Astrologischer Finanzbericht - von Raymond Merriman
 

Finanzbericht für die Woche vom 13. 12. 2021

Rückblick und Vorschau

Wie das Arbeitsministerium am Freitag mitteilte, hat sich die Inflation im November so stark beschleunigt wie seit 1982 nicht mehr, was die wirtschaftliche Erholung unter Druck setzt und die Forderungen an das FED erhöht. Der Verbraucherpreisindex, der die Kosten für zahlreiche Waren und Dienstleistungen misst, stieg im November um 0,8 %, was im Jahresvergleich einem Anstieg von 6,8 % entspricht und die höchste Rate seit Juni 1982 darstellt. – Jeff Cox, «Inflation Surged 6.8% in November to Fastest Rate Since 1982», www.cnbc.com, 10. Dezember 2021.

Im vergangenen April meinten Ökonomen, die Inflation würde jetzt bei 2,5 % liegen. Stattdessen liegt sie bei über 6 %. Selbst angesichts der nachsichtigen Massstäbe der Wirtschaftsprognose ist das eine Verfehlung von epischem Ausmaß.... In der Zwischenzeit könnte sich die Inflation durch das Preis- und Lohnverhalten noch weiter anheizen. Dann wird die Lösung für diese ungewohnte Inflation schmerzlich vertraut: höhere Zinssätze und vielleicht eine Rezession. – Greg Ip, «A Bout of Inflation That Defies Old Models», The Wall Street Journal, 9. Dezember 2021.

Auf die gewaltige Sonnenfinsternis vom 4. Dezember folgte letzte Woche ein grosser Knall. Was sollte man sonst von der zur Übertriebung neigenden Natur des Schützen erwarten? 

Nachdem mehrere globale Indizes mit dem Tief vom 3. Dezember einen der stärksten (und in einigen Fällen, wie in den USA, den stärksten) und nachhaltigsten Rückgänge des Jahres erlitten hatten, starteten die meisten in der vergangenen Woche zu einer starken Rallye. Für viele, wie den DJIA, bedeutete das Tief vom 1. bis 3. Dezember der tiefste Kurs seit 7 bis 8 Wochen. Doch am Montag, dem 6. Dezember, stieg der DJIA um 646 und noch einmal um 462 am folgenden Tag. Der Freitag brachte einen weiteren Anstieg um 216 Punkte. Es sei darauf hingewiesen, dass die Talsohle vom 3. Dezember wahrscheinlich eher damit zusammenhing, dass der transitierende Mars ein T-Quadrat zum Merkur/Pluto-Quadrat der NY-Börse bildete, eine Kombination, die zuverlässig mit starken Ausverkäufen und Tiefs der US-Aktienindizes korreliert. Die anschliessende steile Rallye stand wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Sonnenfinsternis im Schützen, die unmittelbar auf den Mars-Transit folgte. 

Bemerkenswert war auch der Shanghai Composite (SSE). Nachdem er in der Vorwoche, am 29. November, ein Tief bei 3526 erreicht hatte, stieg er am 9. Dezember auf 3688 und kam damit seinem Mehrjahreshoch vom 18. Februar bei 3731 sehr nahe. Dies ist insofern von Bedeutung, als der erste Durchgang des abnehmenden Saturn/Uranus-Quadrats am 17. Februar stattfand. Das dritte und letzte exakte abnehmende Quadrat vom 24. Dezember kommt näher, und der SSE scheint bereit für ein weiteres wichtiges Hoch zu sein. Und danach? Nach dem ersten Hoch vom Februar fiel der Kurs bis zum 9. März steil nach unten und erreichte seinen ersten Doppel-Boden des Jahres. Nach der zweiten Saturn/Uranus-Passage vom Juni, als der SSE seine Spitze im nächsten Primärzyklus erreichte, fiel er am 28. Juli auf sein zweites Jahrestiefs. Hier sind die Anzeichen eines Musters zu erkennen.

Auf anderen Märkten erlebte Silber eine schlimme Woche und fiel am Freitag auf 21,81. Nur drei Wochen zuvor, am letzten MMA-2-Sterne kritischen Umschwungdatum, lag der Kurs noch bei 25,49.  Die gute Nachricht ist, dass Gold nicht dieselbe Misere wie Silber durchgemacht hat. Es hielt sich deutlich über seinem Tief der Vorwoche vom 2. Dezember bei 1762,20. 

Kurzfristige geokosmische Signaturen und längerfristige Gedanken

Anfang dieser Woche kündigte die People's Bank of China an, die Mindestreserven der Banken zu lockern und damit mehr Geld für die Kreditvergabe zur Verfügung zu stellen. Dieser Schritt stand im Widerspruch zu den politischen Signalen, die sie Wochen zuvor ausgesandt hatte, und kam zu dem Zeitpunkt, als die Zentralbanken und andere Finanzinstitute von Peking unter die Lupe genommen wurden, um die Kräfte des Kapitals in der Wirtschaft einzudämmen. – Lingling Wei, «China's Central Bank Feels Reinses Tighten in Shake-Up», Wall Street Journal, 9. Dezember 2021.

Präsident Biden schloss den einseitigen Einsatz von US-Gewalt aus, falls Russland in sein Nachbarland (die Ukraine) einmarschieren sollte. Ein russischer Einmarsch in der Ukraine wäre eine der bedeutendsten Militäraktionen in Europa seit dem Ende des Kalten Krieges und eine sicherheitspolitische Herausforderung für die Europäische Union, die westeuropäischen Mächte und die NATO. – Catherine Lucey, Ann M. Simmons, "Biden Rules Out U.S. Force if Russia Invades Ukraine", Wall Street Journal, 9. Dezember 2021. 

Die beiden obigen Zitate passen genau in die Geschichte der geokosmischen Signaturen der nächsten Tage. 

Zunächst dreht die Venus am 19. Dezember auf rückläufig. Dies ist eine der stärksten geokosmischen Korrelationen zu Primärzyklen. Sie beträgt zwar nicht 100 %, liegt aber bei über 70 %, was sehr hoch ist. Ausserdem bildet sie am 11. und 25. Dezember eine Konjunktion mit Pluto. Beide geokosmischen Signaturen weisen auf Themen hin, die mit politischen Veränderungen bei einigen oder mehreren Zentralbanken weltweit zusammenhängen. 

Die rückläufige Venus – vom 19. Dezember bis 29. Januar – ist besonders mit Veränderungen und überraschenden Ankündigungen der Zentralbanken verbunden. Venus regiert den Stier, das Zeichen des Geldes und der Währungen. Wenn ein Planet auf rückläufig dreht, können sich die von diesem Planeten beherrschten Bereiche plötzlich und überraschend verändern. Venus ist in der Astrologie vor allem als Planet der Unentschlossenheit bekannt und regiert auch das entsprechende Zeichen, die Waage. Eine rückläufige Venus bedeutet daher, dass die Menschen häufig ihre Meinung innerhalb einer Beziehung oder bezüglich der Finanzen ändern. Wenn es um Änderungen in der Politik der Zentralbanken geht, können diese die Finanzmärkte durcheinanderwirbeln, insbesondere Währungen, T-Notes und Aktienindizes. 

Pluto regiert den Skorpion, das Oppositions-Zeichen vom Stier, und er hat ebenfalls mit Geld und insbesondere mit Schulden zu tun. Bei einer Venus/Pluto-Konjunktion werden die Devisenkurse hervorgehoben. Das gilt auch für Zucker und Sojabohnen. Pluto kann nicht nur Schulden betreffen, sondern auch Einmischung oder Intervention, die eine Änderung der Markttrends erzwingen, was wiederum mit einer Änderung der Politik zusammenhängt. So ist die Ankündigung, dass die People's Bank of China auf Geheiss der chinesischen Regierung ihre bisherigen geldpolitischen Signale «zurücknehmen» muss, für diejenigen, die diesen Zusammenhang verstehen, nicht überraschend. Für diejenigen, die dies nicht verstehen, könnte es jedoch überraschend sein. 

Es bleibt abzuwarten, ob andere globale Zentralbanken in den kommenden Wochen plötzliche Änderungen ihrer Geldpolitik ankündigen werden und welche Auswirkungen dies auf die Finanzmärkte haben wird. Das FED beispielsweise hat bereits mehrfach erklärt, es beabsichtige, sein Programm zur quantitativen Lockerung des monatlichen Ankaufs von T-Notes aufzugeben, und eher früher als später die Zinsen anzuheben. Seien Sie nicht überrascht, wenn das FED diese Aussage Ende Dezember oder Anfang Januar ändert, wenn Jupiter ein günstiges Trigon zum Radix-Pluto des FED und ein weites Sextil zu dessen Sonne bildet. Seien Sie aber nicht überrascht, wenn es sich kurz darauf tatsächlich zu einer Straffung entschliesst, vielleicht sogar schneller als ursprünglich gedacht. Mit Jupiter in den Fischen und der rückläufigen Venus in Konjunktion mit Pluto könnte das FED einige sehr gemischte Botschaften übermitteln. Ich bin mir nicht sicher, ob der Markt dieses Mass an Unsicherheit und Inkonsequenz zu schätzen weiss. Und jeder weiss, dass die Politiker an der Macht eine Zinserhöhung nicht gutheissen werden.

Wir gehen davon aus, dass die rückläufige Venus mit Spitzen der Primärzyklen korreliert und einen Trendumschwung von mehreren Wochen, vielleicht sogar Monaten, einleiten wird.

Das zweite Zitat über die militärische Aufrüstung der russischen Truppen entlang der ukrainischen Grenze steht im Zusammenhang mit dem Ingress des Mars in den Schützen und den Steinbock, vom 13. Dezember bis 6. März. 

In einer Studie über die Rohölkurse vor einigen Jahren stellte ich fest, dass große Kursschwankungen und Umschwünge am häufigsten auftreten, wenn der Mars im Schützen, bzw. Steinbock und in den Zwillingen steht. Weitere Forschungen ergaben, dass diese volatilen Schwankungen der Rohölkurse mit einer Zunahme militärischer Aggressionen zusammenfielen, insbesondere im Nahen Osten und vor allem in Bezug auf Israel. Es stellt sich die Frage, ob der russische Aufmarsch an der Grenze zur Ukraine mit einem ähnlichen militärischen Vorstoss des Iran oder eines anderen Landes im Nahen Osten zusammenfällt, was von der Sorge um eine Bedrohung der Ukraine ablenken würde. 

Da Saturn am 24. Dezember in sein letztes exaktes abnehmendes Quadrat mit Uranus bildet, dessen Orb bis zu 10 Monate andauert, und die Venus in Konjunktion mit Pluto auf rückläufig dreht, könnte es in den nächsten 1 bis 7 Wochen mehr als eine Krise in der Welt geben. Und wenn man bedenkt, dass Venus/Pluto auch eine Konjunktion mit der Mond/Pluto-Konjunktion im Radix der USA (2. Juli 1776) bildet, muss man sich Sorgen machen, ob Amerika in der Lage ist, mehrere Krisen auf einmal zu bewältigen. Ist Amerika sicher? Dies ist das Thema eines Kapitels in den «Voraussagen für 2022», die noch in diesem Jahr ausgeliefert werden.

Es ist auch erwähnenswert, dass der Mars im Jahr 2022 in den Zwillingen auf rückläufig dreht. Er transitiert am 20. August in die Zwillinge, wird am 29. Oktober 2022 auf 25 Grad Zwillinge rückläufig und am 12. Januar 2023 auf 8 Grad Zwillinge wieder direktläufig. Schliesslich verlässt er die Zwillinge am 25. März 2023. Während seiner Rückläufigkeit bildet er eine Konjunktion mit dem Mars des US-Radix, der wiederum im Quadrat zu Neptun steht. Direktläufig bildet er eine Konjunktion mit dem Uranus des US-Radix. Da sich das abnehmende Saturn/Uranus-Quadrat im September/Oktober 2022, kurz vor den US-Zwischenwahlen, noch einmal auf ein Grad Orbis nähert, könnte die Eskalation militärischer Aggressionen die USA zwingen, sich einseitig oder anderweitig zu engagieren, selbst wenn sie es nicht wollen.

Die Frage, die sich viele Amerikaner stellen, lautet jetzt und wohl auch im nächsten Jahr: Wird der Oberbefehlshaber der USA der Aufgabe, die Amerikaner und ihre Verbündeten zu schützen, besser gewachsen sein, als er es im August beim Abzug der US-Truppen aus Afghanistan war? Diese Frage ist für Astrologen relevant, da das dritte und letzte exakte Saturn/Uranus-Quadrat vom 24. Dezember ein T-Quadrat zu Präsident Bidens Radix-Mars bildet, dem Planeten der Aggression und/oder militärischen Führung.

Abschliessend möchte ich noch eines anmerken, ich glaube nicht, dass ein Krieg gegen die Ukraine langfristig in Russlands Interesse ist. Alle 36 Jahre, unter einer Saturn/Neptun-Konjunktion, scheint Russland zu implodieren. Die letzten drei Fälle dieses kosmischen Ereignisses waren 1989 (Zusammenbruch des Kommunismus), 1953 (Tod von Stalin) und 1917 (bolschewistische Revolution und Sturz des Zaren). Nach Meinung dieses Autors wäre Russland besser beraten, langfristig eine diplomatische Lösung anzustreben und einen weiteren Aufstand, einen Umsturz oder eine erzwungene Umgestaltung seiner Regierung innerhalb eines Jahres nach der nächsten Saturn-Neptun-Konjunktion vom 20. Februar 2026 im Rahmen des 36-Jahres-Zyklus zu vermeiden.

In der Zwischenzeit sollten Sie sich auf den 11. bis 25. Dezember vorbereiten, wenn sich drei starke geokosmische Signaturen entfalten, die die aktuellen Markttrends und die Politik, bzw. die Finanzpolitik verändern könnten. Es ist zwar die Weihnachtszeit, aber sie könnte turbulent werden. Das kosmische Drama beginnt sich in dieser Woche zu entfalten und dürfte bis Januar zu spüren sein.

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