Astrologischer Finanzbericht - von Raymond Merriman
 

Finanzbericht für die Woche vom 04. 04. 2022

Rückblick und Vorschau

Die Zahl der Beschäftigten in der Privatwirtschaft stieg in diesem Monat um 431.000, während die Arbeitslosenquote bei 3,6 % lag, wie das Amt für Arbeitsstatistik am Freitag mitteilte. Wirtschaftswissenschaftler hatten mit 490.000 Beschäftigten und einer Arbeitslosenquote von 3,7% gerechnet. Um die Inflation zu bekämpfen, plant das FED eine Reihe von Zinserhöhungen, die das Wachstum weiter bremsen würden. Die Märkte rechnen nun mit Zinserhöhungen bei jeder der sechs verbleibenden FED-Sitzungen in diesem Jahr, wahrscheinlich beginnend mit einer Erhöhung um einen halben Prozentpunkt im Mai. Bis zum Ende des Jahres 2022 wären es insgesamt 2,5 Prozentpunkte. Der Bericht vom Freitag änderte kaum etwas an diesen Aussichten. – Jeff Cox, «Economy Added 431,000 Jobs in March Despite Worries Over Slowing Growth», www.cnbc.com, 1. April 2022.

Die Renditen der 5- und 30-jährigen T-Notes invertierten am Montag zum ersten Mal seit 2006 kurzzeitig, was Befürchtungen über eine mögliche Rezession weckte. Es ist das erste Mal seit 2006, dass die Renditen der kurzfristigen 5-jährigen T-Notes über die der langfristigen 30-jährigen T-Notes gestiegen sind – nur ein paar Jahre vor der globalen Finanzkrise. – Maggie Fitzgerald und Vicky McKeever, «5-Year and 30-Year Treasury Yields Invert for First Time Since 2007, Fueling Recession Fears», www.cnbc.com, 28. März 2022.

Es war eine Woche der grossen Nachrichten aus der Wirtschaft. Kurzfristig klangen sie zumeist grossartig, längerfristig jedoch eher besorgniserregend. Das mag für Trader in Ordnung sein, sollte aber für Anleger ein Warnsignal sein, dass die Aussichten für ein anhaltendes Wirtschaftswachstum nicht so rosig sind. 

Mehrere globale Aktienindizes haben ihre beeindruckende mehrwöchige Rallye in der vergangenen Woche unterbrochen, als die Venus und der Mars in ihre Konjunktionen mit Saturn eintraten (29. März bis 5. April). Doch dann eskalierte der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine, wie ich letzte Woche im YouTube-Interview von Antonia Langsdorfs monatlichem Neumond-Ausblick erörterte (siehe Ankündigungen). Zusammen mit der Inversion der Renditekurve verheisst das weder für die Inflation noch für die Wirtschaft Gutes. Die Wahrscheinlichkeit einer kurzen Rezession bis zum Ende des Jahres ist gestiegen.

In Europa erreichten der niederländische AEX, der deutsche DAX und der Züricher SMI am 29. März den höchsten Stand seit 5 bis 7 Wochen; der Londoner FTSE folgte zwei Tage später.

In Amerika erreichten die drei großen US-Indizes am 29. März ebenfalls den höchsten Stand seit 7 bis 10 Wochen. In Brasilien setzte der Bovespa seine explosive Rallye bis zum Ende der Woche fort und markierte den höchsten Stand seit dem 12. August.

In Asien und dem pazifischen Gürtel war die Lage etwas komplizierter. Der chinesische SSE und der indische NIFTY zogen die ganze Woche über an. Im Falle des NIFTY wurde der höchste Stand seit 8 Wochen erreicht. In Australien stieg der ASX am 31. März auf den höchsten Stand seit 12 Wochen. Aber weder der Hang Seng in Hongkong noch der japanische Nikkei konnten das Hoch der Vorwoche übertreffen.

Bei den Rohstoffen war es genau umgekehrt. Gold, Silber und Rohöl fielen am 29. März. Im Falle von Gold und Silber war es der tiefste Kurs seit 5 Wochen. Bei den Kryptowährungen hingegen bewegten sich sowohl Bitcoin als auch Ethereum im Gleichklang mit den Aktien. Sie verzeichneten am 28./29. März ihr Jahreshoch, bevor sie am 1. April wieder fielen.

Kurzfristige geokosmische Signaturen 

Die Bemühungen des FED zur Inflationsbekämpfung drohen die USA nach Ansicht des Wirtschaftswissenschaftlers Mohamed El-Erian in eine Rezession zu stürzen. El-Erian prognostizierte, dass die Verbraucher in den kommenden Monaten mit der Inflation zu kämpfen haben werden. Das FED wird versuchen, die Inflation mit Zinserhöhungen einzudämmen, die das Wirtschaftswachstum bremsen könnten. «Wir haben es mit einer Krise der Lebenshaltungskosten zu tun. Das ist es, was wir für die nächsten zwei, drei Quartale erwarten, in denen die Verbraucher von der Inflation hart getroffen werden. Sie werden von der schlechteren Verbraucherstimmung hart getroffen werden,» sagte er. – Jeff Cox, «El-Erian Warns of 'Cost of Living Crisis,' Says Fed Rate Hikes Could Cause Recession», www.cnbc.com/, 28. März 2022. 

Biden versucht alles, um die Benzinpreise zu senken, nur nicht das, was funktionieren würde... Sein letzter Schachzug war die Ankündigung, dass er in den nächsten sechs Monaten 180 Millionen Barrel aus der strategischen Erdölreserve freigeben wird. Aber das Öl muss ersetzt werden, was die zukünftige Nachfrage in die Höhe treiben wird. ... Er könnte mit dem Kongress einen Deal aushandeln, um regulatorische Hindernisse für die US-amerikanische Öl- und Gasproduktion zu beseitigen, im Gegenzug für mehr Ausgaben für grüne Energie, vergleichbar dem Deal zwischen Paul Ryan und Barack Obama von 2015, wie Senator Joe Manchin vorgeschlagen hat. – «A Strategic Political Petroleum Release», Wall Street Journal, Meinungsseite, 1. April 2022.

Erinnern Sie sich noch an die Zeit, als die politische Klasse behauptete, die Steuersenkungen hätten einen historischen Rückgang der staatlichen Einnahmen bewirkt? In den ersten fünf Monaten des Geschäftsjahres 2022 bis Februar stiegen die Einnahmen des Bundes um bemerkenswerte 26 % gegenüber dem Vorjahr. Diese Steigerung für 2022 folgte auf enorme Steigerungen im Jahr 2021. Washington würde es vorziehen, wenn die Amerikaner nicht wüssten, dass die Steuereinnahmen boomen... Das derzeitige Steuersystem wirft Einnahmen ab, die man ausgeben könnte, wenn die Politiker nur ein Minimum an Zurückhaltung zeigen würden. Dennoch schlägt die Regierung Biden Steuererhöhungen in Höhe von 2,5 Billionen Dollar über einen Zeitraum von 10 Jahren vor. Das würde den Anteil der Steuern am BIP auf ein neues Rekordniveau heben, und das ist das Letzte, was die Steuerzahler oder die Wirtschaft brauchen. – «Washington's Record Tax Windfall», Wall Street Journal, Meinungsseite, 1. April 2022.

Alles in allem spiegelte die vergangene Woche ziemlich genau die Saturn-Transite wider, die eher für Kontraktion, Frustration und Zukunftssorgen stehen als für Expansion und Zukunftsoptimismus. Diese Spannungs- und Konfliktdynamik könnte in dieser Woche ihren Höhepunkt erreichen, da die Mars/Saturn-Konjunktion in direkter Opposition zu Präsident Putins Radix-Pluto steht. Diese Spannungen wurden am Freitag, dem 1. April deutlich – dem Mittelpunkt der Konjunktion von Venus und Mars mit Saturn – als Russland die Ukraine beschuldigte, ein Öldepot in Russland angegriffen zu haben. Dies und die frühere Bemerkung von Präsident Biden über Putin, dass «dieser Mann nicht an der Macht bleiben kann», haben die Spannungen zweifellos verschärft.

Der Kosmos gibt jedoch Anlass zur Hoffnung, dass sich die Eskalation in dieser Woche wandeln könnte, da der Mars an Saturn vorbeizieht und Jupiter auf seine Konjunktion mit Neptun vom 12. April zusteuert. Dies deutet auf einen Rückgang der Saturn-Themen (Kontraktion und Pessimismus) und einen Übergang zu Jupiter- und Neptun-Themen hin (Euphorie oder Hysterie), der möglicherweise bis zum Ende des Monats andauern wird, wenn die Venus vom 27. bis 30. April eine Konjunktion mit Jupiter und Neptun in den Fischen bildet. Dies überschneidet sich mit der Rückläufigkeit von Pluto am 29. April sowie der Sonnenfinsternis vom 30. April. Im besten Fall könnte dies mit einer Periode der Spekulationswut zusammenfallen, die die Aktienmärkte deutlich höher treiben kann, als es im Moment der Fall ist. Im Falle einer Hysterie könnte aber auch das Gegenteil eintreten und die Aktienkurse könnten abstürzen. 

Ein wichtiger Markt, den es zu beobachten gilt, ist der Rohölmarkt, der von Jupiter und Neptun sowie den Fischen beherrscht wird. Angesichts der Anweisung Bidens, die strategischen Öl- und Gasvorräte der USA freizugeben, sollte man annehmen, dass die Kurse kurzfristig stark fallen werden. In der Tat sind sie letzte Woche gefallen. Aber da die Ölproduzenten und die führenden Politiker des Nahen Ostens nicht bereit sind, mit Präsident Biden zusammenzuarbeiten (oder auch nur zu reden), um die Produktion auszuweiten, und der Präsident selbst sich dagegen sträubt, die US-Produktion in einer Zeit der militärischen Bedrohung seiner Verbündeten zu erhöhen, müssen die langfristigen Aussichten für Rohöl weiterhin positiv sein. Irgendwann müssen diese Vorräte wieder aufgefüllt und somit zurückgekauft werden. Daher werden die Inflationssorgen in den nächsten sechs Monaten wahrscheinlich nicht verschwinden, es sei denn, die Regierung selbst ändert ihre Politik – wenn auch nur vorübergehend –gegenüber den eigenen Ölproduzenten.

Ja, es ist sehr gut, sich um das Wohlergehen des Planeten und des Landes, in dem wir leben, zu sorgen. Es ist aber auch wichtig – und wohl noch wichtiger – das Leben der Menschen zu schützen, die auf diesem Planeten in einer Zeit erhöhter Gefahr leben. Manchmal muss man kurzfristige Opfer bringen, um seine längerfristigen Ziele zu erreichen. Vernünftige Menschen tun das. Die zunehmende Phase von Jupiter und Saturn (2021 bis 2030) weist auf dieses Verhalten als Weg zum Erfolg und zur Verwirklichung von Zielen hin. 

Sind wir schon so weit? 

Ankündigung

Mehr über die astrologischen Hintergründe des Russisch-Ukrainisches Krieges erfahren Sie auf englisch und deutsch in einem Interview von Antonia Langsdorf mit mir unter: https://youtu.be/5Z-IitVt0w8

MMA Cycles Report: Aktien- und Rohstoffmärkte

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Der deutschsprachige Börsenbrief von Raymond Merriman bietet einen einzigartigen langfristigen Ausblick auf die folgenden Märkte: den DJIA (Dow Jones Industrial Average), den SMI (Swiss Market Index), den DAX (Deutscher Aktien-Index), Gold und Silber, Währungen sowie Rohöl.
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