Astrologischer Finanzbericht - von Raymond Merriman
 

Finanzbericht für die Woche vom 01. 08. 2022

Rückblick und Vorschau

Das FED hat am Mittwoch zum zweiten Mal in Folge den Leitzins um 0,75 Prozentpunkte erhöht, um die galoppierende Inflation einzudämmen, ohne eine Rezession zu verursachen. Powell sagte, er glaube nicht, dass sich die Wirtschaft in einer Rezession befinde, obwohl das Wachstum im ersten Quartal negativ war und für das zweite Quartal ein knappes Plus erwartet wurde. «Halten Sie sich vor Augen, was eine Rezession ist. Es ist ein breiter Rückgang in vielen Branchen, der länger als ein paar Monate anhält. Das scheint jetzt nicht der Fall zu sein», sagte er. «Der wahre Grund ist, dass der Arbeitsmarkt ein so kraftvolles Signal für die wirtschaftliche Stärke ist, dass man die BIP-Daten in Frage stellen muss». - Jeff Cox, «Fed Hikes Interest Rates by 0.75 Percentage for Second Consecutive Time to Fight Inflation», www.cnbc.com, 27. Juli 2022.

Die US-Wirtschaft schrumpfte im Frühjahr das zweite Quartal in Folge und erfüllte damit die Kriterien für eine sogenannte technische Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte von April bis Juni auf Jahresbasis um 0,9 %. Ökonomen von Refinitiv hatten erwartet, dass der Report ein Wirtschaftswachstum von 0,5 % ausweisen würde. – Megan Henney, «US Economy Enters Technical Recession After Growth Tumbles 0.9% in the Second Quarter», www.foxbusiness.com, 28. Juli 2022.

Zwei Asteroiden von der Grösse eines Wolkenkratzers rasen an diesem Wochenende auf die Erde zu, wobei der eine am Freitag (29. Juli) und der zweite am Samstag (30. Juli) der Erde am nächsten kommt. – Brandon Specktor, «Two skyscraper-size asteroids are barreling toward Earth this weekend», www.livesceince.com, 28. Juli 2022.

Die Zinssätze steigen wieder stark an, das Bruttoinlandsprodukt fällt das zweite Quartal in Folge in den negativen Bereich, zwei Asteroiden rasen dieses Wochenende auf die Erde zu, und die Börse ist begeistert! Das klingt nach einem aufsteigenden Jupiter. Tatsächlich erreicht Jupiter gerade seinen Höhepunkt. Das heisst, der große Kerl (nein, nicht Präsident Biden, sondern der König der Götter) wurde am Donnerstag im Widder rückläufig, und dieses Wochenende (30. Juli) steht er im Trigon zur Sonne. Wenn ein Planet rückläufig wird oder in Opposition zur Sonne steht, kann man sagen, dass seine kosmische Kraft ihren Höhepunkt erreicht. Für den Laien bedeutet das, dass die Themen und Lebensbereiche, die der Planet beherrscht, betont werden. Bei Jupiter sind es Optimismus und Euphorie. Plötzlich hat sich das Narrativ dahingehend verändert, dass nicht mehr befürchtet wird, die Wirtschaft gerate in eine Rezession, sondern sie lasse eine Rezession hinter sich. Die aggressiven Zinserhöhungen des FED sind ein Zeichen dafür, dass es der Inflation nicht mehr hinterher hinkt, sondern den Kurs vorgibt. Wie Jupiter selbst ist auch der Markt vorausschauend und hoffnungsvoll, was die Zukunft angeht. 

Der Laie sieht nicht, dass Mars, der Aggressor, nächste Woche mit Uranus und dem nördlichen Mondknoten im Stier in den Startlöchern steht und bereit ist, die Führung zu übernehmen, sobald Jupiter seinen Rausch ausschläft. Aber bedeutet das eine Umkehrung oder eine Beschleunigung dieses neuen bullischen Trends? Bei Uranus, dem Meister der Irritation, weiß man es nie, bevor man es nicht selbst erlebt. Mit der Sonne in Löwe ist alles wie ein Spiel und die Partylöwen gewinnen. Daher die festliche Stimmung, dass das Schlimmste hinter uns liegt. Aber wie bei allem, was Jupiter betrifft, kann es passieren, dass der Markt vorschnell handelt und die Situation überschätzt.

In Asien und dem Pazifik-Gürtel erlebten die Aktienmärkte Japans, Indiens und Australiens eine glänzende Woche mit neuen Monatshochs. Im Falle Indiens erreichte die Rallye ein 3-Monats-Hoch. In China und Hongkong hingegen war die Euphorie nicht so gross. Letztere Indizes fielen auf ein Monatstief, und der Shanghai Composite liegt weiterhin in der Nähe seiner Tiefs des vergangenen Monats.

In Europa legten alle wichtigen Indizes in der vergangenen Woche eine Rallye hin. Am eindrucksvollsten war dies hier in Amsterdam, wo ich derzeit wohne. Der AEX kletterte auf den höchsten Stand seit dem 5. April. Der deutsche DAX, der Zürcher SMI und der Londoner FTSE erreichten neue Monatshochs, obwohl die Zinssätze stiegen und Russland begann, die Gaslieferungen an die Länder der Eurozone zu drosseln. Ohne genügend Heizöl wird es in Europa ein sehr schwieriger Winter werden. Doch nach der rekordverdächtigen Hitze der letzten Zeit scheint noch niemand so weit vorauszuschauen. Das könnte sich schon in der nächsten Woche ändern, denn die Menschen hier sind wirklich besorgt. Sie diskutieren ernsthaft über die Rationierung von Energie, und ich vermute, dass sich dies noch verstärkt, wenn Mars (Hitze) am 7. August ein Quadrat zu Saturn (Rationierung) bildet.

In Amerika waren die Aktienmärkte in der vergangenen Woche ebenfalls robust und euphorisch, was typisch ist, wenn Jupiter in Widder auf rückläufig dreht. Der brasilianische Bovespa, der DJIA und der S&P erreichten neue Monatshochs. Der NASDAQ stieg auf den höchsten Stand seit über zwei Monaten.

So beeindruckend und bullisch die Aktienindizes in der vergangenen Woche auch waren, Gold und Silber verhielten sich noch spannender. Nachdem der Goldkurs in der Vorwoche, am 21. Juli, auf ein neues Mehrmonatstief bei 1678,40 gefallen war (und damit genau in unsere Kaufzone von 1675 ± 7), stieg er nach der Zinserhöhung der US-Notenbank parabolisch an und erreichte am Freitag, dem 29. Juli, 1784,50. Silber war ebenfalls spektakulär und stieg zum ersten Mal seit dem 1. Juli über 20,00 $, nachdem es Mitte des Monats bei 18,02 $ sein Tief erreicht hatte.

Bitcoin, Ethereum und Rohöl erlebten in der vergangenen Woche ebenfalls eine schöne Rallye. Nachdem Rohöl am 14. Juli auf ein Tief bei 90,56 gefallen waren, stieg es am Freitag, den 29. Juli wieder über die 100er-Marke und erreichte mit 101,88 ein neues Mehrwochenhoch. Jupiter ist der Co-Herrscher von Rohöl. Die Kryptowährungen stiegen auf ihren höchsten Stand seit Mitte Juni.

Alles in allem war es eine gute Woche für viele Märkte, ganz so, wie Jupiter eine Sommerparty feiert.

Kurzfristige geokosmische Signaturen und längerfristige Gedanken

Obwohl die parteipolitische Polarisierung breiter und tiefer ist als noch vor einer Generation, ist die Mitte nicht verschwunden. Es gibt immer noch einen Appetit auf vernünftige Antworten für offenkundige Probleme... Dementsprechend hat sich eine grosse Mehrheit der Demokraten mit einer beträchtlichen Minderheit der Republikaner zusammengeschlossen, um die gemeinsame Verteidigung und das allgemeine Wohl zu fördern. Wenn die Ideologie der Realität weicht, ist der Fortschritt das Ergebnis. – William Galston, «Surprise: A Divided Congress Is Making Bipartisan Progress», Wall Street Journal, 26. Juli 2022.

Am 30. September 1938 unterzeichneten Adolf Hitler, Benito Mussolini, der französische Premierminister Edouard Daladier und der britische Premierminister Neville Chamberlain das Münchner Abkommen, das das Schicksal der Tschechoslowakei besiegelte und sie im Namen des Friedens praktisch an Deutschland auslieferte. Obwohl mit dem Abkommen nur das Sudetenland, der Teil der Tschechoslowakei, in dem drei Millionen ethnische Deutsche lebten, in Hitlers Hände fiel, wurden der Kriegsmaschinerie der Nazis 66 % der tschechoslowakischen Kohle, 70 % der Eisen- und Stahlproduktion und 70 % der Elektrizität überlassen. Ohne diese Ressourcen war die tschechische Nation der deutschen Herrschaft schutzlos ausgeliefert. «Die Nazis erobern die Tschechoslowakei», www.history.com.

Der Jupiter/Saturn-Zyklus, der in den «Voraussagen für 2022» und in den Webinaren betont wird, entfaltet sich in Bezug auf die kollektive Psychologie (ganz zu schweigen von den meisten Finanzmärkten) wie vorhergesagt. Das heisst, der Weg der Mässigung und Ausgewogenheit ist dabei, die Kräfte des Extremismus (rechts und links) sowie der Verschwörungstheorien zu überholen, die das politische und soziale Narrativ im 21. Jahrhundert dominiert haben. Das zeigt sich jetzt, da die beiden Planeten seit Beginn ihres synodischen Zyklus vom 21. Dezember 2020 in die erste 1/8-Phase des Zyklus (Halbquadrat) eintreten. In der Astrologie sind Jupiter und Uranus die Planeten des Extremismus; Saturn ist der Planet des Widerstands und der Zusammenziehung. Wenn Jupiter und Saturn zusammentreffen, wie es am 21. Dezember 2020 der Fall war, hat der Weg nach vorn nur dann Aussicht auf Erfolg, wenn nicht zu grosse und nicht zu kleine, nicht zu schnelle und nicht zu langsame Massnahmen ergriffen werden. Dies ist der Weg der Mässigung und er wird während der 10-jährigen zunehmende Phase zwischen diesen beiden Planeten ein Leitfaden für den Erfolg sein. Extremismus und Spaltung, die im Jahr 2021 durch das Saturn/Uranus-Quadrat so stark ausgeprägt waren, beginnen mehr und mehr den Prinzipien des Ausgleichs und der Einheit zu weichen.

Auch in Bezug auf die Markt- und geopolitischen Kräfte ist dies ein gutes Omen für das Heraufziehen eines neuen Tages. Nein, der Extremismus ist nicht tot, denn Saturn und Uranus stehen vom 21. bis 28. September erneut in einem abnehmenden Quadrat zueinander, und auch das wird aufgebläht sein, denn Jupiter steht dann in der Mitte der beiden und bildet ein Halbquadrat zu beiden. Aber der grössere Zyklus, den es zu beobachten gilt, ist der, dass sich Jupiter von Saturn entfernt, was für den Rest dieses Jahrzehnts der Fall sein wird.

In den ersten 1 bis 3 Jahren nach der Konjunktion kommt es in der Regel zu einer globalen militärischen Krise und zu einem wirtschaftlichen Abschwung bzw. einer Schrumpfung der Märkte. Die Tiefs in der Wirtschaft und auf den Märkten ereignen sich in der Regel innerhalb von drei Monaten nach einem einzigen Durchgang des zunehmenden Halbquadrats und innerhalb eines Monats nach einer Serie von drei Durchgängen. Diesmal handelt es sich um drei Durchgänge. Der erste Durchgang fand am 21. Juli 2022 statt. Der zweite findet am 21. September statt, und der dritte am 21. März 2023. Normalerweise liegt das Tief zwischen dem ersten und zweiten Durchgang, und dann beginnen die globalen Aktienmärkte und die Volkswirtschaften in den nächsten 2 bis 5 Jahren zu expandieren. Es ist möglich, dass das Markt-Tief gerade mit dem Tief des Primärzyklus vom 17. Juni, einen Kalendermonat vor Beginn der Aspektreihe, erreicht wurde. Ein weiterer Test innerhalb eines Monats nach dem 21. September ist jedoch noch nicht auszuschliessen. Beim letzten Mal, als dieser Aspekt auftrat, erreichten die US-Märkte das Tief innerhalb einer Woche nach dem ersten Durchgang vom Oktober 2002. Das war nach dem Platzen der Dot-Com-Blase und dem zunehmenden Saturn/Uranus-Zyklus von 1999 – 2000 sowie nach der Jupiter/Saturn-Konjunktion vom 28. Mai 2000. Die europäischen Märkte erreichten ihr Tief beim zweiten Durchgang des Halbquadrats, nämlich im März 2003, als der Krieg mit dem Irak ausbrach.

Wir befinden uns also wieder in der gleichen 1/8-Phase des Jupiter/Saturn-Zyklus. Da wir uns diesmal wieder mehr zur Mitte hin zu bewegen scheinen, was der Weg der Mässigung ist, auf dem Jupiter/Saturn am ehesten Erfolg hat, gibt es meiner Meinung nach wieder Hoffnung für die Zukunft der Menschheit.

Kurzfristig stehen wir jedoch vor dem Eintritt in eine der instabilsten und potenziell gefährlichsten kosmischen Zeiten des Jahres, von August bis November. Sie beginnt diese Woche mit der seltenen Konjunktion von Mars, Uranus und dem nördlichen Mondknoten im Geldzeichen Stier. Jeder dieser Planeten steht ausserdem im Quadrat zu Saturn. Während letzte Woche Jupiter die Oberhand hatte und auf den globalen Finanzmärkten alles in Ordnung war, könnte das Pendel in den ersten beiden Augustwochen zu den aggressiveren und widerspenstigeren Themen von Mars, Uranus und Saturn ausschlagen. Gleichzeitig steht der transitierende Mars vom 8. bis 16. August in Konjunktion mit dem Merkur und der Sonne der New Yorker Börse sowie im Quadrat zu dessen Pluto. Diese Konstellation deutet auf einen starken (aber möglicherweise nur kurzen) Einbruch an den Aktienmärkten hin. Die gute Nachricht ist, dass viele Aktienmärkte weltweit offenbar einen neuen längerfristigen  bullischen Zyklus begonnen haben, so dass der Abwärtstrend begrenzt sein könnte. Das heisst, das Bild der Zyklen ist sehr bullisch. Das geokosmische Bild ist sehr intensiv und möglicherweise heftig. Das bringt mich zum nächsten Thema.

Diese geokosmischen Signaturen können in ihrer Intensität sowohl bei steigenden als auch bei fallenden Kursen überraschen und werden oft durch grössere Naturkatastrophen oder durch menschliche Bedrohungen verursacht. Bei Letzterem scheint der russische Präsident Putin (eine Waage, regiert von der Venus) genau den Vorgaben der Nazis in den späten 1930er Jahren folgt, die er heute in der Ukraine zu bekämpfen vorgibt. Die Manipulation – Vorenthaltung und Drosselung – von Energie für bestimmte Länder (wie Deutschland), mit denen er ein Abkommen geschlossen hat, die er aber gleichzeitig ablehnt, scheint wie ein verrücktes Experiment zu sein, um zu sehen, wie viel Leid er verursachen kann und wie viel Leid andere ertragen können, bevor sie zugrunde gehen. Dies ist die potenziell schreckliche Seite von Mars/Uranus/Saturn (es gibt noch mehr, aber lassen wir das jetzt). Und dennoch könnten die führenden Politiker in Europa und sogar in Deutschland bereit sein, ihn zu besänftigen und ihren Verbündeten, die Ukraine, zu opfern, so wie Frankreich und England ihren Verbündeten, die Tschechoslowakei, Hitler (einem Stier, der ebenfalls von der Venus regiert wird) für sein Versprechen geopfert haben, den Krieg und die Eroberung anderer Nationen zu beenden. Mit anderen Worten: Sie versuchten, ihn zu besänftigen, und gingen eine Vereinbarung ein, die er sofort brach. Er log, übernahm die Kontrolle über die Tschechoslowakei und setzte dann sein Bestreben fort, andere Nationen zu überfallen, obwohl er versprochen hatte, dass er zufrieden sein würde und seine Mission zur «Rettung der Deutschen» in der Tschechoslowakei, die «gerettet werden wollten», erfüllt werden würde. So erstaunlich die Wiederholung dieses historischen Themas heute ist, so erstaunlich ist auch, dass sich der 84-jährige Uranus-Zyklus wieder in derselben Himmelsgegend – der Mitte des Stiers – befindet wie damals. 

Das bringt mich zu meinem letzten Zitat für diese Woche, das sicher jeder kennt: Diejenigen, die nicht aus der Geschichte lernen, sind dazu verdammt, sie zu wiederholen.

Da sich Jupiter/Saturn in ihrer zunehmenden Phase befinden, sehe ich Grund zur Hoffnung, dass die heutigen Führer ihre Geschichte kennen. Ich bin sicher, Wolodymyr Selenskyj kennt sie. Hoffentlich gilt das auch für die Verantwortlichen in Deutschland, Frankreich, England, den Vereinigten Staaten und anderen Nationen.

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