Astrologischer Finanzbericht - von Raymond Merriman
 

Finanzbericht für die Woche vom 24. Juli

Rückblick und Vorschau

«Die Gesamtinflation in Japan stieg im Juni auf 3,3 Prozent und übertraf damit zum ersten Mal seit acht Jahren den Wert in den USA, was unterstreicht, dass Asiens fortschrittlichste Volkswirtschaft nicht länger ein Ausreißer bei der weltweiten Inflation ist. Dies erhöht den Druck auf die Bank of Japan, die nächste Woche zusammentritt und von den Anlegern aufgefordert wird, ihre ultralockere Geldpolitik zu entspannen. Japan ist nach wie vor die einzige Zentralbank der Welt mit negativen Zinssätzen, und jede Abkehr von dieser Strategie hätte massive Auswirkungen auf die globalen Finanzmärkte.» - Kana Inagaki, «Japan's Inflation Outpaces US Price Rises for First Time in 8 Years», Financial Times, 21. Juli, 2023.

Womit möchten Sie bei der geballten Ladung geokosmischer Signaturen der Stufe 1 beginnen, die am Wochenende ihren Höhepunkt erreichte? Wir könnten mit der rückläufigen Venus beginnen, die am Samstag, den 22. Juli, in Aktion getreten ist. Wir haben diese starke geokosmische Signatur schon vor einigen Jahren als Indikator für wichtige Änderungen der Strategie der Zentralbanken der Welt identifiziert, die sich wiederum direkt auf zinsbezogene Märkte wie Währungen und Treasuries auswirken. Wie im obigen Zitat der Financial Times erwähnt, zeigt der jüngste Inflationsbericht Japans, dass die Kurse schneller steigen als erwartet - endlich! Was wird die Bank of Japan nun tun? Wird sie nach so vielen Jahren negativer Zinssätze die Zinsen anheben? Unter der rückläufigen Venus ist das möglich.

Interessant ist, dass die Venus etwa alle 19 Monate rückläufig wird, also fünfmal in acht Jahren. Und jedes fünfte Mal (8. Jahr) findet sie im gleichen Sektor der Tierkreiszeichen statt. Wenn man diese fünf Punkte miteinander verbindet, ergibt sich ein fast perfektes Pentagramm im Horoskop. Diesmal befindet er sich in Löwe, was zuletzt im Sommer 2015 (vor acht Jahren) der Fall war. Während dieses letzten Durchgangs hat China seine Währung an den US-Dollar gekoppelt, was die globalen Finanzmärkte in Erstaunen versetzte. Japan und seine Zentralbank könnten kurz davor stehen, ähnliche Verwerfungen auf den globalen Devisenmärkten auszulösen, ganz zu schweigen von der eskalierenden Diskussion über die mögliche Einführung einer neuen, durch Gold gedeckten BRICS-Währung, die mit dem US-Dollar bei weltweiten Handelsgeschäften konkurrieren soll. Bislang haben die Devisenmärkte sehr zahm auf die Ankündigung reagiert. Andererseits beginnt die Venus gerade ihren 42-tägigen rückläufigen Zyklus. Wie beim rückläufigen Merkur können wir uns auf Turbulenzen und Täuschungsmanöver gefasst machen, zumal die Venus zwischen Juli und September dreimal in einem zunehmenden Quadrat-Aspekt mit Uranus (dem Planet der Unterbrechungen, Überraschungen und plötzlichen Umkehrungen) stehen wird.

Die rückläufige Venus ist nicht der einzige Aspekt, der jetzt besonders stark aufgeladen ist. Der Mars (Zorn) in Jungfrau (Arbeitskräfte) steht in Verbindung mit Arbeitsstreiks. Er bildete gerade, am 20. Juli, eine Opposition zu Saturn (Klagen, Beschwerden) in Fische (die Film- und Unterhaltungswelt). Hollywood trat in den Streik! Ich glaube nicht, dass die Welt eine Vorstellung davon hat, wie ernst das sein könnte. Die Welt hat Hollywood noch nie ernst genommen. Das mag das Los der Fische im Allgemeinen sein. Aber hier geht es um viel Geld, und auch die kulturellen Aktivitäten könnten für eine längere Zeit ausfallen, was die nächsten Monate oder sogar Jahre etwas deprimierender machen könnte, als es sonst der Fall wäre. Das ist eine mögliche Wendung, die Saturn in den Fischen folgen könnte. Da auch die Venus rückläufig in Löwe ist, könnten wir viel Zeit damit verbringen, Wiederholungen von Filmen zu sehen, die wir früher einmal geliebt haben. Die rückläufige Venus in Löwe mag Nostalgie, eine Rückbesinnung auf die Zeit bringen, als das Leben noch Spaß machte und angenehm war. Mars in Jungfrau, der Saturn in Fische gegenübersteht, entwickelt sich andererseits zu einem «Spielverderber» für Filmliebhaber sowie für Filmstars, Filmproduzenten und alle, die mit der US-Filmindustrie zu tun haben.

Und dann ist da noch Barbie. Es ist interessant, dass der möglicherweise letzte große Kinohit des Jahres 2023 für Millionen von Müttern und Kindern mit einer Reise in die Vergangenheit zu tun hat, während die Venus im Kinderzeichen Löwe rückläufig ist.

Kurzfristige geokosmische Betrachtungen

«Die US-Notenbank hofft, dass ein neues, schnelleres Zahlungssystem es den US-Bankkunden ermöglichen wird, Geld fast sofort zu senden und zu empfangen, aber es könnte noch Jahre dauern, bis das schnellere Netzwerk weite Verbreitung erlangt. Wie das FED am Donnerstag mitteilte, hat es sein lang erwartetes FedNow-System gestartet, mit dem Zahlungen von Rechnungen, Gehaltsschecks und andere gängige Überweisungen für Verbraucher und Unternehmen schnell und rund um die Uhr möglich sein sollen. Dies ist eine Änderung gegenüber dem bestehenden, langsameren System, das an Wochenenden geschlossen ist und manchmal mehrere Tage dauern kann, bevor Verbraucher auf ihr Geld zugreifen können.» - Andrew Ackerman, «FED Launches Payments System That Will Deliver Paychecks to Bank Accounts in a Flash», Wall Street Journal, 20. Juli 2023.

What goes up...
Must come down...
What goes 'round...
Must come 'round...
What's been lost...
Must be found...


Was nach oben geht...
muss auch wieder runter...
Was weggeht...
Muss wiederkommen...
Was verloren gegangen ist...
Muss gefunden werden...

Liedtext aus Alan Parsons Project, «What Goes Up...» 1978, Arista

Die rückläufige Venus bringt auch das FED dazu, sein neues FedNow-System einzuführen. Man muss sich fragen, ob alle Fehler ausgemerzt wurden, da es unter rückläufiger Venus, Mars/Saturn- und Sonne/Pluto-Opposition sowie Jupiter im Halbquadrat zu Neptun gestartet wird. Keine dieser Signaturen bietet ein Gefühl von «Bereitschaft», denn jede hat ihre eigene Geschichte von Herausforderungen, wenn es darum geht, etwas reibungslos zu betreiben. Bei Mars/Saturn entsteht das Gefühl der Frustration, dass etwas zu starten versucht wird, bevor es wirklich fertig ist. Mit Sonne/Pluto droht oft Gefahr, wo eigentlich Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden sollten. Bei Jupiter/Neptun besteht eine Tendenz zu übermäßigem Optimismus und Nachlässigkeit, wenn es um Details geht. Wir «wünschen» uns vielleicht, dass etwas so funktioniert, wie wir es uns vorgestellt haben (obwohl viele darin eine dunkle Seite sehen und sich wünschen, dass es nicht funktioniert – eine natürliche Reaktion auf die Anwesenheit von Pluto). Aber die Realität hat vielleicht andere Vorstellungen, als dass ein Wunsch in Erfüllung geht.

Was die weltweiten Aktienindizes anbelangt, so ist das Halbquadrat zwischen Jupiter und Neptun vom 21. Juli eine Dynamik, die oft mit irrationalem Überschwang oder Hysterie einhergeht. Im Moment ist für die weltweiten Aktienmärkte, von denen viele eine sehr ertragreiche Woche erlebten, Ersteres der Fall. Der DJIA, der S&P und der NASDAQ stiegen Ende letzter Woche auf neue Jahreshochs, genau in diesem mächtigen geokosmischen Zeitfenster, in dem sich «die Stimmung und die Erwartungen schlagartig ändern können» («turn on a dime»), wie wir in Amerika sagen.

Auch Gold und Silber verzeichneten starke Rallyes. Die Rallye von Gold erreichte am 20. Juli ein neues Zyklushoch von 1989 und lag damit deutlich über dem Tief von 1900 beim letzten Drei-Sterne-KUD der MMA vom 29. Juni. Silber stieg ebenfalls am Donnerstag, den 20. Juli, auf 25,47 und lag damit über seinem jüngsten Tief von 22,14 vom 23. Juni. Rohöl testet seinen höchsten Stand seit Ende April und schloss bei 77 $/Barrel. Der Bitcoin war die meiste Zeit der Woche rückläufig und lag unter seinem Jahreshoch von 31.827 vom 13. Juli. Er beendet die Woche knapp unter 30.000. Aber die größere Geschichte fand – oder wird – auf den Währungsmärkten stattfinden. Der Euro erreichte letzte Woche ein neues Jahreshoch von 1,1275, aber der japanische Yen begann Ende letzter Woche stark zu fallen, obwohl die Inflation über den Erwartungen lag, was darauf hindeutet, dass die japanische Zentralbank (BOJ) eine Anhebung der Zinssätze in Erwägung ziehen könnte, um ihre Währung zu stützen (und die Inflation zu bekämpfen), aber bis jetzt kauft das niemand.

Die nächsten sechs Wochen werden interessant, denn die rückläufige Venus steht am 9. August ein zweites Mal im Quadrat zum Uranus, genau in der Mitte ihres Rückläufigkeitszyklus’. Die Venus ist der Planet der Erwartungen, aber sie ist auch dafür bekannt, dass sie unentschlossen ist, wenn die Erwartungen nicht erfüllt werden. Rückläufige Zyklen sind dafür bekannt, dass sie Entscheidungen rückgängig machen. Was tun Sie, wenn Ihre Erwartungen nicht erfüllt werden, Sie unentschlossen sind und meinen, Sie sollten frühere Entscheidungen rückgängig machen, aber Sie fühlen sich wie gelähmt, weil Sie nicht noch einen Fehler machen wollen? Sie erstarren. Sie verwenden für alles, was Sie sagen, Ausschlussklauseln und Qualifizierungen und bringen so die Menschen im Hinblick darauf durcheinander, was Sie wirklich meinen. Das ist die Herausforderung für das FED, und wahrscheinlich auch für andere Zentralbanken.

Eine Sache, an die sich jeder in den nächsten Wochen erinnern sollte, ist, sich nicht zu sehr auf eine bestimmte Erwartung zu versteifen, wie sich die Dinge entwickeln werden, denn die Chancen stehen gut, dass sich diese Erwartungen nicht wie erwartet erfüllen werden – in der Arbeit, in der Liebe oder auf den Märkten. Genießen Sie den Augenblick, das Jetzt, denn es bietet viel Unterhaltung und die Möglichkeit zu Spaß und Vergnügen. Aber seien Sie vorsichtig im Hinblick darauf, sich zu sehr auf «das Nächste» zu versteifen. Mit Jupiter im Halbquadrat zu Neptun, Mars gegenüber Saturn und der Sonne in Opposition zu Pluto können Seifenblasen platzen und die Gedanken im Kreis drehen.

MMA Cycles Report: Aktien- und Rohstoffmärkte

Abonnements: 1 Jahr Fr. 420.– / € 420.–, 4 Monate Fr. 160.– / € 160.– oder 2 Monate Fr. 85.– / € 85.–
Der deutschsprachige Börsenbrief von Raymond Merriman bietet einen einzigartigen langfristigen Ausblick auf die folgenden Märkte: den DJIA (Dow Jones Industrial Average), den SMI (Swiss Market Index), den DAX (Deutscher Aktien-Index), Gold und Silber, Währungen sowie Rohöl.
Der MMA Cycles Report auf Deutsch erscheint einmal pro Monat und umfasst ca. 30–40 Seiten (inklusive 12–15 Charts).
Der Versand erfolgt nur per E-Mail.

Weitere Informationen / Bestellen