Von Claude Weiss
Mit dem kürzlich entdeckten und seit Anfang Juli am Himmel gut zu beobachtenden Kometen NEOWISE gibt es am Firmament einen neuen Faktor, der, wie es scheint, uns eine wichtige Information herüberbringen will. Dabei können wir uns in diesem Jahr 2020 sicher nicht über einen Mangel an symbolträchtigen Botschaften beklagen. So fanden seit Januar, mit einer Saturn/Pluto- und zwei Jupiter/Pluto-Konjunktionen im Steinbockzeichen, bereits zwei epochale Konstellationen statt, welche unsere bisherige Ordnung gehörig durcheinanderbrachten.
Gemäss der Saturn/Pluto-Konjunktion im Steinbockzeichen wurden wir aus einer sinnesfreudigen, genuss- und kosumorientierten Ausrichtung in eine saturnische Kargheit gezwungen, die uns zum Distanzhalten und zur Abgrenzung zwingt. Auf der anderen Seite regt die Jupiter/Pluto-Konjunktion dazu an, mit allen Mitteln gute Stimmung zu machen. Die Wirtschaft soll wieder angekurbelt werden, um die Sicherheit unserer Vorsorgesysteme zu gewährleisten und das Konsumparadies der letzten Jahrzehnte wieder in Gang zu bringen.
Zwei Arten von Politikern
Dabei gibt es, entsprechend dem Saturn- und dem Jupiter-Prinzip, zwei Gruppen von Menschen und insbesondere von Politikern: Die einen, die den Akzent auf die Vorsicht und das Einhalten strenger Regeln legen, damit die Ausbreitung der Covid-19-Pandemie eingedämmt wird. Dann gibt es die anderen, die, dem Jupiter-Prinzip entsprechend, alles ablehnen, was mit Einschränkungen zu tun hat. Von einem starken Nachholbedarf angetrieben, hauen sie gerne auf den Putz und nutzen die erste Gelegenheit, um wieder jene Freiheiten und jene Welt zu zelebrieren, die vor der Coronavirus-Pandemie galten. Sie verweigern Masken, wenn es irgendwie geht, und haben die Neigung, die Gefahren von Covid-19 kleinzureden.
Grosszügige Hilfsprogramme
Nun entspricht Jupiter nicht nur dem Glauben an den Weihnachtsmann, der uns von unseren Sorgen befreit, indem er uns reich beschenkt, sondern auch dem Drang zu helfen und andere uns gegenüber günstig zu stimmen, indem wir uns bemühen, in schwierigen Situationen Lösungen anzubieten. Diese Vorgehensweise ist bei Politikern besonders beliebt, denn sie fördert die Wiederwahl. Das Resultat sind, im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, gewaltige Hilfsprogramme, die dazu dienen sollen, Notsituationen zu überbrücken. Das Problem ist allerdings, dass damit Schulden angehäuft werden, die unter dem Einfluss des zuversichtlichen Jupiter-Prinzips gerne auf die Zukunft verschoben werden. Dabei besteht sogar die Gefahr, dass die Staatsfinanzen aus dem Lot geraten.
Steinbock im öffentlichen versus Krebs im privaten Bereich
Beide oben erwähnten Konjunktionen finden im Zeichen Steinbock statt, welches mit Gesellschaft und Politik zu tun hat. Vis-à-vis davon befindet sich aber das Krebszeichen, welches unser inneres Kind verkörpert, dem unsanft abverlangt wird, sich an wechselnde Forderungen und Aussenumstände anzupassen, ob uns dies passt oder nicht. Erscheint die Situation sehr bedrohlich, besteht die Gefahr, dass wir, wie im Rahmen eines «Notfallprogramms», zu automatischen Reaktionen neigen, die dazu führen, dass wir eigene Bedürfnisse verdrängen, um der vorgegebenen Situation mindestens nach aussen gerecht zu werden.
Fig. 1: Sonnenfinsternis
mit Komet NEOWISE
21.06.2020, 07:41 GT
Komet NEOWISE begleitet zwei Neumonde in Krebs
Dabei zeigt uns ein Blick auf die Konstellationen der letzten fünf Wochen, dass wir zwischen dem 21. Juni und dem 20. Juli zwei Neumonde im Krebszeichen und einen Vollmond auf der Krebs/Steinbock-Achse hatten. Der Neumond vom 21. Juni war sogar eine Sonnenfinsternis, die in Konjunktion mit der Sommersonnenwende (Krebs-Ingress) stattfand, was ihr für das ganze, bis zum 22. September dauernde Vierteljahr eine doppelte Bedeutung verleiht. Die Sonnenfinsternis vom 21. Juni, der ein Einfluss von 5-6 Monaten zukommt, fand im Weiteren nicht nur in exakter Konjunktion mit der Mondknotenachse statt, sondern mit dem Kometen NEOWISE, der sich an jenem Tag auf 29.45 Grad Zwillinge, im Abstand von weniger als 1 Grad vom Neumond im Krebs (0.21 Grad) aufhielt (siehe Fig. 1). Kurz danach wurde der seit Anfang des Jahres rückläufige Komet Ende Juni auf der gleichen Gradzahl von 29+ Zwillinge direktläufig, sodass er am 3. Juli wieder ins Krebszeichen trat, und ab diesem Zeitpunkt parallel zur Sonne verlief, die gemäss diesem Zeichen mit Geborgenheit, Verwurzelung, Heimat, Wohnen und Familie zu tun hat. Kurz vor dem Wechsel ins Krebszeichen erreichte NEOWISE am 3. Juli auch sein Perihelion und damit seine Sonnen-nächste Stellung. In seiner täglichen Bewegung, die bald schneller als 1 Grad wurde, holte dann der Komet um den 16. Juli die Sonne ein, um mit ihr auf ca. 25 Grad Krebs, in Opposition zu Jupiter, Pluto und Saturn, eine Konjunktion zu bilden. Danach wechselte er um den 18. Juli ins Löwezeichen. Gestern, am 23. Juli, erreichte er im Bereich von 21 - 25 Grad Löwe seinen erdnächsten Punkt. Er ist dann ca. 100 Millionen Kilometer von unserem Planeten entfernt, zwei Drittel der zwischen der Erde und der Sonne vorhandenen Distanz. Seit seiner Entdeckung am 27. März 2020 hielt sich der Komet von allen Tierkreiszeichen am längsten im Krebszeichen auf, nämlich vom 28. März – 18. Juni (in rückläufiger Bewegung) und wieder vom 3. – 18. Juli (in direktläufiger Bewegung). Dazwischen befand er sich im Zwillingezeichen, später, vom 19. – 25. Juli, im Löwezeichen.
So können wir vermuten, dass NEOWISE eine Verbindung zum Thema Geborgenheit (Krebs), aber auch zum Denken, zum Handel, zu Reisen und zur Atmung (alles Zwillinge-Entsprechungen) haben könnte, denn das Zwillingezeichen war (am 3. Juli) der Ort, wo NEOWISE seine grösste Sonnennähe erreichte und seine Richtung von rückläufig zu direktläufig wechselte. Dabei stellt sich als erstes die Frage, wie Kometen überhaupt zu deuten sind.