Astrologischer Finanzbericht - von Raymond Merriman
 

Finanzbericht für die Woche vom 11.07.2022

Rückblick und Vorschau

Das Beschäftigungswachstum beschleunigte sich im Juni wesentlich schneller als erwartet. Die Zahl der Beschäftigten in der Privatwirtschaft stieg in dem Monat um 372.000 und lag damit über den Dow Jones - Schätzungen von 250.000. Die Arbeitslosenquote lag bei 3,6 %, unverändert gegenüber Mai und im Einklang mit den Schätzungen. Die Zuwächse im Juni bedeuteten eine leichte Verlangsamung gegenüber den nach unten korrigierten 384.000 vom Mai. Die Zahl für April wurde auf 368.000 nach unten korrigiert. «Der starke Anstieg der Beschäftigtenzahlen in der Privatwirtschaft vom Juni um 372.000 scheint die Behauptungen, die Wirtschaft befinde sich auf dem Weg in eine Rezession, geschweige denn bereits in einer solchen, ad absurdum zu führen», sagte Andrew Hunter, leitender US-Ökonom bei Capital Economics. – Jeff Cox, «Payroll Increased 372,000 in June, More Than Expected, as Jobs Market Defies Recession Fear,» www.cnbc.com, 8. Juli 2022.

Lohnzuwächse finden trotz einer Inflationsrate, die so hoch ist wie seit den frühen 1980er Jahren statt. Um die steigende Inflation zu bekämpfen, hat das FED eine Reihe von Zinserhöhungen vorgenommen, um die Wirtschaft zu bremsen, ohne eine Rezession auszulösen. Jüngste Indikatoren zeigen jedoch, dass sich das Wachstum deutlich abgekühlt hat... Daten der Bank of America zu Kredit- und Debitkarten zeigen, dass die Ausgaben in diesem Sektor zum 30. Juni um 1 % gegenüber dem Vorjahr gesunken sind – ein potenziell bedrohliches Zeichen für eine Wirtschaft, die mehr als zwei Drittel ihres Wachstums aus dem Konsum bezieht. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte im ersten Quartal um 1,6 % und wird im zweiten Quartal voraussichtlich um 1,9 % zurückgehen, was der gängigen Definition einer Rezession entspricht. – Jeff Cox, «Recession Watch,» www.cnbc.com, 8. Juli 2022.

Die globalen Aktienmärkte befinden sich derzeit wirklich im Kampf zwischen Bullen und Bären. Das Chartmuster ist bei vielen Indizes wie dem DJIA und dem S&P immer noch bärisch, mit tieferen Hochs und tieferen Tiefs in jedem Handelszyklus seit dem Allzeithoch vom 5. Januar, mit Ausnahme des neuen Hochs beim DJIA vom 21. April, das weder vom NASDAQ noch vom S&P nachvollzogen wurde. Allerdings nahm der NASDAQ am Freitag, dem 8. Juli, sein jüngstes Hoch vom 28. Juni heraus, während die beiden anderen US-Indizes dies (noch) nicht taten. Der gleiche Fall einer Intermarkt-Divergenz tritt auch in anderen Regionen auf, da das mögliche mittelfristige Zyklus-Tief das am 17. Juni stattfand, als die Venus ein Quadrat zu Saturn bildete, in den meisten Indizes noch immer anhält.

In Asien und im Pazifik-Gürtel waren der Shanghai Composite und der indische Nifty in der vergangenen Woche herausragend. Der SSE stieg am 4. Juli auf 3424, dem höchsten Stand seit dem 7. März. Er erfüllte damit das Mindestziel, das wir in unserem Webinar über die chinesischen Märkte vom 23. Juni genannt hatten. Der NIFTY stieg am Freitag, den 8. Juli, auf 16.275 und erreichte damit den höchsten Stand seit dem 10. Juni. Der australische ASX, der Hang Seng in Hongkong und der japanische Nikkei folgten jedoch demselben Kurs wie die USA, d. h. sie stiegen alle auf ein neues Hoch vom 28. Juni, als der Neumond im Quadrat zu Jupiter stand und Neptun rückläufig wurde (unser letztes offizielles geokosmisches kritisches Umschwungdatum). Alle Indizes zogen sich dann 2 bis 4 Tage zurück und setzten ihre Rallye bis Freitag, den 8. Juli, fort, ohne jedoch die Hochs vom 28. Juni zu übertreffen, mit Ausnahme von SSE, NIFTY, SMI und NASDAQ. 

Die europäischen Indizes wiesen in den vergangenen zwei Wochen grosse Schwankungen auf. Der deutsche DAX zum Beispiel fiel am 5. Juli auf ein neues 21-Monate-Tief, bevor er sich zum Wochenschluss erholte. Der FTSE kam nicht wieder auf die Beine, da Premierminister Boris Johnson inmitten eines riesigen (typisch britischen) Skandals zurücktreten musste, der den Stillstand bei Neptuns Rückläufigkeit vom 28. Juni widerspiegelte. Der AEX legte bis Freitag, den 8. Juli, eine schöne Rallye hin, blieb aber leicht hinter seinem Hoch vom 28. Juni zurück. Nur der Zürcher SMI erreichte am Freitag ein neues Zyklushoch.

Das Muster der meisten Indizes stimmte mit unserer lunaren Sicht überein. Jeder hat seit dem wichtigen Tief vom 17. Juni zwei wichtige lunare Zyklus-Tests bestanden, wie in unseren täglichen Reports und Tweets beschrieben. Übrigens genieße ich meine neu gewonnene Stimme bei Twitter, womit ich unsere wöchentlichen und täglichen Abonnenten an jedem Handelstag begleiten kann. Wenn Sie uns nicht auf Twitter oder in den Tagesreports folgen, verpassen Sie einige besonders wertvolle Beiträge (https://twitter.com/mmacycles), die Ihnen helfen, unsere täglichen und wöchentlichen Prognosen mitzuverfolgen.

Andere Märkte verhielten sich in der vergangenen Woche sogar noch erstaunlicher als die Aktienmärkte. Der US-Dollar stieg auf den höchsten Stand seit Oktober 2002, während der Euro fast auf Parität zum Dollar fiel und damit auf den tiefsten Stand seit Dezember 2002. Gold durchbrach die kritische Marke von 1750–1785, wie im MMA-YouTube-Interview dieser Woche mit Gianni di Poce besprochen. (https://www.youtube.com/c/MerrimanMarketAnalyst) Silber stürzte auf ein Tief bei 18,70, ein Niveau, das seit zwei Jahren nicht mehr erreicht wurde.

Kurzfristige geokosmische Signaturen und längerfristige Gedanken

«In Ihrem Buch sagen Sie, dass es zwei Arten von Führungspersönlichkeiten gibt: Staatsmänner und Propheten. Können Sie den Unterschied erklären?» 

«Staatsmänner analysieren die Realitäten der bestehenden Situation und wollen das maximal Mögliche erreichen, wobei sie Visionen und Risiken gegeneinander abwägen und sich bewusst sind, dass die Geschichte länger währt als die Leidenschaft des Augenblicks. Propheten, wie ich sie verstehe, akzeptieren diese Unterscheidung nicht. Sie glauben, dass ihre Werte so schnell wie möglich umgesetzt werden müssen und dass deren Qualität die Bedeutung ihrer politischen Rolle bestimmt. Die prophetische Sichtweise ist oft die erhabenere und sicherlich die leidenschaftlichere, und sie kann grosse historische Veränderungen bewirken, aber sie berücksichtigt nicht das Ausmass des menschlichen Leids und die Fähigkeit einer bestimmten Generation, sich an grundlegende Veränderungen anzupassen.» – Henry Kissinger, «The Internet Does Not Make Great Leaders», https://time.com, 3. Juli 2022.

Im siebten Monat des Jahres 1999, so prophezeite Nostradamus, würde ein grosser Schreckenskönig über die Welt hereinbrechen. Eine der berühmtesten Prophezeiungen von Nostradamus fällt genau in das Jahr 1999, 7. Monat. «Vom Himmel wird ein grosser König des Schreckens kommen.» – Everett Bleiler, «Nostradamus», The Washington Post, 12. September 1999.

Das Verhalten des Aktienmarktes seit der Jupiter/Saturn-Konjunktion vom 20. Dezember 2020 ist dem Muster der letzten Konjunktion dieser beiden Planeten im Jahr 2000 sehr ähnlich. Ende 1999/Anfang 2000 standen Jupiter und Saturn im Stier im Quadrat zu Uranus im Wassermann. Ende 2020 bis 2021 stehen Jupiter und Saturn erneut in einer Konjunktion, diesmal im Wassermann, im Quadrat zu Uranus im Stier. Es war genau ihre umgekehrte Zeichen-Konstellation. Das heisst, das erste war ein zunehmendes Quadrat, das Anfang 2000 endete, und das zweite war ein abnehmendes, das im Dezember 2021 endete. Auch das Verhalten der Aktienmärkte war fast identisch. Anfang 2000, als der letzte Durchgang des Quadrats zu Uranus endete, erreichten die Aktienindizes ihr Allzeithoch und begannen im Oktober 2002 einen zweijährigen Rückgang. 

Interessanterweise lag das Tief vom Oktober 2002 nur wenige Tage nach dem ersten Durchgang des Jupiter/Saturn-Halbquadrats (13. Oktober 2002 bis 9. Juli 2003). Dies ist die erste 1/8-Phase des Zyklus, ein Unterzyklus, den ich oft als die «Entscheidung für Fortsetzung oder Abbruch» bezeichnet habe, was angesichts der jüngsten Entscheidung des Obersten Gerichtshofs zum Recht auf Abtreibung interessant ist. 

Jetzt nähern wir uns wieder dem ersten Jupiter/Saturn-Halbquadrat seit ihrer Konjunktion vom Dezember 2020 und dem Saturn/Uranus-Quadrat vom Dezember 2021. Anfang 2022, nur einen Monat nach dem letzten Saturn/Uranus-Quadrats, sind die Aktienkurse genau wie nach ähnlichen Aspekten Anfang 2000 stark gefallen. Die einzige Frage ist, ob dieser Rückgang bald zu Ende geht, wenn Jupiter sein erstes von drei Halbquadraten zu Saturn bildet, wie es im Oktober 2002 der Fall war (mit einem zweiten Tief vom März 2003 zum zweiten Halbquadrat), oder ob wir uns erst in der Anfangsphase eines viel ernsthafteren Rückgangs befinden, der mehr als zwei Jahre dauern könnte, wie es nach dem Hoch vom Januar 2000 der Fall war.

Auf einer mundanen Ebene steht Jupiter im Widder im Zusammenhang mit Russlands aggressivem und brutalem Feldzug gegen die Ukraine. Doch wie mein brillanter Kollege Aleksandar Imsiragic aus Belgrad, Serbien, in unseren privaten Gesprächen letzte Woche in Montenegro zum Ausdruck brachte, verheisst dieses Halbquadrat mit Saturn (21. Juli 2022 bis 21. März 2023) für Russland wahrscheinlich nichts Gutes. Jupiter im Widder mag der Aggressor sein, aber Saturn ist der Widerstand (Ukraine), und Saturn ist normalerweise dominanter. Dies passt auch zur Rückläufigkeit vom Mars in den Zwillingen (30. Oktober 2022 bis 12. Januar 2023), einem weiteren Zeichen, das häufig auf das Scheitern des Aggressors in militärischen Konflikten hinweist. Ich weiss, dass Russland nach gängiger Meinung im Begriff ist, die Ukraine zu überwältigen und zur Kapitulation zu zwingen, vor allem, wenn man bedenkt, dass Europa (und andere Nationen) nicht in der Lage sein werden, einen Winter ohne russisches Erdgas, Öl und Weizen zu überstehen. Sie werden wahrscheinlich versuchen, diesen Konflikt auf dem Verhandlungsweg zu beenden. Ich glaube der Allgemeinheit jedoch weniger, noch wäre ich mir einer Niederlage oder Kapitulation der Ukraine so sicher, wenn ich mir die Muster der äusseren Planeten ansehe, die in Kürze beginnen und nach dem 30. Oktober besonders stark sind.

Es geschieht etwas sehr Grosses, das den Verlauf der Weltgeschichte verändern könnte. Vielleicht begann es mit der Sonnenfinsternis vom August 1999. Wir wissen, dass Pluto im Jahr 2023 einen 20-jährigen Transit durch das revolutionäre Zeichen Wassermann beginnen wird. Wir wissen, dass es 1–2 Jahre nach einer Jupiter/Saturn-Konjunktion in der Regel zu einem grossen militärischen Konflikt kommt, der letztlich als transformatorisches, historisches Ereignis herausragt. Nach der Konjunktion im Jahr 2000 gab es den Terroranschlag auf das World Trade Center vom 11. September 2001, der zum Krieg mit dem Irak führte und die Welt veränderte. Im Jahr 2022 kam es zum russischen Angriff auf die Ukraine, dem ersten Krieg auf dem europäischen Kontinent seit dem Zweiten Weltkrieg. Im Jahr 1980 war es der Iran, der amerikanische Bürger als Geiseln nahm. In den frühen 1960er Jahren war es die Kubakrise. In den Jahren 1940/41 war es der Zweite Weltkrieg.

Zum Abschluss dieses Wochen-Reports möchten wir noch ein Nostradamus-Zitat aus dem oben genannten Artikel der Washington Post anführen. Eine der wenigen genau datierten Prophezeiungen unter den etwa 950, die Michael Nostradamus (1503-1566) hinterlassen hat, basiert wahrscheinlich auf einer Kombination aus Jahrtausendspekulationen und der vermuteten totalen Sonnenfinsternis vom 11. August 1999 (29. Juli im julianischen Kalender), die in Europa zu sehen sein würde. Nostradamus könnte das Datum in einer Tabelle der Sonnenfinsternisse gefunden haben. Wladimir Putin wurde am 9. August 1999 zum Ministerpräsidenten Russlands ernannt, womit sein Aufstieg zur Macht begann, die er bis heute innehat. Dieser Zusammenhang mit Nostradamus wurde mir zum ersten Mal von dem renommierten Mundanastrologen Claude Weiss aus Zürich unterbreitet (Juni/Juli-Ausgabe von Astrologie Heute www.astrodata.ch).

Ich bin nicht jemand, der dem Glauben vieler folgt, dass dies die Endzeit ist. Ich bin vielmehr optimistisch (und vielleicht unkonventionell), was die Zukunft der Menschheit angeht, und glaube, dass diese Krisenzeiten notwendige Schritte zur Vorbereitung auf die nächste Renaissance sind, wenn Uranus in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts in die Zwillinge transitiert und im Trigon zu Pluto im Wassermann steht. Ich glaube nicht, dass die derzeitige Führung autokratischer Regierungen uns dorthin begleiten wird. Sie können sich nicht halten. Wenn sie die Zukunft wären, warum versuchen dann nicht mehr Menschen, in diese Länder einzuwandern, wie Imsiragic anmerkt? Warum wollen so viele Menschen in die Vereinigten Staaten einwandern? Was sagt Ihnen das über den Verlauf der menschlichen Geschichte – und der Zukunft –, die heute geschrieben wird? Beobachten Sie einfach, wo die Menschen weltweit heute am liebsten leben wollen und warum. Das ist das Licht für die Zukunft der Welt, für den Entwicklungsweg der Menschheit. Wohin gehen wir und warum? Freiheit. Unabhängigkeit. Respekt für das Individuum und seine Rechte. Alles Wassermann-Ideale. Ja, am Anfang stolpern wir. Aber wir sitzen alle im selben Boot, wir sind alle Teil derselben Spezies – der menschlichen Spezies. Es ist genau das, was das Konzept der Luftepoche (Jupiter und Saturn bilden ihre Konjunktion in den Luftzeichen) für mehr als die nächsten 140 Jahre vorhersagt, sobald wir verstehen, wie Deepak Chopra sagte, dass jede Entscheidung, die ich treffe, eine Wahl zwischen einem Missstand und einem Wunder ist.

Ankündigung

Der monatliche MMA-Cycles-Report für Juli 2022 wird diese Woche veröffentlicht. Jede Ausgabe enthält einen Ausblick auf den US-Aktienmarkt (DJIA- und S&P-Futures), Gold und Silber, den Euro, Rohöl sowie den DAX und SMI. Sie beschreibt zudem die geokosmischen KUDs (geokosmische Kritische Umschwung-Daten) und Sonne/Mond-Umschwung-Daten für den DJIA, Gold und Silber sowie Handelsstrategien für Trader in den nächsten Wochen.

MMA Cycles Report: Aktien- und Rohstoffmärkte

Abonnements: 1 Jahr Fr. 420.– / € 420.–, 4 Monate Fr. 160.– / € 160.– oder 2 Monate Fr. 85.– / € 85.–
Der deutschsprachige Börsenbrief von Raymond Merriman bietet einen einzigartigen langfristigen Ausblick auf die folgenden Märkte: den DJIA (Dow Jones Industrial Average), den SMI (Swiss Market Index), den DAX (Deutscher Aktien-Index), Gold und Silber, Währungen sowie Rohöl.
Der MMA Cycles Report auf Deutsch erscheint einmal pro Monat und umfasst ca. 30–40 Seiten (inklusive 12–15 Charts).
Der Versand erfolgt nur per E-Mail.

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