Bereits vor einem Jahr berichteten wir über die aussergewöhnliche Grosskonjunktion der Langsamläufer Saturn, Pluto und Jupiter, die 2020 zwischen Januar und Dezember stattfindet. Eine solche Konstellation ist äusserst selten und auch deshalb von grosser Bedeutung, weil sie das Ende und den Anfang von drei Zyklen, jeweils zweier langsamer Planeten verkörpert: Im Januar eine Saturn/Pluto-, zwischen April und November drei Jupiter/Pluto- und im Dezember 2020 eine Jupiter/Saturn-Konjunktion. Bis November 2020 stehen alle diese Planeten im Steinbockzeichen, während im Dezember Jupiter und Saturn ins Wassermannzeichen wechseln, um am 21. Dezember, dem Tag der Wintersonnenwende, eine Konjunktion im innovativen Wassermannzeichen zu bilden. Dabei drängt sich uns das Bild auf, dass wir es während des grössten Teils des Jahres 2020 mit dem Abschliessen von alten Themen zu tun haben dürften, die das Resultat früherer Entwicklungen sind, insbesondere weil das Steinbockzeichen, ähnlich seinem Herrscher Saturn das Prinzip der Kausalität symbolisiert und von uns verlangt, Rechenschaft abzulegen und Konsequenzen zu ziehen. Ab Dezember werden dann, mit dem Übergang von Jupiter und Saturn ins Wassermannzeichen, neue innovative Lösungen sichtbar. Dabei ist es nützlich zu verstehen, welche Qualitäten die früheren Zyklen der involvierten Planeten und jene des neuen Zyklus verkörpern. Dabei handelt es sich um einen Zyklus von 37-40 Jahren, der nun zur Erneuerung kommt. Das letzte Mal als es im Rahmen einer Zeitperiode, die vom Dezember 1980 bis November 1982 dauerte, über zwei Jahre laufend, zu einer ähnlichen Grosskonjunktion zwischen Jupiter, Saturn und Pluto kam, fand diese im Zeichen Waage statt, während sich die Grosskonjunktion des Jahres 2020 im Wesentlichen im Steinbockzeichen ereignet, mit zusätzlich einem Ausblick ins Wassermannzeichen.
Zeitqualität wechselt von Venus zu Saturn
Dieser Zusammenhang veranlasste uns vor einem Jahr dazu, davon zu sprechen, dass das wichtigste Merkmal des Zykluswechsels ein grundlegender Wertewandel sein dürfte: „[Das Waagezeichen] zeugte im Hinblick auf Wertfragen sowie Geldangelegenheiten von der lockeren und versöhnlichen Haltung, die – mit tiefen Zinsen – die letzten Jahrzehnte prägte. Kredite wurden freizügig vergeben und man kam durch Diplomatie und Pflege der ‚richtigen‘ Beziehungen gut über die Runden. Disziplin stand dabei nicht im Vordergrund. Der für die Venus charakteristische ‚Weg des geringsten Widerstandes‘ wurde zum Merkmal dieser Zeit, mit dem Resultat, dass in den letzten Jahrzehnten der weltweite Schuldenberg massiv anstieg und die Korruption in manchen Ländern überhandnahm.“
Im Zeichen Steinbock, in welchem die Saturn/Pluto- und die Jupiter/Pluto-Konjunktionen des Jahres 2020 stehen, und welches hiermit die neuen Zyklen während den kommenden Jahrzehnten prägt, herrscht aber eine völlig andere Stimmung. „Sowohl Saturn als auch dessen Zeichen Steinbock fordern dazu auf, Rechenschaft abzulegen und aus früheren Verhaltensweisen die Konsequenzen zu ziehen.“ Ein Beispiel für die Veränderungen, die unter einer Dreifachkonjunktion von Langsamläufern stattfinden können, lieferten, wie wir vor einem Jahr schrieben, die Länder des Ostblocks, als sie mit der Saturn/Uranus/Neptun-Konjunktion von 1989/90, die ebenfalls im Steinbockzeichen stattfand, ebenso plötzlich wie unvorbereitet in die kapitalistische Wirtschaft katapultiert wurden. Dabei stellt sich die Frage, ob wir mit der Grosskonjunktion von 2020 in westlichen Ländern mit vergleichbaren Entsprechungen zu rechnen haben. Dies wissen wir im Voraus natürlich nicht, mit einem amerikanischen Präsidenten, der einen zerstörerischen Handelskrieg mit China auf die Spitze treibt, und im Sinne eines „Feiglingsspiels“ austrägt, gemäss welchem jener verliert, der zuerst nachgibt, ist aber vieles möglich. In Anbetracht der Tatsache, dass China nicht dafür bekannt ist, nachzugeben und der Meinung scheint, die Zeit auf seiner Seite zu haben, kann dies zu ausgewachsenen, lähmenden Pattsituationen führen oder zu jenen Machtpokerspielen, die unter markanten Saturn/Pluto-Aspekten sämtlichen grossen Kriegen des letzten Jahrhunderts zugrunde lagen.
Was symbolisieren die verschiedenen Planetenzyklen?
Spaltet man die Grosskonjunktion auf die verschiedenen Doppelzyklen von Planeten auf, die mit ihrer Konjunktion von 2020 ein Ende und einen Neubeginn markieren, so lassen sich die folgenden Qualitäten auseinanderhalten. Dabei ist der längste Zyklus jeweils von übergeordneter Bedeutung und dies betrifft den Saturn/Pluto-Zyklus, der sich mit der Konjunktion vom 12. Januar 2020 erneuert.
Saturn/Pluto-Zyklen haben jeweils mit Machtkonflikten zu tun, die häufig auf Konfrontationen um die regionale oder die Weltherrschaft ausmünden. Eine weitere Bedeutung des Zyklus hängt aber mit dem Verlauf der Wirtschaft und dem Kreditzyklus zusammen. Nun scheinen sich – wie man erwarten konnte – im Hinblick auf das Jahr 2020 beide Themen miteinander zu verbinden. Dies war aber auch schon bei der letzten Konjunktion vom November 1982 der Fall: Mit dem Tod des langjährigen Sowjetherrschers Leonid Breschnew ging die Ära der Sowjetunion als grosse Herausforderin der USA zu Ende: Bis Gorbatschow knapp drei Jahre später das Ruder übernahm, lösten sich nach dem Tode Breschnews an der Spitze des Sowjetstaates alte und kranke Führer ab, die nach bloss einem Jahr im Amt verstarben. Dies ermöglichte den USA, wirtschaftlich aufzutrumpfen und Gorbatschow war dann jener, der realisierte, dass es seinem Land nicht möglich sein würde, seine Probleme allein zu lösen und der Rüstungswettkampf durch Vereinbarungen und Zusammenarbeit mit dem Westen beendet werden musste. Im Schatten einer seit der Saturn/Pluto-Konjunktion von 1982 im Rückbau befindlichen Sowjetunion, entfaltete sich unter Deng Xiaoping aber die fulminante Wirtschaftsentwicklung Chinas, die derart erfolgreich verlief, dass die USA sich bei der nächsten Konjunktion (2020) davon massiv herausgefordert fühlen. Lange bevor China zum Thema wird, feiert der amerikanische Kapitalismus, was die Entwicklung der Börsenkurse anbelangt, aber bis zur Halbzeit des Zyklus, die mit der Saturn/Pluto-Opposition des Jahres 2001 stattfindet, mit einer mehr als Verzehnfachung der Börsenkurse die beste Zeit seiner Geschichte. Bis zur Saturn/Pluto-Opposition von 2001 konnte man auch zuverlässig davon ausgehen, dass die Börsenkurse von der Konjunktion bis zur Opposition steigen und anschliessend, von der Opposition bis zur Konjunktion, fallen. Dieser Mechanismus ist aber am Anfang des neuen Jahrhunderts dadurch ausser Kraft gesetzt worden, dass sich die Erwartung an die Notenbanken durchsetzt, Fluktuationen durch Zinssenkungen und eine ganze Palette von Eingriffen in die Finanz- und Wirtschaftsmärkte abzufedern. Das Resultat sind 0%- oder gar Minus-Zinsen, die mittlerweile bereits für europäische Junkbonds (Schrottanleihen) gelten – eine perverse Situation.
Jupiter/Pluto ist die nächste Konjunktion zweier Langsamläufer, die sich 2020 in dreimaliger Sequenz zwischen April – November ereignet. Während die Konjunktion des Jahres 1981 einmalig im November auf 25 Grad Waage stattfand, ereignen sich zwischen April – November 2020 davon drei im Steinbockzeichen, wovon die ersten beiden gradgenau im Quadrat zur Konjunktion von 1981 stattfinden. Obwohl es bei einem Jupiter/Pluto-Zyklus von 13 Jahren inzwischen zwei weitere Konjunktionen gegeben hat, stellt diese gradmässige Übereinstimmung eine starke Verbindung zur damaligen Konjunktion von 1981 her. Am direktesten mit der gegenwärtigen ist aber die letzte Jupiter/Pluto-Konjunktion verbunden, die sich im Dezember 2007 im Schützezeichen ereignete. Diese Planetenverbindung kann die Kraft des Glaubens sowie der Religion zum Ausdruck bringen und aufzeigen, wie der Glaube Berge versetzen kann. Sie steht aber auch für Übertreibungen, wenn, wie beim Terrorismus, im Namen Gottes Menschen umgebracht werden. Schliesslich steht die Jupiter/Pluto-Verbindung für extreme Überschätzungen der eigenen Möglichkeiten, was die Gefahr von Risiken beinhaltet, die zu grossen Zusammenbrüchen und Konkursen führen. So erstaunt es nicht, dass die letzte Jupiter/Pluto-Konjunktion vom Dezember 2007 der grossen Finanz- und Wirtschaftskrise des Jahres 2008 vorausging. Ominös ist auch, dass am Tiefpunkt der Grossen Depression im Mai 1931 eine Jupiter/Pluto-Konjunktion auf 19 Grad Krebs stattfand und die drei Jupiter/Pluto-Konjunktionen des Jahres 2020 im Steinbockzeichen sich in weiter Opposition dazu ereignen.
Jupiter/Saturn-Konjunktion in Wassermann
Alle 20 Jahre beginnt mit einer Jupiter/Saturn-Konjunktion ein neuer Zyklus, der jeweils das nächste Jahrzehnt einläutet. Der vorletzte davon begann mit der Konjunktion vom 31. Dezember 1980 in der Waage, während der letzte mit der Jupiter/Saturn-Konjunktion vom 28. Mai 2000 im Stierzeichen seinen Anfang nahm. Gemäss ihrer Zeichenstellung standen die beiden letzten Zyklen somit unter der Dominanz der Venus, die aufgrund ihrer Waage-Entsprechung vor allem das Vorankommen über gute Beziehungen symbolisiert, während die Stier-Stellung, die den letzten Jupiter/Saturn-Zyklus prägt, eher handfeste materielle Interessen und Revierdenken nahelegt. Diese gemeinsame Venus-Prägung wechselt mit der neuen Jupiter/Saturn-Konjunktion in Wassermann aber zu einer weder bezogenen, noch materiell ausgerichteten Entsprechung, sondern zu einer virtuellen Symbolik. Man könnte darin den Übergang von Bargeld zu elektronischem Geld und zu einer Relativierung des Besitzdenkens sehen, wie dies teilweise bereits über die Werte der Millennials, der zwischen 1982 – 2000 geborenen Generation, zum Ausdruck kommt. Dieser Prozess kann aber mit einer weiteren astrologischen Symbolik in Zusammenhang stehen: Während einer Zeitperiode von ca. 200 Jahren finden Jupiter/Saturn-Konjunktionen in einem bestimmten Element statt und danach im nächsten. So ereigneten sich alle Jupiter/Saturn-Konjunktionen von 1782 – 1961 im Element Erde (während sie zuvor im Feuer stattfanden). Ab 2020 bis 2199 ereignen sie sich dann – mit einer Ausnahme gegen Ende der Periode – in der Luft. Danach geht es für die folgenden ca. 200 Jahre im Element Wasser weiter. Diese Symmetrie kann bedeuten, dass wir, nach einer recht materialistischen Zeit, die aufgrund der Jupiter/Saturn-Konjunktionen in Erdzeichen ab 1782 begann, nun in eine Phase kommen, in der die Materie nicht mehr das wesentliche Kriterium darstellt, sondern Ideen, Konzepte, Vernetzung und Kommunikation die Hauptrolle spielen. Dazu würde eine Jupiter/Saturn-Konjunktion in Wassermann als Auftakt passen.
Die Steinbockballung im persönlichen Erleben
Dies ist allerdings Zukunftsmusik und gilt erst ab Dezember 2020 und damit praktisch ab dem Jahr 2021. Zuvor finden die Transite der Langsamläufer Jupiter, Saturn und Pluto hauptsächlich im Steinbockzeichen statt und dies bedeutet, sich mit der Kausalität des letzten Zyklus auseinanderzusetzen. Die wesentlichen Stellungen laufen 2020 von 17 Grad (Jupiter), 22 Grad (Pluto) und 25 Grad (Saturn) bis zum Ende des Steinbockzeichens und berühren insgesamt vor allem persönliche Stellungen der dritten Dekade der kardinalen Zeichen (Steinbock und Krebs, aber auch Widder und Waage).