Astrologischer Finanzbericht - von Raymond Merriman
 

Finanzbericht für die Woche vom 28. 02. 2022

Rückblick und Vorschau

So verlockend grosse kurzfristige Kursschwankungen auch sind ... Anleger sollten genau auf die langfristigen Veränderungen achten, die durch Russlands Schritte verstärkt werden, denn sie bedeuten wahrscheinlich mehr Inflation und langsameres Wachstum. – James Mackintosh, «Invasion Holds Long-Run Lessons for Investors», Wall Street Journal, 25. Februar 2022.

Der erstaunliche Umschwung an den weltweiten Aktienmärkten vom 24. Februar fand genau in der Mitte der zwei Venus/Mars-Konjunktionen vom 16. Februar und 6. März statt.

Da die Aktienmärkte seit der starken Rallye, die am 11. Februar endete, von der Bedrohung durch die russische Invasion beherrscht wurden, erreichten die globalen Aktienindizes am 24. Februar ihr Tief – am Tag des umfassenden militärischen Angriffs Russlands vom gleichen Tag. Diese Talsohle stellt an vielen Märkten den stärksten Rückgang seit der Pandemie-Panik vom März 2020 dar. Am Freitag, einen Tag später, lagen die meisten großen Indizes jedoch deutlich im Plus, was die Markt-Timing-Analyse aus unserem Webinar am vergangenen Sonntag, dem 20. Februar, bestätigt.

In der vergangenen Woche kam es zu einer Mini-Panik, als der Krieg ausbrach. In den USA zum Beispiel fielen alle drei grossen Indizes unter ihre Tiefs vom 24. Januar. Der DJIA fiel auf 32,274, den tiefsten Stand seit dem 25. März 2021. Dies entspricht einem Rückgang von 12,65 % seit dem Allzeithoch vom 5. Januar bei 36,952. Bei den nächstgelegenen NASDAQ-Futures war der Rückgang sogar noch deutlicher. Sie fielen auf 13,025, den tiefsten Stand seit dem 19. Mai 2021. Der Rückgang bedeutete einen Verlust von 22,32 % seit dem Allzeithoch vom 22. November bei 16.767. Am Freitag hatten der DJIA- und die NASDAQ-Futures wieder mehr als 1800 bzw. 1150 Punkte zugelegt. 

Ebenso dramatisch waren die Kursbewegungen bei Edelmetallen, Rohöl und Getreide. Als die Nachricht von der Invasion am Mittwochabend (USA) / Donnerstagmorgen (Europa) eintraf, explodierte der Goldpreis auf 1976,50 und erreichte damit seinen höchsten Stand seit dem 16. September 2020. Einen Tag später brach es jedoch wieder unter 1885 ein. Auch Silber explodierte am Donnerstag auf ein neues Mehrmonatshoch bei 25,67, den höchsten Stand seit dem 4. August 2021. Am Freitag wurde es unter 24,00 gehandelt. Rohöl überschritt am Donnerstag die 100 $-Marke, was seit Juli 2014 nicht mehr der Fall war. Einen Tag später testete es die Marke von 90,00, ein Rückgang von 10 %, was für diesen Markt nicht allzu dramatisch war, da dieser «Krieg» viel mit Öl und Erdgas zu tun hat. 

Die Aktivitäten an den Getreidemärkten waren jedoch wirklich dramatisch. So stieg der Weizenkurs auf 951 und erreichte damit den höchsten Stand seit fast 14 Jahren. Vielleicht war dies auch nicht so überraschend, wenn man bedenkt, dass die Ukraine ein grosses Weizenanbaugebiet ist und Russland sogar eines der grössten der Welt. Diese extrem hohen Energie- und Lebensmittelkurse können Russland angesichts der gegen das Land verhängten Wirtschaftssanktionen problemlos stützen. Wenn diese Rohstoffe jedoch weiterhin so schnell fallen wie am Freitag, könnten sie Russland schnell in den Bankrott treiben und die Bevölkerung gegen ihre Führung aufbringen. Das sollte den Verantwortlichen im Westen eine Idee davon geben, was sie gegen diese nicht zu rechtfertigende Aggression gegenüber einem Land unternehmen können, das Gewalt und Krieg in keiner Form gesucht oder verursacht hat. 

Neben Weizen kletterten auch Sojabohnen auf ein Hoch bei 1765. Sie lagen damit nur knapp unter ihrem Allzeithoch vom September 2012 bei 1794. Am Freitag, einen Tag nach diesen Hochs, stürzten Sojabohnen auf 1585 und Weizen auf 841. Ich denke, dass die westlichen Staats- und Regierungschefs langsam erkennen, welche Massnahmen sie ergreifen müssen, wenn sie sich Hoffnung machen, diese Bedrohung der Menschenrechte und der Freiheit zu stoppen, die durch die grausamen Ereignisse der letzten Woche so schmerzlich sichtbar wurde.

Kurzfristige geokosmische Signaturen und längerfristige Gedanken

Die tatsächliche Anzahl der Sonnenflecken übertrifft nun schon seit 15 Monaten in Folge die Vorhersagen. Der Monatswert Ende Dezember 2021 war mehr als doppelt so hoch wie prognostiziert und der höchste seit mehr als 5 Jahren. – Dr. Tony Philips, «Solar Cycle 25 Update», https://spaceweatherarchive.com/2022/01/09/solar-cycle-25-update/, 10. Januar

Ich muss feststellen (und meine Familie unterstützt das): Wie auch immer jemand dieses Ereignis nennen mag – es ist KRIEG. Wie auch immer jemand die Ziele dieses Krieges benennen mag – es ist ein Krieg gegen die UKRANIER. Was auch immer jemand über diesen Krieg sagt, es ist eine SCHANDE für Russland. Ich weiß nicht, wie er ausgeht und wann er enden wird, ich kenne nur ein Zitat von Hegel: «Der alte Maulwurf der Geschichte gräbt langsam, aber sicher.» Als 100%iger Russe sage ich:  Ruhm für die Ukraine! – Sergey Tarassov, an seine Studiengruppe für Finanzastrologie-Software, www.timingsolutions.com, 25. Februar 2022.

Bravo, Sergej, für deinen Mut, einen so klaren Standpunkt einzunehmen.

Der Krieg ist real. Es handelt sich nicht um eine theoretische ideologische Übung. Das Folgende ist eine Kommunikation zwischen mir und einem Grafikdesigner, der für uns arbeitet. Er kommt aus der Ukraine, aber ich habe ihn nie persönlich getroffen. Er ist jemand, den ich im Laufe der Jahre kennengelernt habe, den ich respektiere und dem ich vertraue. Dieser Austausch in den letzten zwei Tagen wird Ihnen einen Eindruck davon vermitteln, wie es ist, in der heutigen schwierigen Situation Ukrainer zu sein. Stellen Sie sich vor, Sie seien selbst in einer ähnlichen Situation.

RM: Hallo KA. Ich denke heute oft an dich und hoffe, dass du in Sicherheit bist. 

KA: Vielen Dank für deine E-Mail und dein Mitgefühl! Ich weiss es wirklich zu schätzen! In den letzten Wochen war alles mehr oder weniger ruhig, aber heute am frühen Morgen wurden viele, viele militärische und Infrastruktur-Objekte im ganzen Land durch Luft- oder Raketenangriffe zerstört. Ich bin durch Explosionsgeräusche aufgewacht. Das ist unfassbar! Niemand weiss, wie es weitergehen wird. Mein Land ist sehr dankbar für die Unterstützung durch die Regierungen der USA, Großbritanniens, Kanadas, Australiens und der EU. 

RM: Danke, dass du mich das wissen lässt. Ich denke, ich spreche für die meisten Amerikaner und Menschen vieler Nationen: Wir stehen der Ukraine bei diesem schrecklichen Angriff bei. Ich wünschte nur, unsere Regierungen könnten und würden mehr militärische Unterstützung zur Verteidigung leisten. Es ist unfassbar, dass ein einziger Mensch eine solche Zerstörung und ein solches Leid über die Welt bringen kann.

KA: Ich danke dir für deine Wünsche, Ray! Ich wünschte auch, dass andere Länder mehr zur militärischen Verteidigung aufbieten würden. Wir stehen eins zu eins der zweitgrössten Armee der Welt gegenüber, und das ist eine ziemlich beängstigende Situation. Ich nehme an, sie werden nicht aufhören, bis sie fertig sind. Wir hoffen, dass es besser wird. Nochmals vielen Dank für deine Unterstützung! Das ist sehr wertvoll für mich! Ich hoffe, dass wir bald wieder in Kontakt treten!

Sprechen wir also über den Krieg und die Märkte im Sinne der geokosmischen Studien. Die Venus und der Mars, Frieden und Krieg, befinden sich im Moment in einer ungewöhnlichen Konjunktion. Seit die Venus am 29. Januar auf direktläufig drehte, bewegt sie sich von der Erde aus gesehen langsamer als der Mars. Tatsächlich hat der Mars die Venus am 16. Februar eingeholt. Doch seit Freitag hat die Venus wieder eine Geschwindigkeit erreicht, mit der sie den Mars am 6. März überholt. Am interessantesten ist jedoch, dass beide am 6. März den Steinbock verlassen, wo sie am 16. Februar eine Konjunktion gebildet haben, und in den Wassermann laufen. 

Sie erinnern sich vielleicht daran, dass auf dem Höhepunkt der Pandemie vom März 2020 der Mars und Saturn in den Wassermann transitierten (auf demselben Grad wie die Venus und der Mars nächste Woche). Und am 21. Dezember 2020 waren Jupiter und Saturn gerade vom Steinbock in den Wassermann transitiert, wiederum bei 0 Grad. Dies ist wirklich ein «supergeladener kosmischer Grad». In der Astrologie ist dies eine wichtige Entwicklung, die eine neue Ära in der menschlichen Geschichte ankündigt, weil sie im Wassermann, einem Luftzeichen, stattfindet. Die meisten Kommentatoren behaupten, dass die Welt wieder zu mächtigen autoritären Regierungen zurückkehrt. Das mag im Moment zutreffen, aber längerfristig bin ich anderer Meinung. Die Bewegung all dieser Planeten vom Steinbock (Autoritarismus) zum Wassermann deutet auf den Beginn einer aufgeklärteren Weltbevölkerung hin, die mehr Wert auf Menschenrechte, Gleichheit und Freiheit (Wassermann) legt – nicht weniger. Es ist das Ende eines alten Zyklus, der sehr schwierig und resistent gegen Veränderungen sein kann, und der Beginn eines neuen Zyklus, der geboren wird. Ich denke, dass innerhalb eines Jahres nach dem Saturn-Neptun-Zyklus vom Februar 2026 das derzeitige russische Regierungsmodell implodieren wird, so wie es in der Geschichte immer bei einer Saturn/Neptun-Konjunktion der Fall war (alle 36 Jahre). 

Doch zurück zu den Märkten und zum Krieg. Wenn sich der Mars am 3. März auf Pluto zubewegt, schlagen die Kriegstrommeln laut. Wenn die Venus und der Mars am 6. März den Steinbock verlassen und in den Wassermann transitieren, gibt es Anzeichen für Frieden und einen Rückgang der Gewalt. Wenn sich der Mars am 8. April auf Saturn zubewegt, kann es sein, dass Vereinbarungen verletzt, umgedeutet oder verdreht werden, so dass etwas ganz anderes im Raum steht, als die meisten verstanden haben, und die Kriegstrommeln wieder schlagen. Aber wenn Jupiter am 12. April eine Konjunktion mit Neptun bildet, kann ein weiterer Schritt in Richtung Frieden getan werden. 

Er könnte dort enden, und die Situation beginnt sich zu stabilisieren, jedoch nicht langfristig, denn am 10. Mai 2022 transitiert Jupiter für den grössten Teil des Jahres im  Widder, was mit einer grösseren Nachfrage nach Kriegsmaschinen und Waffen (und Unternehmen, die sie herstellen) einhergeht. Hinzu kommt, dass die USA weiterhin ihren Pluto-Return erleben, was eine noch grössere Herausforderung für ihre Rolle und ihren Führungsanspruch darstellt, sowohl militärisch als auch wirtschaftlich.

Wie wirkt sich all das auf die Finanzmärkte aus? Dies wird Gegenstand eines speziellen Börsenreports sein, den ich Anfang nächster Woche an alle Abonnenten und Teilnehmer des Webinars vom letzten Wochenende verschicken werde (siehe Ankündigungen unten). Zum jetzigen Zeitpunkt genügt es zu sagen, dass Jupiter in Konjunktion mit Neptun für einen Spekulationsrausch spricht. Das kann entweder zu irrationalem Überschwang und Hysterie führen oder zu Panik oder zu beidem, wenn wir nicht aufpassen.

Im Moment richtet sich unsere Aufmerksamkeit auf das nächste Wochenende, den 4. bis 7. März ± 1 Woche, wenn die Venus und der Mars eine Konjunktion mit Pluto bilden, sowie auf den 18. bis 21. März, wenn beide in ein Quadrat zu Uranus treten. Dieser gesamte Zeitraum vom 16. Februar bis zum 21. März ist eine der wichtigsten geokosmischen Zeitfenster des Jahres. 

Wie Vizepräsidentin Kamala Harris kürzlich bei ihren Treffen mit europäischen Staats- und Regierungschefs sagte, ist dies ein «entscheidender Moment» für die Zukunft der Welt. Sie könnte Recht haben.

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