Stichworte der Woche: Aufbruch und Rückblick / Vorwärts mit Blick auf die Vergangenheit / Wiederkehr des Verdrängten / Abhängigkeiten und die damit verbundenen Verhaltensweisen neu sehen und verstehen / Tabubrüche und enthüllte Geheimnisse lösen einen Perspektivenwechsel aus
In dieser Woche beginnt in den laufenden Entwicklungen eine nächste Phase, gleichzeitig werden aber Geschichten aus der Vergangenheit wieder aktuell. Nach einer Periode, in der offene Kommunikation, Diplomatie und Begegnungen auf Augenhöhe im Vordergrund standen, steigt nun die Tendenz, sich zurückzuhalten, zunächst abzuwarten und zu beobachten. Parallel dazu steigt die Spannung an. Manchmal scheint es, als halte die ganze Welt den Atem an. Wer versteht, worum es aus astrologischer Sicht geht, kann der Intensität der Konstellationen in einer guten Weise begegnen.
Besondere Aufmerksamkeit verdienen dabei zwei nicht alltägliche Konstellationen. Zum einen ist der Neumond vom 25. Oktober (genau um 12.50 Uhr) eine bei uns sichtbare, partielle Sonnenfinsternis; der Mond schiebt sich vor die Sonne und verdunkelt sie teilweise. Gemäss der traditionellen Sicht in der Astrologie setzen Erfahrungen und Ereignisse in den Tagen um eine Finsternis Entwicklungen in Gang, die sowohl die einzelnen Menschen wie auch die Welt in den folgenden fünf Monaten weiter beschäftigen dürften.
Bei dieser Finsternis geht es um Abhängigkeiten und Verbindlichkeiten aller Art, um den Umgang mit Ressourcen, aber ebenso um Ängste vor Macht- oder Kontrollverlust. Besonders betroffen sind die Bereiche Beziehung und Partnerschaft, Besitzansprüche, wirtschaftliche und politische Abmachungen und Verträge sowie der Umgang mit (vertraulichen oder geheimen) Informationen. In diesem Zusammenhang könnten unverarbeitete Geschichten aus der Vergangenheit oder bisher verdrängte Erfahrungen wieder aktuell werden und das Verhalten prägen.
Auf der persönlichen Ebene können die Konstellationen genutzt werden, um tiefere Schichten der Psyche zu erkunden, den Effekt von traumatischen Erfahrungen auf das Leben zu erkennen, aber auch um bisher nicht zugängliche innere Kräfte zu entdecken. Heikel wird es, wenn die alten Mechanismen und Muster den Blick auf die Gegenwart färben und Entscheidungen für die Zukunft prägen. Dann laufen Sie Gefahr, kritischen Situationen mit ungeeigneten Mitteln zu begegnen und in eine Sackgasse zu geraten. Am besten fahren Sie, wenn Sie allfällige Tendenzen und Erwartungen dieser Art erkennen und sich ganz bewusst auf Ihre gegenwärtige Position und die Ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen besinnen. Dann stehen die Chancen für konstruktive und letztlich erfolgreiche weitere Entwicklungen gut.
Zum zweiten bewegt sich der Planet Mars zunehmend langsamer, bis er am Sonntag (30. Oktober) – von der Erde aus gesehen – stillsteht. Damit steigt der Drang, aktiv zu werden und etwas zu leisten oder zu bewirken und die eigenen Fähigkeiten im Wettstreit mit anderen zu messen. Gleichzeitig fällt es vermehrt schwer, dies auch zu tun. Die damit verbundene Frustration oder Blockade verstärkt die Tendenz zu provokativem Verhalten und aggressiven Reaktionen. Auf der persönlichen Ebene fahren Sie am besten, wenn Sie in den kommenden Tagen bewusst für genügend Bewegung sorgen, sich dabei aber nicht zu sehr fordern. Idealerweise können Sie spielerisch und ohne Erwartungen erkunden, was möglich ist. Ähnliches gilt in der Kommunikation; zügeln Sie Tendenzen, allzu forsch und fordernd aufzutreten bzw. andere mit Ihren Kommentaren oder Fragen zu provozieren. Ab Sonntag beginnt eine Zeit (bis 12. Januar 2023), in der Entscheidungen und Handlungen ebenfalls durch Geschichten und Bilder geprägt sind, die der Gegenwartsrealität nicht gerecht werden und damit meist nicht ans angestrebte Ziel führen. Neue Projekte, die in dieser Phase gestartet werden (vor allem in den Bereichen Wissen, Bildung, Medien, Handel und Verkehr), dürften daher oft nicht wie geplant durchgeführt werden können Die Gefahr von Fehlleistungen ist deutlich erhöht. Gleichzeitig eignen sich die Konstellationen bestens, um alte Fäden und Projekte wieder aufzugreifen und weiter zu bearbeiten. In Verhandlungen, Aktivitäten und Vorhaben, die seit September laufen, geht es darum, diese nochmals in Augenschein zu nehmen, die Fortschritte zu überprüfen und, wo nötig, zu überarbeiten respektive Kurskorrekturen einzuleiten.
Generell fahren Sie in diesen Tagen am besten, wenn es Ihnen gelingt, Ihre Aufmerksamkeit all den Dingen zu widmen, die Sie eigenständig angehen und lösen können. Seien Sie mit sich selbst ehrlich und bereit, auch weniger angenehme Seiten und Impulse zu erkennen. Schulen und üben Sie die Fähigkeit, die kleinen Freuden des Lebens zu sehen sowie zu geniessen und den Widrigkeiten und Herausforderungen mit Humor und Kreativität zu begegnen.
Montag ist ein Tag des Übergangs. Das Bedürfnis nach Kontakt und Austausch ist an diesem Tag gross und ebenso die Bereitschaft, in kontroversen Diskussionen zu einem Thema einen gemeinsamen Nenner zu finden. Suchen Sie das Gespräch, reden und schreiben Sie über das, was Sie im Innersten bewegt, stellen Sie Fragen und lesen Sie oder hören Sie aufmerksam zu, wenn andere antworten. Es ist gut möglich, dass Sie dabei Einsichten gewinnen, die es Ihnen erlauben, ein Thema aus einer ganz neuen Perspektive zu sehen und zu verstehen.
Am Dienstag findet die oben erwähnte Sonnenfinsternis statt. Die Stimmung dieses Tages ist von Intensität und einem grossen Bedürfnis geprägt, einem Thema oder einer Frage auf den Grund zu gehen und den bisher verborgenen Facetten nachzuspüren. Dieser Tag eignet sich für eine vertiefte Innenschau. Wenn Sie bereit sind, das zu sehen, was sich unter oder hinter dem an der Oberfläche Sichtbaren befindet, können Sie an diesem Tag wichtige Einsichten gewinnen. Hüten Sie sich jedoch vor voreiligen Schlussfolgerungen. Worum es wirklich geht, dürfte sich erst in den kommenden Tagen und Wochen zeigen.
Auch am Mittwoch liegt Intensität in der Luft. Die Spannung dürfte an diesem Tag einen ersten Höhepunkt und Wendepunkt erreichen. Im Vordergrund steht der Widerspruch zwischen Freiheit und Verantwortung, individuellen Interessen und generellen Verpflichtungen und zwischen dem Drang zu eigenständigem Handeln versus vorhandenen Abhängigkeiten sowie Verbindlichkeiten. Auf der individuellen Ebene geht es oft um eine Auseinandersetzung mit den persönlichen Werten und Prioritäten sowie den Konsequenzen, die ein Einstehen für diese hat. Auf der mundanen Ebene könnten die Weltbilder und Grundsätze der westlich demokratisch-kapitalistischen Welt, ihre Errungenschaften, aber auch ihre Schatten und Schwächen zur Diskussion stehen.
Im Verlaufe des Donnerstags ändert sich die generelle Stimmung. Ein starkes Bedürfnis nach visionären Bildern, einer klaren Ausrichtung und nach Sinn wird spürbar. Der damit verbundene Themenwandel bestimmt am Freitag und Samstag das Geschehen. Der Fokus richtet sich dabei vermehrt auf die Frage was «wahr», «richtig» oder gerecht sei. Dabei dürften die Stimmen jener, die nach einem ganzheitlicheren Ansatz bei der Lösung der anstehenden Probleme streben, lauter werden und die Sehnsucht nach einer empathischeren und verständnisvolleren Welt wird lebendig. Im besten Fall führt der Stimmungswandel zu einer offeneren Haltung, die es erlaubt, andere Perspektiven mit einzubeziehen und zu berücksichtigen. Heikel sind die damit verbundenen Aktivitäten und Bestrebungen jedoch dann, wenn sie sich an Bildern einer «besseren» Vergangenheit orientieren, die allzu ideologisch, idealistisch oder missionarisch geprägt sind.
Ab Samstagabend verändern sich die Energien erneut. Die Stimmung wird nüchterner, ernsthafter und tendenziell sachorientierter. Am Sonntag erreicht Mars den oben erwähnten Stillstand und wechselt die Richtung. Damit steigt die Spannung deutlich. Gleichzeitig dürfte es schwerfallen, die nach Handlung und Ausdruck drängenden Kräfte fruchtbar und konstruktiv einzusetzen. Das daraus resultierende Gefühl von Blockade oder Hilflosigkeit dürfte nicht einfach zu handhaben sein. Am besten fahren Sie, wenn Sie sich an diesem Tag mit viel Geduld wappnen und sich für alles, was Sie planen oder tun, besonders viel Zeit einräumen. Akzeptieren Sie eigene Fehlleistungen ebenso wie äussere Verzögerungen und Widerstände, und besinnen Sie sich auf die kleinen Dinge, die machbar und möglich sind. Heikel bis gefährlich wird es da, wo sich die durchaus vorhandene Disziplin und der konzentrierte Fokus in Rigidität, Sturheit und in autoritäres oder von Hass und Wut geprägtes, destruktives Verhalten wandeln.