Astrologischer Finanzbericht - von Raymond Merriman
 

Finanzbericht für die Woche vom 31. 08. 2020

Rückblick und Vorschau

Ich bin am Freitag in Deutschland angekommen. Es war eine leichte, aber lange Reise, denn direkte Wege sind inzwischen schwer zu finden. Da sich Jupiter (internationaler Reiseverkehr) um die Wintersonnenwende vom Steinbock (Einschränkungen und Reiseverbote) verabschiedet, sollten sich die Leser bei Fluggesellschaften und Reiseunternehmen nach Investitionsmöglichkeiten im Zusammenhang mit normalen korrigierenden Rückgängen umsehen. Aber wie Sie diesem Report entnehmen können, waren "normale" korrigierende Rückgänge bei den Aktien in diesem Jahr eher die Ausnahme als die Regel

Die globalen Aktienmärkte entwickelten sich in der vergangenen Woche im Allgemeinen günstig, wobei viele neue Nach-Crash-Hochs erreichten. Der NASDAQ und der S&P erreichten neue Allzeithochs. Der Dow Jones Industrial Average, der deutsche DAX und der indische NIFTY-Index lagen nicht weit davon entfernt. Japan erlitt jedoch einen Rückschlag, als Premierminister Abe am Freitag seinen Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen ankündigte und der Nikkei-Index einbrach.

An den anderen Märkten stieg Rohöl auf ein neues Nach-Crash-Hoch, und Gold testet erneut die Marke von 2000, während der US-Dollar einmal mehr den tiefsten Stand seit über zwei Jahren testet. 

Kurzfristige geokosmische Signaturen 

Alle Finanz- und Rohstoffmärkte sind in Kürze für größere Einbrüche anfällig, da der Mars am 9. September rückläufig wird und Jupiter am 12. September auf direktläufig dreht. Zuvor bildet die Venus (Werte, Geld) vom 25. August bis zum 2. September eine Opposition zu Jupiter, Pluto und Saturn und sie macht zum Mars am 4. September ein T-Quadrat. Dies sind geokosmische Umschwung-Signaturen, und in der Zeit bis Mitte September können zyklische Hochs oder Tiefs auftreten, von denen aus sich Umschwünge entfalten. Aber danach, vom 28. September bis zum 19. Oktober, tritt eines der mächtigsten geokosmischen Zeitfenster des Jahres in Kraft, wenn der Mars in seinem Herrscherzeichen Widder rückläufig ist und ein Quadrat zum Steinbock-Stellium von Saturn, Pluto und Jupiter bildet. Dies deutet auf eine große, globale Veränderung hin, sei es in der Politik, der Wirtschaft oder der Natur. Und die Finanzmärkte werden auf diese Veränderungen wahrscheinlich mit großen Trendumschwüngen reagieren. Wie lange und wie intensiv diese Umschwünge andauern, hängt von vielen Faktoren ab, wie in dem folgenden längerfristigen Ausblick erörtert.

Am 2. September dieser Woche ist Vollmond, genau, wenn die Venus in Opposition zu Saturn steht. Eine unserer grundlegenden geokosmischen Regeln für den Handel besagt, dass jeder Markt, der beim Zulaufen auf einen harten Venus/Saturn-Aspekt zurückgeht, ein Kandidat für einen Umschwung und eine Rallye ist. Händler werden solche Märkte identifizieren wollen.

Längerfristige geokosmische Signaturen und diesbezügliche Gedanken

Ökonomen wissen, dass sie sich nie irren. Die Vorhersagen der Ökonomen bezüglich der Hochfrequenz-Daten waren jedoch weniger korrekt, als sie es sein könnten. Warum ist das so? ... Dies ist kein konventioneller Wirtschaftszyklus. Die Reaktionen der Menschen sind anders als bei früheren Zyklen. Ökonomische Modelle gehen davon aus, dass die Reaktionen stabil sind. Schließlich hat die Pandemie die strukturellen Veränderungen in der Wirtschaft aber beschleunigt. Wirtschaftsdaten erkennen Veränderungen nur langsam. Das macht es schwierig, Makro- und Mikrodaten zusammenzuführen. – Paul Donovan, “Why Have Forecasts Become Less Correct?” UBS Weekly Blog, 21. August 2020.

Wir sollten darüber sprechen. Nicht nur die Konjunkturzyklen sind in letzter Zeit verzerrt, sondern auch die Zyklen der Aktien- und Finanzmärkte, wie einer meiner Lieblingsökonomen, Dr. Donovan, im obigen Zitat feststellt. Diese Verzerrung ist in den Zyklen von Edelmetallen wie Gold oder Währungen nicht sichtbar, deren Muster in diesem Jahr sehr gut mit zyklischen und geokosmischen Studien korrespondierten. 

Aber warum war es schwierig, Abschlüsse auf der Basis der Vorhersage von Handelszyklen bei den Aktienindizes zu tätigen? Womöglich – wie Dr. Donovan im Hinblick auf die Wirtschaftszyklen meint – weil die Pandemie "...die strukturellen Veränderungen in der Wirtschaft beschleunigt. Wirtschaftsdaten erkennen Veränderungen nur langsam. Das macht es schwierig, Makro- und Mikrodaten zusammenzuführen." Dies ist sicherlich richtig und beeinflusst das Marktverhalten. Aber ich würde noch weiter gehen und sagen, dass die tiefere Ursache für die Verzerrung der Zyklen am Aktien- und T-Notes-Markt im Jahr 2020 auf die massive monetäre Liquidität zurückzuführen ist, die von den Zentralbanken der Welt bereitgestellt wird. In vielen Fällen haben die Zentralbanken tatsächlich interveniert und große Käufe von Aktien und Anleihen getätigt, was als "quantitative Lockerung" bekannt ist. Diese Art von Finanzintervention und -steuerung verzerrt den Kurs der Wertpapiere erheblich und negiert das Konzept der "freien Märkte", auf denen sich normale zyklische Muster entfalten. Dies ist die Grundlage für das Sprichwort: "Bekämpfe nicht das Fed".

Es ist nicht so, dass es keine Zyklen der Aktien und T-Notes mehr gibt oder dass geokosmische Markt-Timing-Faktoren an den Märkten nicht mehr funktionieren. Das tun sie immer noch. Die Hochs und Tiefs der Märkte entfalten sich nach wie vor zur rechten Zeit. Das normale Muster der Kursaktivität – Kursziele bei Trends und Gegentrends – ist jedoch stark verzerrt. Die Rallyes sind viel stärker und länger als üblich, die korrigierenden Rückgänge viel seltener. Oder, im Falle von T-Notes, ist die Bandbreite der Kursaktivität extrem eng geworden. Es gibt Zyklen und Umschwünge, aber normale 40–60 % korrigierende Kursrückgänge sind selten geworden. Daher ist es schwierig, bei einer 40–60 %igen Korrektur im Zeitfenster eines Tiefs zu kaufen, wenn ein Zyklus fällig ist und die Geokosmik ebenfalls einen Einstieg anzeigt, es aber keinen Rückgang auf eine Bandbreite für einen Handel mit einem günstigen Risiko/Ertrags-Verhältnis gibt, was für den Trader entscheidend ist. In solchen Situationen ist es besser, einfach „zu kaufen und zu behalten" und nicht „das Fed zu bekämpfen". 

Diese Art von Finanz-Steuerung schafft jedoch auch "Vermögensblasen", bei denen dieselben Märkte viel stärker als erwartet fallen, wenn ein unerwarteter Schock (ein "Schwarzer Schwan") eintritt, insbesondere dann, wenn die Zentralbanken aufhören, die Sucht nach überhöhten Ausgaben und einer Schuldenexplosion zu befriedigen, die durch das fiskalische Missmanagement der Regierungen weltweit verursacht wurde. Dann erhält man statt der ungewöhnlich wenigen korrigierenden Rückgänge ungewöhnlich viele gefährliche Rückgänge. 

Dasselbe Phänomen haben wir in den Jahren 2012 bis 2015 beobachtet. Auch damals gab es keine "normalen korrigierenden Rückgänge". Die Rallyes gingen höher und dauerten länger als normal. Was haben diese Perioden von verzerrten Marktmustern bei den Finanzen aus geokosmischer Sicht gemeinsam? 

Die Jahre 2012 bis 2015 standen langfristigen unter einem zunehmenden Uranus/Pluto-Quadrat. In der Vergangenheit fielen harten Uranus/Pluto-Aspekte mit wachsenden Schuldenkrisen zusammen, die zu Börsencrashs führten. Aber das war, bevor der Fed-Vorsitzende Ben Bernanke eine unorthodoxe Politik einleitete, die als Nullzinspolitik (Zero Interest Rate Policy, ZIRP) und quantitative Lockerung (Quantitative Easing, QE) bekannt wurde, um der Liquiditätskrise entgegenzuwirken. Es funktionierte. Anstatt zu fallen, stiegen die weltweiten Aktienmärkte in die Höhe, während die monetäre Liquidität und die Verschuldung auf ein historisches Niveau anstiegen. Das Ergebnis war eine Vermögensblase, da die Anleger praktisch zu Aktien gezwungen wurden, wenn sie nicht die niedrigsten Renditen aller Zeiten auf ihre Ersparnisse akzeptieren wollten. Als die Droge (Niedrigzinsen und quantitative Lockerung) Ende 2018 wieder zurückgenommen wurde, gerieten die Anleger in Panik. Doch dann begannen das Fed und die Zentralbanken eine neue Runde der Niedrigzinsenpolitik. Als die Pandemie im Februar ausbrach, blutete der Aktienmarkt. Die quantitative Lockerung kam zurück, Liquidität und Verschuldung stiegen stark an, und die Anleger kehrten wieder zu den Aktien zurück. Dies geschah während der Konjunktion von Saturn und später Jupiter mit Pluto zwischen Januar und November 2020. 

Zweck dieser Reports ist es, Wirtschafts- und Finanzmarkt-Phänomene mit geokosmischen Studien in Beziehung zu setzen Was ist der gemeinsame geokosmische Nenner für diese Perioden der Verzerrungen des Marktzyklus? Pluto, der Gott der Unterwelt, wird sowohl mit Schulden als auch mit Interventionen ("Liquiditätssteuerung") für ein gewünschtes Ergebnis in Verbindung gebracht. In einem harten Aspekt zu einem anderen äußeren Planeten, wie im 21. Jahrhundert, steht er für 1) einen historischen Anstieg der Weltverschuldung, 2) fiskalisches Missmanagement, das die Kreditaufnahme durch die Regierungen weltweit erforderlich macht, und 3) die Bemühungen der Zentralbanken, eine schlechte Fiskalpolitik zu korrigieren, indem sie in die Finanzmärkte eingreifen und die Nachfrage nach Aktien und/oder T-Notes steuern.

Die letzte Jupiter/Pluto-Konjunktion in diesem Zyklus findet am 12. November 2020 statt. Die Chancen stehen gut, dass die Regierung weiterhin Billionen von Dollar für Konjunkturprogramme ausgibt, was die Zentralbanken dazu veranlasst, dies durch eine Erhöhung der monetären Liquidität zu ermöglichen, was eine weitere Vermögensblase bei Aktien und vielleicht auch T-Notes auslöst. Wenn sie sich von diesem expansiven monetären Verhalten zurückziehen, während sich Pluto aus dem Einflussbereich von Jupiter zurückzieht – und nachdem die Wahlen in den USA vorüber sind – was meinen Sie, was geschieht, wenn sich der nächste Hauptaspekt 2021 entfaltet, das Quadrat von Saturn zu Uranus im Stier?

Hoffentlich erklärt das oben Gesagte, warum es seit unserem Verkaufssignal vom 12. bis 20. Februar beim Hoch vor dem Crash schwierig war, eine günstige Risiko-/Ertrags-Position auf dem Aktienmarkt zu bestimmen. Es liegt nicht daran, dass wir nicht versucht hätten, bei korrigierenden Rückgängen zu kaufen, sondern daran, dass diese Korrekturen nicht auf "normale" Kurszielniveaus gefallen sind, wenn Zyklen fällig wurden. Dennoch ändert dies nichts an unseren langfristigen Positionen, die auf den historischen Mustern sowohl der geokosmischen als auch der zyklischen Studien basieren. 

Aufgrund dieser Studien rechnen wir mit einem weiteren gravierenden Rückgang, schwimmen aber gleichzeitig stromaufwärts gegen die Bestrebungen des Fed, das eine unkontrollierte staatliche Finanzpolitik beabsichtigt, die Vermögensblasen schafft, welche schließlich zu einem weiteren ernsten Ausverkauf führen, sobald die Zentralbanken zur Normalität zurückkehren wollen. Angesichts der Saturn-Pluto-Konjunktion des Jahres 2020 ist das Tief im langfristigen Zinszyklus in diesem Jahr fällig, wie in den „Voraussagen für 2020“ ausführlich beschrieben. Wir werden diese Analyse natürlich in den „Voraussagen für 2021“ aktualisieren, die in gut drei Monaten erscheinen sollen. 

In der Zwischenzeit würde und werde ich die Korrelation von Zyklus- oder geokosmischen Studien mit den Finanzmärkten nicht aufgeben. An den Rohstoff- und Währungsmärkten funktioniert dies sehr gut, und es wird auch für die Aktienmärkte wiederkehren, sobald das Fed und andere Zentralbanken ihre Unterstützung eines fiskalen Missmanagement aufweichen. Sie kennen die Redewendung über diejenigen, die die Geschichte ignorieren: Sie sind dazu verdammt, ihre Fehler zu wiederholen und entsprechende Konsequenzen zu erleben. Es gibt eine Zeit, in der man sein Kapital vergrössert und eine Zeit, in der man es schützen und erhalten muss. Ersteres ist seit dem 23. März 2020 der Fall. Letzteres ist aber vielleicht gar nicht so weit weg. Aus einem anderen Blickwinkel ist die Zeit für den Erwerb von günstigen Vermögenswerten noch nicht da, aber sie könnte früher kommen, als viele denken. Irgendwann wird Bargeld wieder zum König werden. Aber in welcher Währung oder Wertsicherung? Wir werden dies in den „Voraussagen für 2021“ weiter erörtern.

Ankündigungen:

Subskriptionsangebot "Voraussagen für 2021": Bis zum 31. Oktober 2020 erhalten Sie das Buch "Voraussagen für 2021" zum Vorzugspreis von Fr. 54.- / € 49.-. Danach kostet es Fr. 66.- / € 61.-. Die jährlichen Voraussagen, die seit 1976 von Raymond A. Merriman verfasst werden, bieten einen einzigartigen, präzisen Ausblick auf das jeweils kommende Jahr. Unter Anwendung von Zyklenforschung und mit Hilfe geokosmischer Faktoren werden in diesen jährlichen "Voraussagen" die politischen, wirtschaftlichen und finanzmarktrelevanten Trends für wichtige Länder und Märkte prognostiziert. Die deutsche Ausgabe enthält zusätzlich Angaben zu SMI und DAX.

Bitte beachten Sie: Im Gegensatz zu früheren Ausgaben sind die "Trends zu den einzelnen Tierkreiszeichen" nicht mehr enthalten. Diese werden neu, in stark erweiterter Form, als separates Bucherscheinen.

Wie jedes Jahr bieten wir zusätzlich zum Subskriptionspreis des Buches auch unsere Reports nach Wahl mit 10 % Rabatt an, wenn diese in Kombination mit "Voraussagen für 2021" bestellt werden. Dieses Angebot gilt bis am 31. Oktober 2020 für sämtliche englischen wie auch für den deutschen Report.

MMA Cycles Report: Aktien- und Rohstoffmärkte

Abonnements: 1 Jahr Fr. 420.– / € 420.–, 4 Monate Fr. 160.– / € 160.– oder 2 Monate Fr. 85.– / € 85.–
Der deutschsprachige Börsenbrief von Raymond Merriman bietet einen einzigartigen langfristigen Ausblick auf die folgenden Märkte: den DJIA (Dow Jones Industrial Average), den SMI (Swiss Market Index), den DAX (Deutscher Aktien-Index), Gold und Silber, Währungen sowie Rohöl.
Der MMA Cycles Report auf Deutsch erscheint einmal pro Monat und umfasst ca. 30–40 Seiten (inklusive 12–15 Charts).
Der Versand erfolgt nur per E-Mail.

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