Von Verena Bachmann
Stichworte der Woche:Aufbruch und Erneuerung – Tradition und kreative Experimente – überraschende Wendungen bei Verhandlungen – kreative Konfliktlösung – humanistische Ideale – klare Prinzipien und ethische Grundsätze oder fixe Ideologien und sinnlose Gesetze
Die Weihnachtswoche wird wohl kaum so friedlich und besinnlich, wie sich dies viele erhoffen. Die unterschiedlichen Kräfte und Impulse sorgen immer wieder für Spannung und Unruhe. Obwohl insgesamt ein starker Wunsch nach klaren Regeln, Sicherheit, Verlässlichkeit und Stabilität vorhanden ist, so dürften unerwartete Vorfälle immer wieder auch sorgsam geplante Konzepte und Abläufe durcheinander bringen. Der in dieser unruhigen Zeit verständliche und nun verstärkte Drang, Situationen und Räume so zu gestalten, dass der Eindruck von Berechenbarkeit, Ordnung und Struktur entsteht, kann zu beinahe zwanghaften Versuchen führen, alles bestimmen, erklären, kontrollieren und reglementieren zu wollen, was gleichzeitig jedoch rebellische Impulse auslöst und somit das Gegenteil dessen bewirkt was angestrebt wird.
In diesen Tagen zeigen sich zudem die konkreten Auswirkungen und Konsequenzen des laufenden Wandels deutlich und die Früchte der bereits in Angriff genommenen Veränderungs- oder Befreiungsbestrebungen werden erkennbar. Neben durchaus erfreulichen und ermutigenden Resultaten werden auch Fehlentwicklungen sichtbar und es dürfte sich zeigen, wie stark individuelle Ängste, Kontrollbedürfnisse und übermässige, staatliche Reglementierung, aber auch Egoismus und fehlende Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, eine gesunde Entwicklung erschweren. Insbesondere in Beziehungen und in Bezug auf Werte aller Art machen sich zudem Geschichten und Altlasten aus der Vergangenheit bemerkbar, sorgen für Rückschläge oder dämpfen die Bereitschaft zur Erneuerung. Alles in allem präsentieren die Konstellationen dieser Woche also eine nicht ganz einfach zu handhabende Mischung.
Idealerweise kann nun in einer Art Bestandesaufnahme unterschieden werden zwischen Bereichen, in denen Wandel und Veränderung nötig sind sowie Mut zum Experiment gefragt ist, und solchen, in denen es darum geht, Tradition, Substanz und Prinzipien zu wahren und wiederum anderen, in denen eine Auseinandersetzung mit unerledigten Geschichten der Vergangenheit ansteht. In der Folge gilt es, sich in den jeweiligen Bereichen entsprechend zu verhalten: Im ersten Fall sich offen und flexibel zu zeigen und etwas zu wagen, im zweiten darauf zu achten, dass Veränderungsdrang und rebellische Impulse nicht die Zerstörung von wichtigen Grundwerten zur Folge haben und im dritten bereit zu sein für eine offene Auseinandersetzung mit bisher unbeachteten Vergangenheitsthemen. Wenn Sie sich den drängenden Themen stellen, und es Ihnen gelingt, ernsthaft, fair und vorurteilsfrei zu bleiben, können Sie in dieser Woche wichtige Erkenntnisse gewinnen, in einer Geschichte eine Wendung zum Guten herbeiführen und ganz neue Möglichkeiten erkunden. Wer jedoch nicht bereit ist, kreativ zu werden und zu improvisieren, muss damit rechnen, dass Bestrebungen, friedliche und geordnete Verhältnisse zu schaffen, durch Umstände, Ereignisse oder andere Menschen zunichte gemacht werden.
Auf der konkreten Ebene sind folgende Erfahrungen und Bilder möglich: In Bezug auf Weihnachten, Beziehungen und Rechtsfragen, aber auch bei Themen wie Familie, Heimat oder Nationalstolz kann es zum Kampf zwischen konservativen, traditionellen Konzepten und persönlichen, individuellen Impulsen, Wünschen und Vorstellungen kommen. In Konflikten können ungewöhnliche Lösungsansätze bisher undenkbare Kompromisse ermöglichen. Es ist aber auch mit teilweise heftig ausgetragenen Konflikten und hoch explosiven Situationen zu rechnen. Vor allem wenn stur an einer Weltsicht oder Ideologie festgehalten wird, ist selbst bei zunächst scheinbar harmlosen und friedlichen Anlässen mit unkontrollierbaren Eskalationen zu rechnen. Am besten suchen Sie in diesen Tagen ganz bewusst Bereiche und Freiräume, wo Sie Experimente wagen oder irgendetwas Ausgefallenes, Verrücktes tun können. Seien Sie hingegen bereit, in wichtigen Beziehungen allfällige trotzige oder rebellische Impulse zu zügeln und sich zwar aufrichtig und offen, aber auch respektvoll und verbindlich zu zeigen. Und seien Sie sich bewusst: Dem Geschehen dieser Tage folgt eine Fortsetzung, das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.
Die Woche beginnt mit einem nachdenklichen Unterton. Vor allem am Montag melden sich Empfindlichkeiten aller Art, aber auch die Sehnsucht nach einer Welt voller Mitgefühl und Verständnis ist gross. Aufgrund der herrschenden Sensibilität können Kleinigkeiten eine enorm starke Wirkung haben. Dadurch kann ein Heilungsprozess in Gang gesetzt werden, aber auch Ernüchterung und Verbitterung ob enttäuschter Hoffnungen sind möglich. Suchen Sie inmitten des Trubels Inseln der Ruhe und der Versöhnung und vermeiden Sie wenn möglich Situationen, in denen Sie übermässiger Hektik ausgesetzt sind oder schaffen Sie sich bewusst Zeit – Räume zum Durchatmen. Auch der 24. hat insgesamt einen besinnlichen Charakter. Die Bereitschaft sich verständnisvoll und mitfühlend zu zeigen ist gross. Bei grossen Erwartungen oder fixen Vorstellungen können jedoch Irritierbarkeit und latente Ungeduld für unberechenbare Ausbrüche sorgen. Wenn es Ihnen gelingt, die gegebenen Umstände so wie sie sind zu würdigen und sich auf das, was Ihnen wirklich am Herzen liegt, zu beschränken, stehen die Chancen auf einen friedvollen und erstaunlich ruhigen Abend gut. Rechnen Sie jedoch in allen Fällen mit unerwarteten Wendungen.
Die Konstellationen für die Weihnachtstage lassen vermuten, dass es nicht ganz so einfach wird, das Fest des Friedens und der Liebe ohne Störungen zu geniessen. Das Bedürfnis nach Begegnung, Austausch und Harmonie ist zwar an diesen Tagen gross. Gleichzeitig liegt jedoch eine enorme Spannung in der Luft. Alte, ungelöste Beziehungsgeschichten wollen Aufmerksamkeit und ein starker Drang, sich von allem was einengt zu befreien, kollidiert mit der ebenfalls vorhandenen Tendenz, sich auf alte Werte und Traditionen zu besinnen. In diesem Spannungsfeld genügen Kleinigkeiten, um eine zunächst friedliche Situation in eine explosive zu verwandeln.
Am besten können Sie mit den vorhandenen Energien umgehen, wenn Sie bereit sind, die beiden Festtage möglichst kreativ und lebendig zu gestalten, und wenn es gelingt, eine Synthese aus traditionellen Elementen und verrückten oder ausgefallenen Ideen zu schaffen. Lassen Sie sich nicht zu Reaktionen provozieren, die Sie später bereuen. All jene, die wenig mit weihnachtlichen Themen zu tun haben (wollen), empfiehlt es sich, an den beiden Tagen experimentierfreudig zu sein. Probieren Sie etwas aus, das Sie schon immer tun wollten, sorgen Sie für Anregung und Abwechslung oder nutzen Sie die vorhandenen Energien für ein kreatives Projekt.
Am Freitag und Samstag verlagern sich die Schwerpunkte und Themen. Ein starkes Bedürfnis nach Verbindlichkeit, Echtheit und Tiefgang bestimmt das Verhalten. Immer wieder entstehen Momente von grosser Intensität, werden grundsätzliche Fragen, bisher vermiedene oder verborgene Themen angesprochen. Wer bereit ist, sich dem was auftaucht ehrlich und authentisch zu stellen, wer den Mut hat, in einer Begegnung zu dem zu stehen, was wirklich ist, kann an diesen Tagen tief berührende Erfahrungen machen. Alte Geschichten können dann gelöst und bereinigt werden und auch in schwierigen Situationen kann ein Durchbruch gelingen und ganz neues Potenzial freigesetzt werden. Mit oberflächlichem Geplänkel oder lockeren Sprüchen kommen Sie an diesen Tagen jedoch nicht weit, ebenso wenig mit Verweigerung oder Vermeidungsstrategien. In diesen Fällen riskieren Sie Widerstand oder Angriffe.
Der Sonntag verläuft wohl kaum in normalen, geordneten Bahnen. Abenteuerlust und Experimentierfreude, aber auch kreative oder rebellische Impulse bestimmen diesen Tag. Idealerweise haben Sie die Möglichkeit, etwas Ausgefallenes zu unternehmen oder sich anregenden geistigen Themen zu widmen. Auf diese Weise profitieren Sie am meisten von den inspirierenden und belebenden Energien. Halten Sie dabei jedoch eine Tendenz zu übertriebenem Risiko oder völlig ungezügeltem Verhalten im Zaum, sonst könnte etwas, das vielversprechend beginnt, ein ungutes oder gar katastrophales Ende nehmen. Seien Sie zudem im Verkehr, im Umgang mit elektronischen Geräten oder Hilfsmitteln und in der Kommunikation besonders achtsam. Es kann zu Störungen aller Art kommen.