Astrologischer Finanzbericht - von Raymond Merriman
 

Finanzbericht für die Woche vom 21. 03. 2022

Rückblick und Vorschau

Die Zeit der ultraniedrigen Hypothekenzinsen ist vorbei. Der durchschnittliche Zinssatz für eine 30-jährige Festhypothek überstieg zum ersten Mal seit Mai 2019 4 %, so Freddie Mac am Donnerstag. – Orla McCaffrey, «Mortgage Rates Rise Above 4% forth First Time Since May 2019», Wall Street Journal, 18. März 2022.

Das FED stimmte am Mittwoch für eine Anhebung der Zinssätze und stellte sechs weitere Erhöhungen bis zum Jahresende in Aussicht. Das ist das aggressivste Tempo seit mehr als 15 Jahren in einem immer stärkeren Versuch, die Inflation zu verlangsamen, die auf dem höchsten Stand seit vier Jahrzehnten ist. – Nick Timiraos, «Fed Lifts Rates and Signals Six More Increases», Wall Street Journal, 17. März 2022.

Aufgrund der Vorbereitungen für das Webinar über Chinas Aktienmarkt, Gold und Rohöl vom vergangenen Freitag werde ich nicht in der Lage sein, den üblichen Rückblick auf die Finanzmärkte der letzten Woche zu geben. 

Allerdings kann für unser Drei-Sterne-KUD (geokosmisches kritisches Umschwungdatum) vom 4. bis 7. März nun bestätigt werden, dass es mit dem Tief im Primärzyklus oder dem sekundären Tief vieler weltweiter Aktienindizes und möglicherweise auch mit dem Hoch im Primärzyklus von Rohöl und Edelmetallen zusammenfällt. 

Nebenbei bemerkt, habe ich in der Kolumne von letzter Woche den falschen Namen der Autorin des Buches «Putin’s People» angegeben. Die Autorin ist Catherine Belton. 

Kurzfristige geokosmische Signaturen 

Auf seiner Pressekonferenz erklärte Jerome Powell, dass die US-Wirtschaft «sehr stark» sei. Es ist jedoch bemerkenswert, dass die FED-Weisen ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr von 4 % im Dezember nun auf 2,8 % herabgesetzt haben. Der Vorsitzende verwies mehrfach auf den Krieg in der Ukraine als Risiko für Wachstum und Inflation. Jeder kluge FED-Vorsitzende braucht für wirtschaftliche Probleme eine andere «exogene» Erklärung als die Geldpolitik. – «Jerome Powell, Inflationsbekämpfer?» Wall Street Journal, Leitartikel, 17. März 2022.

Russlands Einmarsch in der Ukraine wird sich für die Haushalte auf der ganzen Welt durch höhere Energie- und Lebensmittelpreise bemerkbar machen, wobei Störungen des Handels und ein schwaches Vertrauen zu einer erheblichen Abschwächung des globalen Wirtschaftswachstums beitragen werden. – Paul Hannon, «Invasion's Economic Effect Cuts Outlook, OECD Says», Wall Street Journal, 18. März 2022.

Dies ist die Folge des Saturn/Uranus-Quadrats, der Banken- und Steuerpolitik, die so experimentierfreudig und extrem war, dass sie sich im Nachhinein als Fehler herausstellen könnte. Aber jetzt reagieren die Banken und sogar die führenden Politiker der Welt endlich und unternehmen Schritte, um diese Fehler zu korrigieren. Die Frage ist nur, ob dies zu wenig oder zu spät ist.

Kurzfristig befinden wir uns immer noch in einer starken geokosmischen Phase. Am 18. März fand der Vollmond spät auf der Fische/Jungfrau-Achse statt. Die Venus und der Mars stehen immer noch nahe beieinander im Wassermann und bilden vom 19. bis 22. März ein Quadrat zu Uranus im Stier. Die Venus regiert den Stier und der Uranus den Wassermann. In den jeweilen Herrscherzeichen des anderen bilden sie eine gegenseitige Rezeption, was dieses Quadrat jetzt doppelt so stark macht. Es fällt mit großen Marktumschwüngen innerhalb von acht Handelstagen zusammen, normalerweise sogar innerhalb von nur vier Handelstagen. Mars und  Uranus stehen am 22. März im Quadrat zueinander. Dies ist ein weiterer Indikator für potenzielle Gewalt, wenn diese Kombination nicht genutzt wird, um schwierige Konflikte zu lösen. 

Die Gefahr weiterer Kämpfe ist damit noch nicht gebannt, denn am 4./5. April steht der Mars in Konjunktion zu Saturn, eine weitere Kombination, die sich als Frustration und potenzielle Wut gegenüber anderen äussern könnte, die einem bei der Verwirklichung von Projekten im Weg stehen. Doch gleichzeitig steuert Jupiter am 12. April auf seine Konjunktion mit Neptun zu, der längste Planetenzyklus des Jahres 2022. Und hier gibt es Hoffnung, denn Jupiter/Neptun ist idealistisch und will keinen Krieg. In den Fischen treibt ihn eher die Hoffnung auf Frieden und ein Ende der Gewalt an. 

Für die Finanzmärkte weist jede dieser Planetenkombinationen starke Korrelationen zu großen Marktbewegungen und Umschwüngen auf. Insbesondere Jupiter/Neptun kann innerhalb von sechs Wochen mit einem mittelfristigen (50 Wochen oder länger) Zyklustief oder -hoch zusammenfallen. Dies ist besonders wichtig für Rohöl.

Längerfristige Gedanken

Innerhalb von drei Wochen haben sich praktisch alle demokratischen Nationen und Völker der Welt verpflichtet, die russische Invasion zurückzuwerfen. Mit der Ukraine scheinen wir eine unwahrscheinliche Verbindung von demonstrativer und echter Tugendhaftigkeit erreicht zu haben. Die Welle der Unterstützung für die Ukraine ist echt. Diese Flucht vor falschem Wohlwollen wird vielleicht nicht von Dauer sein, aber für den Moment ist alles gut. – Daniel Henninger, «Ukraine is World War 2-1/2», Wall Street Journal, 17. März 2022.

«Demonstrative und echte Tugendhaftigkeit» – wie passend für Jupiter, der sich am 12. April seiner Konjunktion mit Neptun in den Fischen nähert.

Der zentrale Lehrsatz der Astrologie und aller helfenden Berufe ist sehr einfach: SCHADE NIEMANDEM. Es spielt keine Rolle, was die Gründe oder Ursachen eines Streits sind. Um das zu ermitteln, haben wir lokale, nationale und sogar weltweite Gerichte. Sie schlichten Streitigkeiten. Wir ziehen nicht los und töten andere, nur weil wir stärker sind, mehr tödliche Waffen besitzen, keine Achtung vor dem menschlichen Leben haben und glauben, dass wir ungerecht behandelt wurden und deshalb gewalttätig werden können. Solche Handlungen haben Konsequenzen, und ja, sie zeigen sich oft in der Anordnung der Planeten im Kosmos und den Themen, die sie repräsentieren.

Das kosmische Korrelat zu den aktuellen Gräueltaten in der Ukraine passt zur Geschichte der ersten 1 bis 3 Jahre nach einer Jupiter/Saturn-Konjunktion. Historisch gesehen kommt es dann zu einer militärischen und/oder wirtschaftlichen Krise. Sie folgt auf eine Periode des Wirtschaftswachstums zur Zeit der Konjunktion und wird von einer weiteren Periode des Wirtschaftswachstums abgelöst. 

Der aktuelle Jupiter/Saturn-Zyklus begann mit der «Großen Mutation» vom 21. Dezember 2020, als dieser 20-jährige synodische Konjunktions-Zyklus im Wassermann stattfand. Damit begann eine neue 140-jährige Epoche der Jupiter/Saturn-Konjunktion in den Luftzeichen. Dieser neue Jupiter/Saturn-Zyklus im Luft-Element ist jetzt 15 Monate alt. Wie üblich boomte die Wirtschaft um die Konjunktion herum. Jetzt, 1 bis 3 Jahre später, befinden wir uns in einer wirtschaftlichen und/oder geopolitischen Krise. Wenn sich dieser Zyklus weiterhin so entwickelt wie in der Vergangenheit, werden wir diese Krise bis 2024, vielleicht sogar viel früher, hinter uns lassen. Aber dieser Zyklus hat noch mehr zu bieten, wie in den «Voraussagen für 2022» ausführlich beschrieben. 

Diesmal handelt es sich um einen Zyklus in den Luftzeichen. Er ging dem turbulenten und schwierigen abnehmenden Saturn/Uranus-Quadrat von 2021 voraus. Der Saturn/Uranus-Zyklus steht im Zusammenhang mit extremen Ansichten, gesellschaftlicher Spaltung und Polarität. Der Jupiter/Saturn-Zyklus deutet auf Fortschritt durch Mässigung und Ausgleich der Polaritäten hin, auf die Idee von Vielfalt und Einheit (und nicht umgekehrt, wie es in den letzten beiden Jahren der Fall war). Jupiter ist das Prinzip des «Zuviel» und Saturn das des «Zuwenig». Aber wenn sie gut integriert sind, funktioniert der Weg des «genau richtig» sehr gut. Dies sind die Zutaten, die zu Einheit statt Spaltung, sowie zu Mässigung statt Extremismus im kollektiven Denken und Handeln führen.

Was jetzt in der Ukraine geschieht, ist für die grosse Mehrheit der Menschen auf der Erde verstörend und extrem. Es spiegelt die negative Seite des abnehmenden Saturn/Uranus-Quadrats wider. Aber es hat den unglaublich positiven Effekt, die Welt zusammenzuführen, sich auf globaler Ebene miteinander zu verbinden, um diesem extremen Verhalten und dem Schaden zu trotzen und entgegenzutreten. Ich bin mir nicht sicher, ob die Welt seit dem Zweiten Weltkrieg eine so massive, einheitliche Bewegung gegen eine gemeinsame Bedrohung erlebt hat. Die Verletzung des Grundsatzes «SCHADE NIEMANDEM» war damals ein ebenso wichtiger Katalysator für den Zusammenhalt der Welt wie heute. 

In den «Voraussagen für 2022» habe ich darauf hingewiesen, warum es Hoffnung für die Menschheit gibt. Eine Bewegung zur globalen Einheit könnte darauf beruhen, dass der Jupiter/Saturn-Zyklus in die Luftzeichen eintritt und sich die Mehrzahl der äusseren Planeten zum ersten Mal seit 20 Jahren in einer zunehmenden Phase befinden. Bei kluger Anwendung würde dies zu einem Rückgang des Extremismus führen und zusammen mit der Auflösung des abnehmenden Saturn/Uranus-Quadrats stattdessen zu Mässigung und Ausgewogenheit. Ich wusste nicht, welches mundane Ereignis diese Hoffnung für die Menschheit auslösen würde. Ich hatte nur mein Verständnis von Astrologie. Aber jetzt denke ich, dass es sehr offensichtlich ist. Es ist Russlands Aggression, die so vielen Menschen Leid zufügt. Es ist Selenskyjs heldenhafter Widerstand gegen das zweitmächtigste Militär der Welt, der seine Nation geeint hat. Die  Tapferkeit der Ukrainer hat wiederum einen Grossteil der übrigen Welt geeint. Mir ist klar, dass ich Leser verlieren werde, die Putin für einen Weltretter und Menschenfreund halten (ja, solche Briefe erhalte ich oft von Lesern). Aber es gibt Dinge, die mir wirklich wichtiger sind als der Versuch, alle zu besänftigen und zu beschwichtigen, auch wenn es sich um Dinge handelt, die gegen die Grundprinzipien aller helfenden Berufe verstossen. 

Und ich glaube fest daran, dass das Verständnis der Astrologie diese historische Herausforderung und Chance für die Menschheit aufzeigt. Es ist nicht nur ein persönliches Urteil, subjektives Denken oder ein Mangel an objektiver Analyse, wie manche behaupten. Das Universum und die universellen Prinzipien unterstützen in keiner Weise einen Drang der Menschheit, sich selbst zu zerstören. Die Kraft der Schöpfung ist für das Leben auf der Erde notwendig und unerlässlich. Sie ist letztlich stärker und dauerhafter als Akte der Zerstörung und des Schadens.

Solange wir überleben und Leben auf der Erde existiert, wird es Schöpfung und Wachstum geben. Was bleibt aber übrig wenn die Zerstörung überhand nimmt, was bleibt dann übrig? Nichts. Das Endergebnis der Zerstörung ist Dunkelheit, das Nichts. Die schöpferische Kraft, die in allem Leben existiert, sucht nicht das Nichts. Sie sucht die Vereinigung mit dem Unendlichen und im Mikrokosmos ihrer Inkarnation auf der Erde auch mit den anderen Menschen. Unsere Entwicklung als menschliche Spezies hängt von unseren gesunden Beziehungen zueinander ab, nicht von der Zerstörung und Ausrottung dieser Beziehungen. 

«SCHADE NIEMANDEM». Oder zumindest, unternimm nichts, was Schaden anrichtet. Es gibt eine Zeit, in der man sich selbst, seine Familie und seine Nachbarn vor Schaden bewahren muss. Aber das grundlegende Mantra für all diese Möchtegern-Helfer und -Schöpfer lautet: «SCHADE NIEMANDEM». Das wird den Planeten retten. Es wird die menschliche Spezies retten. 

Dies ist ein entscheidender Wendepunkt im Schicksal der Menschheit. Und in den Worten mit denen das Wall Street Journal letzte Woche Präsident Joe Biden herausforderte: "Warum nicht der Sieg?"

MMA Cycles Report: Aktien- und Rohstoffmärkte

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