Astrologischer Finanzbericht - von Raymond Merriman
 

Finanzbericht für die Woche vom 03. 08. 2020

Rückblick und Vorschau

Die Regierung erklärte am Donnerstag, die US-Wirtschaft sei im zweiten Quartal mit einer schwindelerregenden Rate von 32,9% geschrumpft, dem bei weitem schlimmsten Einbruch aller Zeiten in einem Quartal, da der Ausbruch des Coronavirus zu einem Lockdown der Unternehmen führte, zig Millionen Menschen arbeitslos machte und die Arbeitslosigkeit auf 14,7% ansteigen ließ. – The Associated Press, “Trump Floats Election ‘Delay’ Amid Claims of Voting Fraud,” www.foxbusiness.com, 30. Juli 2020.

Ja, einige Meinungsforscher waren vor vier Jahren von der Rolle, aber das bestätigt nur, dass Umfragen (und Experten) fehlbar sind, nicht, dass sie immer falsch liegen und ignoriert werden sollten. – Jason L. Riley, “It’s Getting Late Early for the Trump Re-Election Effort,” Wall Street Journal, 30. Juli 2020.

Jede schlechte politische Idee hat ihre Zeit, aber schlechte Geldpolitik hat offenbar mehr als eine... Durch die explizite Politisierung der Zinssätze beugte sich das FED dem politischen Druck des Finanzministeriums, an der Linie seit dem Zweiten Weltkrieg trotz steigender Inflation festzuhalten... Diese Konzepte verblassen vor dem größten Risiko: Die Welt braucht einen Marktkurs für die Rendite der 10-jährigen Treasury-Notes, und Jerome Powell droht diesen aufzuheben. Wir wissen nicht, welchen Preis die Weltwirtschaft für eine solche Politik der wirtschaftlichen Verzerrungen oder finanziellen Instabilität zu zahlen bereit wäre. Das Fed weiß es auch nicht. Niemand sollte daran interessiert sein, es herauszufinden. – “Jerome Powell’s Price-Fix Is In,” Wall Street Journal, Meinungsseite, 28. Juli 2020.

Es war eine unglaubliche, fast surreale Woche. Der Präsident der Vereinigten Staaten vergleicht sich selbst mit Dr. Faucis Popularität und beklagt in einem Moment bizarrer Selbstreflexion öffentlich "...niemand mag mich. Es kann nur an meiner Persönlichkeit liegen." Und in derselben Woche twittert er: "Verschieben wir die Wahl, bis die Menschen ordentlich, sicher und gefahrlos wählen können...". Was heißt das? Die Wahl verschieben? Niemand mag mich? 

Die Aktienmärkte der Welt mochten diese dunkle Wende in Selbstmitleid, Unsicherheit und Tristesse sicher nicht, wodurch mehrere Indizes prompt auf neue Mehrwochentiefs abstürzten. Vielleicht hat dies mit den Umfragewerten zu tun, die zeigen, dass Joe Biden immer beliebter wird (die Märkte mögen die Idee eines Führungswechsels nicht, und in diesem Fall wahrscheinlich aus gutem Grund). Vielleicht hat es etwas mit dem fesselnden Buch seiner Nichte Mary Trump zu tun, das den Titel "Zu viel und nie genug" trägt. Ich habe es gelesen und empfehle es jedem, ob man nun für oder gegen Trump ist. Es ist die tiefgründigste Persönlichkeitsanalyse des Präsidenten, die ich je gelesen habe, und angesichts meiner eigenen psychologischen Ausbildung glaube ich jetzt, dass ich ein klareres Verständnis davon habe, wer er ist und was ihn antreibt. Einerseits fühle ich mich dadurch besser und andererseits bin ich beunruhigt darüber, was dies für die Zukunft bedeutet. Die möglichen Auswirkungen des demokratischen Kandidaten auf die Zukunft der USA bereiten mir ebenfalls Sorge. Vielleicht fangen die Aktienmärkte deshalb wieder an zu straucheln und zeigen Anzeichen von Schwäche. Alle sind besorgt über die Zukunft dieses Landes, der Welt, seiner Führung, der Wirtschaft und über die erneut wachsende Bedrohung durch den verborgenen Feind, der als COVID-19 bekannt ist. Immer weniger Menschen glauben, dass wir uns in die "richtige Richtung" bewegen. All dies ist ein Spiegelbild des "Steinbock-Stelliums", das zurückgekehrt ist, nachdem Saturn wieder in den Steinbock gelaufen ist (1. Juli bis 19. Dezember). Steinbock hat ein Händchen für zu viel Realität, Selbstbezogenheit, Angst und mangelnde positive Visionen – es sei denn, er hat einen gut durchdachten Plan, dem er mit Zuversicht folgt. Wenn das der Fall ist, kann er jeden Berg erklimmen und den Rausch erleben, der mit Anstrengung und Leistung einhergeht.

Aber lassen Sie uns zu den Märkten zurückkehren, bevor ich mich zu sehr in meine eigene Steinbock-Selbstbezogenheit verstricke. Auch dem US-Dollar gefiel nicht, was letzte Woche geschah, denn er fiel in auf 92,50, den niedrigsten Stand seit Mai 2018. Vor vier Monaten lag er bei etwa 103 und testete damit sein Hoch vom Januar 2017 bei 103,82, dem höchsten Stand seit Dezember 2002. Dem Dollar gefällt die Idee nicht, dass das Fed und die Regierung so viel Geld drucken und ausgeben. Ihm gefällt die Idee nicht, dass das Fed weiterhin in die Finanzmärkte eingreift, diese manipuliert und das Konzept, dass der freie Handel  gemäss der "Theorie der effizienten Märkte" abläuft, zerstört. Aber wissen Sie, wem das gefällt? Gold, Silber und jeder anderen Währung, die nicht an den US-Dollar gebunden ist.

Wenn Sie glauben, dass das politische und wirtschaftliche Umfeld in der vergangenen Woche surrealistisch war, dann werfen Sie einen näheren Blick auf den Goldkurs, der zum ersten Mal die Marke von 2000 Dollar pro Unze übertraf. Gold ist auch ein Spiegelbild der kollektiven Psychologie, die immer tiefer und tiefer in den finalen Wirren des Steinbock-Stelliums versunken ist. 

Denken Sie einfach: Nach der Wintersonnenwende vom Dezember 2020 könnte sich alles ändern, da Jupiter und Saturn den Steinbock (Zeichen der Tradition, der Vergangenheit, der alten Ära) in Richtung Wassermann verlassen (Zeichen der Zukunft und des Weltraums, einer neuen Ära). Diese Konjunktion hat es seit fast 800 Jahren nicht mehr in den Luftzeichen gegeben. In den nächsten 140 Jahren wird sie dort stattfinden. Wir müssen nur geduldig sein – der Steinbock fährt am besten damit, wenn er geduldig ist – und das durchstehen. Es ist, wie es ist, bis es das nicht mehr ist. Das Ende eines Zyklus ist immer die schwierigste Zeit. Der Beginn eines neuen Zyklus ist gewöhnlich großartig und inspirierend, voller neuer Ideen und neuer Leader. 

Kurzfristige geokosmische Signaturen  

Es muss einen Ausgang geben

Sagte der Joker zum Dieb

Es gibt zu viel Verwirrung

Ich kann mich nicht erholen

Bob Dylan, "All Along the Watchtower", auch von Jimi Hendrix interpretiert, Columbia Studios, Nashville, TN, 1967

Familie ist nicht das, wohin man geboren wurde…. Sie ist das, wofür man stirbt. 

Lincoln Clay, Mafia 3, 2016. 

Ich bin heute in einer seltsamen Stimmung. Vielleicht hat es mit dem Mond im Steinbock zu tun. Mir ist eher danach, aus dem subjektiven Blickwinkel zu schreiben (eine gefährliche Versuchung), als aus dem eines Kolumnisten, der versucht, objektiv und distanziert zu sein. Ich möchte meine Sorgen über den Rest des Jahres und meine Hoffnungen für den Rest dieses Lebens mit Ihnen teilen. Im Rahmen dieser Selbstbetrachtung überlege ich mir, woher ich komme und dass es sich heute so ähnlich anfühlt wie in den 1960er Jahren, als der einzige Weg, lebend und heil aus dieser Zeit herauskommen, darin bestand, kühn und mutig zu sein, seine Gruppe (seine Familie) über die Generationen hinaus zu entdecken und sich das Gefühl zu bewahren, dass sich ein neues Zeitalter entfaltet und Sie sowie Ihr Kreis von Abenteurern diese schöne neue Welt mitgestaltet haben. Die aktuellen Ereignisse waren dunkel, genau wie heute, aber unsere Visionen für eine hellere Zukunft und eine Welt des Friedens und der Schönheit waren stark. Genau das benötigen wir heute, aber es fehlt uns gegenwärtig.

Ich sehe mir die Anordnung des Kosmos für den Rest dieses Jahres an, insbesondere für den 4. bis 24. August und denke: An diesem Punkt war ich bereits einmal. Wir haben das schon einmal erlebt. Wir haben das Mitte der 1960er Jahre durchgemacht. Und wir haben das schon früher in diesem Jahr durchgemacht (März bis April 2020). Der US-Aktienmarkt erreichte im Februar 1966 ein Allzeithoch, als der DJIA zum ersten Mal 1000 erreichte; als Demonstranten gegen die Polizei und Regierung auf die Straße gingen und die zivilen Unruhen in den nächsten 3 bis 5 Jahren eskalierten. Das Allzeithoch des DJIA dauerte etwa zwei Tage, dann fielen die Aktien in den folgenden acht Monaten stark. Die Talsohle wurde erst kurz nach der Rücktritts-Entscheidung von Richard Nixon am 8. August 1974 erreicht. 

Mitte Februar 2020 erreichte der DJIA ein weiteres neues Allzeithoch (er mag den Februar für seine Hochs) und fiel dann während der nächsten fünf Wochen hart. Er hat sich wieder erholt, wobei der NASDAQ Mitte Juli ein neues Allzeithoch erreichte, und wieder einmal fragt sich der Präsident womöglich, ob sich dies alles lohnt. "Niemand mag mich, es kann nur an meiner Persönlichkeit liegen." Vielleicht denkt er, wie ich auch, "Es muss doch irgendeinen Ausweg geben", aber wahrscheinlich aus anderen Gründen. Ich frage mich, wie ich hier herauskomme, weil ich mit meiner Frau zusammen sein will, die in Deutschland lebt. Aber ich komme hier nicht heraus, weil es zwischen den USA und der Eurozone ungleiche, unsinnige Reisebeschränkungen gibt. Unser Land erlaubt es den Deutschen nicht, hierher zu reisen, also erlaubt es die Euro-Zone den Amerikanern nicht, dorthin zu reisen, selbst mit aktuellen COVID-19-Testergebnissen. Ich meine, wir könnten uns in Serbien treffen, das Bürgern beider Länder die Einreise gestattet. Ist Serbien, das ich liebe, sicherer als Deutschland? Habe ich erwähnt, dass dies sehr surreale Zeiten sind? Ich werde froh sein, wenn Jupiter (Reisen) den Steinbock (Einschränkung) am Ende dieses Jahres etwa zur gleichen Zeit verlässt, wenn er sich vom Saturn entfernt, dem Herrscher des Steinbocks (Einschränkung und Verbote). Dann, denke ich, wird es einen Weg hier heraus geben. 

Aber zurück zu den Märkten, bevor ich mich für diese Woche verabschiede. Zwischen dem 4. und 24. August bildet der transitierende Mars sein erstes von drei zyklischen Quadraten zum Steinbock-Stellium (Jupiter, Pluto und Saturn). Der Zyklus begann mit der Konjunktion der vier Planeten vom 20. bis 31. März 2020 auf dem Höhepunkt der COVID-19-Hysterie und des Markt-Crashs. Das erste Quadrat dieser Planetenkombination wird also vom 4. bis 24. August abgeschlossen, was bedeutet, dass wir eine Wiederholung der früheren Themen erleben könnten, was wiederum ein Warnsignal für Investoren darstellt. Die Märkte könnten schnell verärgert reagieren; dies könnte gefährlich werden, wenn man selbstgefällig ist, vielleicht, weil Politiker und Zentralbanker verärgert sind und daher zu impulsiven, konfrontativen Entscheidungen und Handlungen neigen. 

Das ist es, was Sie als Händler/in oder Investor/in wissen müssen: Für den August gilt die rote Flagge – eine Gefahren-Periode. Es kann heiß werden (auch wettermäßig, für Getreidehändler). Das könnte für Edelmetalle und Währungen weiterhin günstig sein, weil sie unter kosmischen Stürmen wie diesen aufleben. Das tue ich auch, weil ich gerne mit Edelmetallen und Währungen handle. Das einzige Problem ist, dass es aufgrund der Rückläufigkeit des Mars am 8. September bis zum Jahresende noch zweimal das zunehmende Quadrat des Mars zum dem Steinbock-Stellium geben wird. Und als Steinbock weiß ich nicht, wie viel Aufregung ich noch ertragen kann. Als Steinbock habe ich meine Emotionen gern im Griff – und vielleicht auch die anderer. Eigentlich wünsche ich mir, dass andere um mich herum nicht zu emotional werden... seien Sie einfach fröhlich, spielerisch und behalten Sie den Stress bitte für sich. Oder sprechen Sie darüber mit meiner neuen Lieblingspsychologin, Mary Trump.

Nichtsdestotrotz entnehmen Sie, liebe Leserinnen und Leser, der Kolumne dieser Woche hoffentlich folgende Botschaft: Seien Sie sich bewusst, dass die nächsten drei Wochen äußerst volatil sein können und dass sich dies in den ersten drei Oktoberwochen wiederholen kann. Seien Sie auch in der Zeit wachsam, wenn der Mars vom 9. bis 10. September rückläufig wird. 

Doch es gibt auch Anlass zur Hoffnung. Weiter draußen wird diese kosmische Vulkaneruption mit dem Beginn des Winters enden, wenn Jupiter und Saturn eine Konjunktion bilden, unmittelbar nachdem sie das Steinbock-Zeichen verlassen haben. Kurzfristig gibt es auch einen Pfad der Freude und Hoffnung, denn Sonne und Mars befinden sich in ihren herrschenden Feuerzeichen Löwe und Widder. Auch Neptun in den Fischen und Saturn im Steinbock befinden sich in ihren Herrscherzeichen. Das sind vier Planeten, die bis zum 22. August in ihrem Herrscherzeichen stehen. Wenn Planeten "zu Hause" sind, können auch positive Dinge geschehen. Vielleicht findet die Börse etwas, worüber sie sich freuen kann, sogar mit Mars im Quadrat zum Steinbock-Stellium, eine Stellung, die eine "Wand der Sorgen" erklimmen kann. Vielleicht wird auch der Präsident etwas finden, da die Löwe-Sonne über seinen Löwen-AC läuft. Seien Sie nicht überrascht, wenn er Mitte August vom Boden abhebt, sein Schwert findet und es wieder benutzt. Wie Yogi Berra sagt: "Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist.

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