Rückblick und Vorschau

Die gestern veröffentlichten US-Zahlen zu den Lohnkosten können noch revidiert werden, zeigen aber, dass die Gewinne der Unternehmen ausserhalb des Finanzsektors schneller gestiegen sind als die Lohnkosten. In der Tat sind die Gewinne in sieben der letzten acht Quartale schneller gewachsen als die Arbeitskosten, da die Verkaufspreise in sieben der letzten acht Quartale schneller gestiegen sind als die Arbeitskosten. Bei der heutigen Inflation geht es mehr um die Ausweitung der Gewinnspannen als um die Arbeitskosten.– Dr. Paul Donovan, «Profits Push Up Prices», UBS Morning Audio Comment, 8. Dezember 2022.

Das FED wird die Zinssätze wahrscheinlich bis 2023 hoch halten, was die Hoffnungen der Wall Street auf Zinssenkungen in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 zunichte macht und eine Rezession fast garantiert. – Megan Henney, «Fed To Keep Interest Rates High All Next year, Making a Recession Very Likely: Survey», 9. Dezember 2022, www.foxbusiness.com.

«Als Donald Trump 2016 gewann, sagte er, dass wir des Gewinnens so müde werdendürften, dass wir ihn bitten würden, nicht mehr so viel zu gewinnen», erklärte Christie bei einer Versammlung republikanischer Gouverneure und wies darauf hin, dass die Partei 2018 Sitze im Repräsentantenhaus, 2020 das Weisse Haus und 2022 favorisierte Senatswahlen verlor. «Ich bin es leid, zu verlieren», fügte Christie hinzu. – Brett Samuels, «GOP Tired of Losing», The Hill, 18. November 2022.

Die Finanzmärkte der letzten Woche waren ein Tauziehen zwischen der aggressiven Symbolik eines Vollmonds, der am 7./8. Dezember in Konjunktion zum Mars stand (es handelte sich sogar um eine Okkultation, eine Art Mondfinsternis des Mars), und der Passivität von Neptun, der am 3. Dezember auf direktläufig drehte, am 4. Dezember ein Quadrat zur Venus bildete und am 14. Dezember zur Sonne. Mit anderen Worten: Die Märkte wollten etwas tun – irgendwo hingehen – aber sie wussten nicht so recht, was oder wohin. Sie suchen nach einem Grund für einen Aufschwung, wie es in den USA im dritten Jahr der Amtszeit eines Präsidenten üblich ist. Aber sie befürchten auch, dass eine Rezession bevorsteht, weil die Zinssätze zur Bekämpfung der Inflation angehoben werden und eine umgekehrte Renditekurve Rezessionen zuverlässig vorhersagt. Wie kann der Markt steigen, wenn es zu einer Rezession kommt und die Arbeitslosigkeit ansteigt? Aber bisher war die Arbeitslosigkeit kein Problem, trotz der «hike-hike-hike"-Politik des FED, die sie zu einem Problem macht, um das Inflationsproblem zu lösen. So viele Probleme, für die es keine klaren Lösungen gibt, ausser ein neues Problem zu schaffen. Das ist der Weg des Neptuns unter dem Angriff des Mars.

Ein weiteres Push-Pull-Dilemma findet sich in den jüngsten Wahlergebnissen. Erneut hat der von Trump unterstützte Kandidat letzte Woche die Stichwahl für den Senat in Georgia verloren. Der Senat hat nun eine demokratische Mehrheit von +2. Das Repräsentantenhaus hingegen hat einen republikanischen Vorsprung von +6. Es ist ein Patt, das darauf hindeutet, dass nicht viel passieren wird, was für die Aktien günstig sein könnte. Andererseits könnte dies dazu führen, dass kein Haushalt verabschiedet werden kann, was möglicherweise zu einem Shutdown der Regierung führt, was wiederum Entlassungen von Regierungsangestellten zur Folge haben könnte und dem FED ein wenig mehr Druck verleiht, die Zinserhöhungen zu stoppen.

Die meisten globalen Aktienmärkte erreichten ihre Hochs am 1. und 2. Dezember, als Neptun direktläufig wurde, und fielen dann am 7. und 8. Dezember mit der Konjunktion des Vollmonds mit dem Mars. Ein weiterer Ausverkauf erfolgte am Freitag beim DJIA, dem Londoner FTSE und dem indischen NIFTY.

An anderen Märkten stieg der Silberkurs am Freitag auf den höchsten Stand seit April. Rohöl fiel am Freitag schliesslich in den Bereich von 70,00, d.h. in den von Trader Joe anvisierten Bereich von 67-72, um die strategische Erdölreserve wieder aufzufüllen, die in dem Versuch, die Benzinpreise vor den Zwischenwahlen zu senken, geleert wurde. Es gab jedoch keine Anzeichen dafür, dass grössere Käufe getätigt wurden. Interessant war in der vergangenen Woche auch die Entwicklung der T-Notes, die am 7. Dezember auf den höchsten Stand seit September stiegen, bevor sie bis Freitag wieder zurückgingen. Dies passt gut zu der Rallye vom Vollmond in den Zwillingen in Konjunktion mit dem Mars, gefolgt von einem Ausverkauf. Für die meisten Anleger ist es schwierig, wenn Aktien und T-Notes fallen, wie es fast das ganze Jahr 2022 der Fall war.

Kurzfristige geokosmische Signaturen

Karma ist der Anfang von Wissen. Darauf folgt Geduld. Geduld ist sehr wichtig. Die Starken sind die Geduldigen. Geduld bedeutet, dass du deine Neigung zu den sieben Emotionen zurückhältst: Hass, Verehrung, Freude, Angst, Wut, Trauer, Furcht. Wenn du den sieben Emotionen nicht nachgibst, bist du geduldig, und dann wirst du bald alles Mögliche verstehen, und du wirst in Harmonie mit der Ewigkeit sein.– James Clavell, «Shogun», Delacorte Press, 1975, U.S.

Die American Psychological Association bezeichnet die Psychopathie als eine chronische Veranlagung, die Rechte anderer zu missachten. Sie äussert sich in der Tendenz, andere auszubeuten, zu betrügen, Normen und Gesetze zu missachten, impulsiv und rücksichtslos zu sein und, was am wichtigsten ist, keine Schuldgefühle, keine Reue und kein Mitgefühl zu empfinden... Wir brauchen ein besseres Gewissen. Wenn wir das hätten, gäbe es weniger Psychopathen. – Peggy Noonan, «Psychos in the C-Suite», Wall Street Journal, 1. Dezember 2022.

Er sagt, es ist drei Uhr morgens, es ist zu laut
Wollt ihr denn nie ins Bett gehen?         
Nur weil ihr euch so gut fühlt, müsst ihr
mich in den Wahnsinn treiben?

Ich sage, hey (hey), du (du)        
Runter von meiner Wolke.

- Mick Jagger, Keith Richards «Get Off of My Cloud», Mirage Music Int'l, 1965

He says, it's three a.m., there's too much noise          
Don't you people ever wanna go to bed?          
Just 'cause you feel so good, do you have       
To drive me out of my head

I say, hey (hey), you (you)
Get off of my cloud

– Mick Jagger, Keith Richards «Get Off of My Cloud», Mirage Music Int’l, 1965

Der Dunst von Neptun trübt in dieser Woche weiterhin die Aussichten der Anleger, denn der auffälligste Aspekt ist das Sonne/Neptun-Quadrat vom 14. Dezember. Dies ist ein Tag nach dem nächsten CPI-Inflations-Bericht in den USA, eine Information, der sehr wahrscheinlich die Märkte endlich von ihrer Wolke (oder ist es Nebel) befreien wird.

Das Sonne/Neptun-Quadrat weist eine starke Korrelation zu Umschwüngen des DJIA innerhalb von vier Handelstagen auf. Wie alle Neptun-Aspekte kann auch dieser mit Hoffnungen und Wünschen für die Zukunft der Aktienkurse einhergehen. Wenn es jedoch mit einem Hoch oder einem sekundären Hoch zur Spitze des 1. und 2. Dezembers korrespondiert, könnte es zu einem scharfen Umschwung nach unten über das Jupiter/Uranus-Halbquadrat vom 23. Dezember hinaus führen. Bei den letzten beiden Durchläufen dieses Aspekts (11. Mai und 28. September) kam es an den weltweiten Aktienmärkten zu starken Kursverlusten. Vielleicht ist es dieses Mal mit dem rückläufigen Mars (31. Oktober bis 12. Januar) anders, aber es wäre ratsam, wachsam zu sein, falls es sich ein drittes Mal wiederholt.

Nach der Rückläufigkeit des Mars vom Januar wird sich unser Blick auf den März 2023 richten, wenn Saturn in die Fische (7. März) und Pluto in den Wassermann (23. März) eintritt. Planeten in Zeichen stehen für psychologische Zustände, Haltungen und vielleicht sogar für Glaubenssysteme. In der Psychologie gibt es wahrscheinlich noch mehr Begriffe, die sich auf Saturn und die von ihm regierten Zeichen Steinbock und Wassermann sowie auf Neptun und das von ihm regierte Zeichen Fische beziehen. Saturn in den Fischen kann zum Beispiel Paranoia symbolisieren, insbesondere Verfolgungswahn, bei dem man leicht in die Opferfalle tappen kann. Oder er kann für spirituelle (Fische) Beherrschung (Saturn) stehen. Es kommt darauf an, wie man seinen Geist schult. In Bezug auf die Wirtschaft neigt Saturn dazu, bei dem von ihm beherrschten Sektor oder den von ihm beherrschten Gütern Depression oder einen Mangel anzuzeigen. In diesem Fall werden die Fische mit der Inflation in Verbindung gebracht, die sehr wohl zurückgehen kann. Die Fische haben auch mit Rohöl zu tun, so dass entweder der Kurs für Rohöl sinkt oder die Verfügbarkeit von Vorräten wieder versiegt, wie es bei den strategischen Erdölreserven der Vereinigten Staaten der Fall zu sein scheint, es sei denn, der Präsident gibt das OK, diese Vorräte, die er letztens geleert hat, wieder aufzufüllen, um die USA im Falle eines Krieges nicht in eine verwundbare geopolitische Lage zu bringen.

Pluto im Wassermann könnte auf eine eskalierende Kriegsgefahr hinweisen, vor allem wenn man bedenkt, dass er das letzte Mal vor 200 Jahren durch den Wassermann lief (1777-1797). Er fiel mit grossen Revolutionen der Welt zusammen, unter anderem in den USA und Frankreich. Ausserdem ist der Wassermann ein Zeichen der Loslösung und Entfremdung und kann, wenn er ins Extreme getrieben wird, psychopathische Verhaltensweisen anzeigen. Andererseits ist Wassermann auch das Zeichen der Erfindungen, der Entdeckungen und des Gefühls der «Brüderlichkeit»oder «Schwesterlichkeit». Wenn sich Pluto 2026 auf sein Trigon zu Uranus (Herrscher des Wassermanns) in den Zwillingen zubewegt, kann dieses gesteigerte Bewusstsein und der Erfindungsreichtum zu einer Renaissance der Kommunikation, der Wissenschaft und der Künste führen.

Es gibt also zwei parallele, aber konkurrierende Paradigmen, die sich in den nächsten drei Jahren für die Menschheit entfalten. Das eine ist der Weg der Zerstörung und des Verlusts, repräsentiert von den Leadern der Welt, die an Paranoia leiden und psychopathologische Merkmale aufweisen, die eine Gefahr für die Massen darstellen, bis hin zum Punkt, dass sie Kriege entfachen. Der andere Weg ist der Weg der Heiligkeit und Tugend (Altruismus), der von den Leadern beschritten wird, die in der Lage sind, grosse Disziplin und Beherrschung ihres Verhaltens sowie grosse Geduld an den Tag zu legen und die Welt in eine Ära zu führen, die man mit einer Renaissance vergleichen kann. Die Herausforderung wird darin bestehen, diejenigen, die authentisch sind, von denjenigen zu unterscheiden, die wahnhaft und betrügerisch sind. Beide sind unter uns, vielleicht sogar in uns.

In den Jahren 2023/24 wird Pluto fünfmal 0-Grad-Wassermann überqueren. Sie erinnern sich vielleicht daran, dass dies der «superaufgeladene Grad»der «Neuen Luftära»ist, die begann, als der 20-jährige synodische Jupiter/Saturn-Zyklus zur Wintersonnenwende vom 21. Dezember 2020 dort eine Konjunktion bildete. Auf den Finanzmärkten kann man Pluto als das Ende und die Umwandlung der gegenwärtigen Formen von Energiequellen und die Entdeckung neuer Formen (Wassermann) betrachten. Hier bieten sich auch andere Investitionsmöglichkeiten an, wie künstliche Intelligenz, Weltraumforschung und Elektrofahrzeuge. Doch zunächst müssen wir unser Überleben gegenüber den Machthabern sichern, die die Menschheit durch Krieg zu vernichten drohen.

Das mag schwer, bedrohlich und riskant klingen. Aber genau das ist es, worum es bei Pluto im Wassermann geht. Mit Pluto gibt es keinen Mittelweg oder Beschwichtigung. Es gibt keinen Gewinn oder Sieg ohne Risiko. Wenn Pluto zwischen 2023 und 2044 im Zeichen Wassermann steht, ist man entweder ganz dabei oder ganz draussen. Entweder man wählt einen Weg der Erfindung und Kreativität oder der Zerstörung.Am Ende siegt immer die Kreativität über die Zerstörung.

Ankündigung

Der monatliche MMA-Cycles-Report für Dezember 2022 wird diese Woche veröffentlicht. Jede Ausgabe enthält einen Ausblick auf den US-Aktienmarkt (DJIA- und S&P-Futures), Gold und Silber, den Euro, Rohöl sowie den DAX und SMI. Sie beschreibt zudem die geokosmischen KUDs (geokosmische Kritische Umschwung-Daten) und Sonne/Mond-Umschwung-Daten für den DJIA, Gold und Silber sowie Handelsstrategien für Trader in den nächsten Wochen.