Astrologischer Finanzbericht - von Raymond Merriman
 

Finanzbericht für die Woche vom 02. 05. 2022

Rückblick und Vorschau

Das Bruttoinlandsprodukt ist im ersten Quartal auf das Jahr hochgerechnet unerwartet um 1,4 % gesunken. Dies bedeutet eine abrupte Kehrtwende für eine Wirtschaft, die gerade ihr bestes Ergebnis seit 1984 erzielt hat, wie das Handelsministerium am Donnerstag mitteilte. Eine Vielzahl von Faktoren wirkte sich in den ersten drei Monaten des Jahres 2022 negativ auf das Wachstum aus, das nach dem Anstieg von 6,9 % zum Ende des vergangenen Jahres nun von einer Klippe fiel. Steigende Covid Omicron-Infektionen zu Beginn des Jahres behinderten die Aktivitäten auf breiter Front, während die Inflation auf ein Niveau der frühen 1980er Jahren anstieg, und die russische Invasion in der Ukraine ebenfalls zur wirtschaftlichen Stagnation beitrug. – Jeff Cox, «U.S. GDP Fell at a 1.4% Pace to Start the Year», www.cnbc.com, 28. April 2022.

Kenneth Rogoff, Professor an der Harvard University, argumentierte, dass es zu einer Inflation kommen wird, wenn das FED die Zinsen nicht stark anhebt, und dass es zu einer massiven Rezession kommen wird, wenn es dies tut. Der Wirtschaftswissenschaftler äußerte sich kurz nachdem bekannt wurde, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP), der wichtigste Maßstab für die in der gesamten Wirtschaft produzierten Waren und Dienstleistungen von Januar bis März auf das Jahr bezogen um 1,4 % gesunken ist, wobei er feststellte, dass die Zahl «sogar unterhalb des Schlimmsten» liegt, das er erwartet hatte. – Talia Kaplan, «U.S. Economy Shrinking at Start of 2022 is 'Shocking:' Harvard Economist» www.foxbusinesnews.com, 28. April 2022.

Es ist nicht so, dass die Leser dieses Reports und Teilnehmer früherer Webinare vor dem «schockierenden»Bericht über das negative BIP vom Donnerstag nichts von der wirtschaftlichen Gefahr wussten. Im Report von letzter Woche wurde dieser Ausblick noch einmal bekräftigt: «In der Welt der Finanzmärkte stimmt heute etwas nicht. Während das FED weiterhin lautstark verkündet, dass es die Inflation bekämpfen will, indem es die Zinssätze aggressiv anhebt (während es gleichzeitig die Liquidität durch die Beendigung ihrer quantitativen Lockerungsprogramme reduziert), und damit einen wirtschaftlichen Abschwung riskiert…». 

In der auf den Kopf gestellten Realität der heutigen gefährlichen, fragilen Wirtschaftslage waren die schlechten Nachrichten gute Nachrichten für den Aktienmarkt. Dieses "Dr. Jekyll, Mr. Hyde"-Marktverhalten ist kein gutes Zeichen für die Bullen. Kennzeichnend für einen Bärenmarkt sind starke Rallyes, die nicht von Dauer sind, gefolgt von einem Absturz auf tiefere Tiefs. 

Die vergangene Woche war ein Paradebeispiel für die Unfähigkeit des Aktienmarktes, eine Aufwärtsdynamik aufrechtzuerhalten, wie der DJIA zeigt. Am Montag fiel er auf ein neues 6-Wochen-Tief, drehte dann aber und schloss mit einem Plus von 238 Punkten. Am Dienstag fiel er auf ein weiteres 6-Wochen-Tief und schloss mit einem Minus von 809. Am Mittwoch kam es zu einem weiteren neuen Mehrwochentief, doch dann kehrte er um und schloss mit einem Plus von 61, gefolgt von einer kräftigen Rallye am Donnerstag um 614 Punkte. Am Freitag brach er erneut ein und schloss mit einem Minus von 939. Trotz der Rückgänge hat das Tief vom 24. Februar im DJIA und im S&P weiterhin Bestand. Der NASDAQ hingegen fiel auf den tiefsten Stand seit über einem Jahr. Ebenso stark waren die Rückgänge in China, wo der Shanghai Composite inmitten der schwierigen Bemühungen, einen neuen Covid-Ausbruch unter Kontrolle zu bringen, auf den tiefsten Stand seit Juni 2020 fiel. Der Rückgang an den anderen Aktienmärkten der Welt war jedoch weit weniger stark als in den USA oder China. In der Tat sehen viele von ihnen zunächst wie normale korrigierende Rückgänge in einem bullischen Trend aus und nicht wie die Gefahr einer neuen Bären-Kampagne. Andererseits erleben andere Volkswirtschaften weder eine extrem hohe Inflationsrate mit der Aussicht auf drastisch steigende Zinsen, noch führen sie eine Null-Covid-Politik ein, die den Fluss ihrer Warenproduktion unterbricht, wie es in den USA und China, den beiden grössten Volkswirtschaften der Welt, der Fall ist. 

Auch Gold und Silber hatten bis Freitag eine schwierige Woche. Der Goldkurs sank am Donnerstag, dem 28. April, auf einen Tief bei 1870, den tiefsten Kurs seit Mitte Februar, und lag deutlich unter seinem jüngsten Hoch von 2003 in der Vorwoche. Der Silberkurs sank am Donnerstag und Freitag kurzzeitig unter 23,00, den tiefsten Stand seit Mitte Februar und deutlich unter sein jüngstes Hoch von 26,50 in der Vorwoche. Auch Bitcoin hatte in der vergangenen Woche zu kämpfen und fiel unter 38.000, zeigte aber erste Anzeichen von Unterstützung. Rohöl hingegen legte eine ansprechende Rally hin, da der Russland-Ukraine-Konflikt weiter wütet und kein Ende in Sicht ist. Zudem tritt Jupiter bald in den Widder ein. Widder und sein Herrscher Mars regieren den Krieg, und Ende Mai bilden sie eine Konjunktion im Widder. Dies ist eine seltene Kombination. Die letzten drei Male entsprachen dem Zweiten Weltkrieg (1940), dem Ende des Vietnamkriegs (1975) und dem Arabischen Frühling (2011). Wir werden dies in unserem Webinar am 8. Mai ausführlicher besprechen (siehe Ankündigung unten). 

Kurzfristige geokosmische Signaturen 

Niemand hat Recht, wenn alle Unrecht haben. – Buffalo Springfield, «For What it is Worth». 1966.

Der manisch-depressive Charakter des Aktienmarktes der letzten Woche spiegelt den kosmischen Konflikt zwischen der Venus/Jupiter/Neptun-Konjunktion der letzten Woche (Optimismus und Euphorie, die in Hysterie und Panik umschlagen) und dem Transit von Saturn in einem T-Quadrat mit der Mondknotenachse im Skorpion und Stier wider (Pessimismus, Angst, verbunden mit Schulden und der sich verlangsamenden Wirtschaft), wobei beide zum fixen Merkur/Pluto-Quadrat im Horoskop der New Yorker Börse einen Aspekt bilden. Jede Rallye ist nur von kurzer Dauer, gefolgt vom Verlust aller Gewinne bei tieferen Kursen. Solange sich dieses Muster nicht ändert, ist die Situation bärisch. Die nächsten ein bis zwei Wochen dürften für die weltweiten Aktienmärkte und insbesondere für die US-Indizes eine kosmische Herausforderung darstellen, um dieses Muster zu durchbrechen, da die Sonne am 5. Mai in Konjunktion mit Uranus tritt, gefolgt vom Merkur, der vom 10. Mai bis 3. Juni in seinem Herrscherzeichen Zwillinge rückläufig ist. Dies verheißt nichts Gutes für die Stabilität der Märkte und kann sich Ende Mai noch verstärken, wenn der Mars (Krieg) am 29. Mai ± 1 Woche eine Konjunktion mit Jupiter bildet (Möglichkeit einer grossen Offensive).

Unsere unmittelbare Aufmerksamkeit gilt der Sonne/Uranus-Konjunktion im Stier vom 5. Mai, die den monatlichen Lohn- und Gehaltsabrechnungen am folgenden Tag vorausgeht. Dies ist eine der stärksten geokosmischen Level 1-Signaturen mit einer 83 %igen historischen Korrelation zu Primärzyklen innerhalb einer Spanne von 14 Handelstagen, und am häufigsten innerhalb von nur 4 Handelstagen. Doch vor einem Umschwung kann die Konstellation auch mit einem dramatischen Einbruch unter wichtige Unterstützungs- oder Widerstandsmarken zusammenfallen. Der rückläufige Merkur weist auch auf Perioden hin, in denen Unterstützungs- und Widerstandszonen durchbrochen werden können, worauf dann plötzliche Umschwünge folgen. Da der Aktienmarkt näher an wichtigen Tiefs als an Hochs liegt, ist dies ein Grund zur Sorge.

Die Sonne und Uranus bilden ein geokosmisches Rätsel. Die Sonne symbolisiert Führung, Uranus dagegen Auflehnung und Rebellion gegen die Führung. Zusammen können sie auf Instabilität hinweisen, basierend auf widersprüchlichen Vorstellungen darüber, was getan werden muss. Im Zeichen Stier bezieht sich dies auf wirtschaftliche und finanzielle Angelegenheiten. So gibt es Länder, die die Inflation eindämmen wollen, dabei aber einen wirtschaftlichen Abschwung riskieren, und andere, die das Wirtschaftswachstum fördern und eine Rezession vermeiden, dabei aber das Risiko einer steigenden Inflation eingehen. Das Ergebnis sind Turbulenzen auf den Devisenmärkten, die zu einem sehr starken US-Dollar gegenüber allen anderenwichtigen Währungen geführt haben, sowie das Beharren Russlands, in Rubel und nicht in US-Dollar oder Euro bezahlt zu werden. Dieser bullische Trend des Dollars ist jedoch seit den 1980er Jahren üblich, wenn ein Demokrat im Weißen Haus regiert, wobei er sich bis Januar 2025 fortsetzt (mit einem Orbis von sechs Monaten für ein Hoch).

Die Sonne/Uranus-Konjunktion ist auch ein hoffnungsvolles Zeichen für Innovation und neue Lösungen für bestehende Probleme. Es ist eine Zeit, in der unkonventionelles Denken zu neuen politischen Massnahmen führen kann, die eine bessere Zukunft versprechen, aber vielleicht ein wenig zu früh kommen, um in der Gegenwart genügend Unterstützung zu finden. 

Für die Finanzmärkte könnte die Sonne/Uranus-Konjunktion etwas Aufregendes in Bezug auf Technologie und Weltraum bedeuten. Diese besondere Konjunktion kann auch Aha!-Momente des Erwachens bei jenen hervorrufen, die die Fähigkeit haben, sich inspirieren zu lassen und sich eine bessere Zukunft vorzustellen, die alle einbezieht und stärker miteinander verbindet. Schliesslich hängt unser kollektives Wohlergehen verstärkt davon ab, dass wir für eine starke Weltwirtschaft zusammenarbeiten, die uns hilft, gemeinsam zu wachsen, als von der Drohung, uns gegenseitig mit einem Atomangriff zu vernichten. Wie bereits letzte Woche erwähnt, bin ich optimistisch, was die Mehrheit der äusseren Planeten betrifft, die sich nun zum ersten Mal seit vielen Jahren in ihrer zunehmenden Phase befinden. Seit Ende 2020 sind wir als Menschen kosmisch gesehen nicht mehr in der «abnehmenden Phase». Aber wir müssen immer noch die Chancen erkennen und uns dafür entscheiden, uns in diese Richtung zu bewegen, was meiner Meinung nach langsam geschieht und sichtbar sein wird, wenn Jupiter in einem Jahr (Mai 2023) in den Stier eintritt, gefolgt von Uranus und Pluto, die 2023–2025 in Luftzeichen transitieren und ein Trigon zueinander bilden (2026–2028). 

Die Saat für eine weitere Renaissance wird jetzt gelegt. 

Ankündigung

Am Sonntag, 8. Mai um 13.30 Uhr EDT (19.30 Uhr MESZ) findet das traditionelle MMA-Webinar zur Jahresmitte statt. Ray Merriman, Gianni di Poce und Ulric Aspegrén informieren über die aktuelle Entwicklung auf dem US-Aktienmarkt sowie von Bitcoin, Rohöl, Gold, Währungen und andere Werte. Der Kostenbeitrag beträgt 55 US-Dollar. Wer an dem englischsprachigen Webinar teilnehmen möchte, kann sich informieren und anmelden unter:

https://www.mmacycles.com/product/mid-year-2022-webinar-may-8-2022/

MMA Cycles Report: Aktien- und Rohstoffmärkte

Abonnements: 1 Jahr Fr. 420.– / € 420.–, 4 Monate Fr. 160.– / € 160.– oder 2 Monate Fr. 85.– / € 85.–
Der deutschsprachige Börsenbrief von Raymond Merriman bietet einen einzigartigen langfristigen Ausblick auf die folgenden Märkte: den DJIA (Dow Jones Industrial Average), den SMI (Swiss Market Index), den DAX (Deutscher Aktien-Index), Gold und Silber, Währungen sowie Rohöl.
Der MMA Cycles Report auf Deutsch erscheint einmal pro Monat und umfasst ca. 30–40 Seiten (inklusive 12–15 Charts).
Der Versand erfolgt nur per E-Mail.

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