli ein Halbquadrat zu Neptun. Aber ganz so ruhig wird es Ende Juli vielleicht nicht sein, denn die fast schon zu lauten Mars/Saturn- und Sonne/Pluto-Oppositionen steigern sich am 20. und 21. Juli ebenfalls zu einem Donnerwetter. Das ist eine Kombination, bei der man wahrscheinlich nicht umhin kommt, sie zu hören oder zu sehen. Das ist ein Kanonendonner aus den Tiefen der Erdoberfläche oder weit unter der Wasserlinie. Investoren (und Flüchtlinge) könnten es im Juni oder Juli eilig haben, ihre Rettungsweste anzuziehen, denn immer wenn Jupiter in einem harten Aspekt zu Neptun steht, kann dies mit einem Klima des irrationalen Überschwangs (Euphorie) oder der Hysterie zusammenfallen. Letztere folgt auf die erstere.

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