
Rückschau
Eine Woche nach der US-Präsidentenwahl treten Gewinner und Verlierer auf Finanzmärkten spektakulär in Erscheinung. Auf den internationalen Aktienmärkten stieg der DJIA letzte Woche auf ein neues Allzeit-Hoch. Doch gab es kein neues Hoch beim S&P oder beim NASDAQ Futures. Andere Gewinner der letzten Woche sind zum Beispiel der chinesische Shanghai Index und der japanische Nikkei. Beide stehen auf ihren höchsten Levels seit Januar 2016. Die Verlierer auf den Aktienmärkten sind unter anderen der Londoner FTSE, der indische NIFTY, der Hang Seng in Hongkong, der Bovespa in Brasilien und der Merval in Argentinien. Die internationalen Aktienmärkte werden jetzt in bärischer Intermarkt-Divergenz überflutet.
Bei den Rohstoffen waren die Metalle die grossen Verlierer, wobei Gold am Freitag, 18. November, auf 1201,30 sackte, knapp unter das Tief vom 1. Juni bei 1201,50. In der Wahlnacht am 9. November war Gold auf 1338 gestiegen. Silber war ebenfalls ein grosser Verlierer, es fiel am Freitag auf ein Tief bei 16,43. Doch war dies noch über dem Tief im Primärzyklus vom 1. Juni bei 15,83. So ist es möglich, dass sich hier ein Fall bullischer Intermarkt-Divergenz entwickelt. Die Umschwungzone nächste Woche wird uns das wohl wissen lassen.
Vorerst sind Gold und Silber bärisch, weil der Dollar – der klare Gewinner der letzten Woche – neue Mehrjahres-Hochs erreichte. Er stieg auf 101,48, seine höchste Markierung seit April 2003! Offensichtlich haben die Trader bei Währungen und Edelmetallen keine Sorgen wegen der steigenden Inflation, zumindest noch nicht. Wie letzte Woche festgehalten: „Wir sind wieder auf dem Weg zum Hoch des Dollars in seinem 16-Jahres-Zyklus, das Januar 2017 ± 6 Monate fällig ist.“
Gemeinsam mit den Währungen stürzten auch die US-Treasuries ab. Letzte Woche, am Vorabend der Wahl lagen die 10-Year-Notes bei 131. Eine Woche später, am Freitag, 18. November waren sie auf 125/10, ein Level, den es seit Juni 2015 nicht mehr gegeben hatte.
Kurzfristige geokosmische Konstellationen und längerfristige Gedanken
„Betrachten Sie das Konzept des „männlichen privilegierten Weissen“. Ich weiss, worauf Sie hinaus wollen – diese wohlhabenden weissen Studenten haben oft Zugang zu Kontakten und Investitionsmitteln, die den armen farbigen Studenten verwehrt sind. Aber versuchen Sie mal, einem weniger gebildeten Weissen, der schwere wirtschaftliche Verluste verkraften muss, den „männlichen privilegierten Weissen“ zu erklären. … Das hätte vorher offensichtlich sein sollen. Jetzt ist es offensichtlich: Identitätspolitik ist nicht gut für das Land. Es ist nicht einmal gut für die Politik.“– Froma Harrop, „Democrats Must Drop Identity Politics“ („Die Demokraten müssen Identitätspolitik aufgeben“), Arizona Republic, 17. November 2016.
Manche Diskussion gab es um die 12 Astrologen, die bei Podiumsdebatten während der letzten ISAR-Konferenz Mitte Oktober einen Sieg von Hillary Clinton vorhergesagt hatten. Lagen sie richtig? Denn nach letzter Auszählung hat Clinton 1,43 Millionen Stimmen mehr als Donald Trump, so jedenfalls der unparteiische Cook-Report. Oder lagen die Astrologen daneben, weil Trump bei der Bestimmung des Wahlmännergremiums die Nase vorn hatte? Eine Kollegin auf dem Podium hat die Sache korrekt beschrieben. Christeen Skinner aus England sagte voraus, dass Hillary Clinton wahrscheinlich die Wahl gewinne; aber es sehe so aus, dass Clinton am Wahltag nicht diejenige sei, die später inauguriert werde. Und das habe nichts mit ihrer Gesundheit oder mit Sicherheitsproblemen zu tun. Ausgezeichnete Arbeit, Christeen! Hillary erhielt die Stimmenmehrheit, verlor aber die Abstimmung zum Wahlmännergremium. Damit wird sie nicht diejenige sein, die am 20. Januar inauguriert wird. – ISAR ezine, www.isarastrology.org, 20. November 2016.
Auf einigen Märkten gab es eine weitere dramatische Woche. Das war nach einem überraschenden Wahlergebnis und bei heliozentrischem Merkur in Schütze (5. bis 16. November) zu erwarten, und nun noch bei geozentrischem Merkur im Zeichen der Übertreibung, dem Schützen (12. November bis 2. Dezember).
Am Montag, 21. November tritt die Sonne mit Merkur und Saturn im Schützen in Konjunktion. Es ist eine verkürzte Feiertagswoche in den USA (am Donnerstag, 24. November, ist Thanksgiving Day). Dennoch kann es heftige Überraschungen auf den Finanzmärkten geben. Dies hat zu tun mit einem Zeitfenster, in das eine Menge wichtiger geokosmischer Signaturen fällt. Am 19. November beendet Neptun seine rückläufige Phase in Fische und wird wieder direktläufig. Dies deutet Themen im Zusammenhang mit Neptun an, etwa Ungewissheit, Wunschdenken oder wahnhaftes Denken – und viel Hoffnung auch im Blick auf die Zukunft. Zugleich boomen zumal Märkte, die von Neptun regiert werden: Gesundheitswesen, pharmazeutische Erzeugnisse, Drogen, Rohöl – aber es gibt auch Regen und Überflutungen. Es ist durchaus üblich, dass bei dieser Station von Neptun auch die Aktienkurse steil nach oben steigen, denn es kann auch ein „irrationaler Überschwang“ gemeint sein, um einen Ausdruck zu gebrauchen, der vom ehemaligen FED-Vorsitzenden Alan Greenspan stammt.
Am 24. November ist die erste der insgesamt drei Passagen des abnehmenden Jupiter/Pluto-Quadrats. Hier kommen erneut Themen auf, die schon bedeutsam waren, als die beiden Planeten Dezember 2007 in Konjunktion standen. Das war in den ersten Monaten der offiziellen grossen Rezession. Dies hat zu tun mit öffentlichen Schulden, Defiziten, Zahlungsunfähigkeit und Kreditherabstufungen, ausserdem mit Steuern. Diese Themen dürften während aller drei Passagen präsent sein. Das Ganze dauert bis August 2017. Dieses Quadrat ist Teil eines kardinalen T-Quadrats mit Uranus. Es ist am stärksten im März 2017 ± 2 Monate. Dieser Typ des Kardinalen T-Quadrats ist häufig gegeben, wenn plötzliche Finanzkrisen oder Ausverkäufe auf Aktienmärkten eintreten.
Zugleich gibt es in der kommenden Woche eine Auslösung durch Venus. Diese bildet am 25. November eine Konjunktion mit Pluto und ein Quadrat zu Jupiter. Vier Tage darauf ist ihr Quadrat zu Uranus. Das führt erneut zu einem kardinalen T-Quadrat. Dies sind sämtlich kräftige geokosmische Umschwung-Signaturen, ebenso das abnehmende Sonne/Neptun-Quadrat vom 30. November. Viele Finanzmärkte sind hier geneigt, ihre jüngsten Bewegungen umzukehren, wenn es neue Informationen gibt, neue Ereignisse, die die finanzielle und eventuell politische Perspektive der Massen verändern. Freilich stehen wir am Beginn eines neuen Primärzyklus, so dürfte jeder Umschwung, wenn auch steil, nur kurzlebig sein.
Wo wir davon sprechen – Wir in den USA haben den Aufreger des Wahlergebnisses vom 8. November noch nicht weggesteckt. Wir sollten drüber weg kommen und uns nach vorn ausrichten, aber das läuft nicht einfach so. Vielleicht ist das so, weil die Sonne noch im Skorpion steht, ein Zeichen, das sich weigert, sich zu ergeben. Zudem befinden wir uns am Ende des Skorpions, wo der Stachel dieses Lebewesens ist. Das hat wohl auch mit dem Spannungsaspekt von Jupiter und Pluto (Pluto regiert den Skorpion) zu tun, der in den nächsten neun Monaten wirksam ist. Wir haben nicht nur das Problem, voran zu kommen. Es ist, als wollten viele, die nun gegen Trump protestieren (und von denen viele nicht einmal gewählt haben), zerstörend wirken. Für viele, die gegen Trump protestieren, ist es noch schwieriger, die Gegebenheiten zu akzeptieren: Als die letzten Abstimmungsergebnisse kamen, stieg Hillary Clintons Popularität deutlich über die von Trump. Am Wahlabend hatte sie über 600.000 Stimmen mehr eingefahren. Jetzt liegt die Mehrzahl bei über 1,4 Millionen Stimmen zusätzlich, gemäss dem unparteiischen Cook-Politikreport, mit der Vorhersage, dass Clinton nach Auszählung aller Stimmen am Ende über zwei Millionen Stimmen mehr haben werde als der Gewinner des Wahlmännergremiums, Donald Trump. Angesichts dessen, dass der Wettbewerb für das Amt des US-Präsidenten im Land die einzige Wahl ist, die den Sieg nicht unbedingt demjenigen zuerkennt, der die meisten Wählerstimmen erhalten hat, ist es begreiflich, warum so viele junge Menschen, die die für Frau Clinton votiert haben, gegen das System des Wahlmännergremiums Front machen. Auch Donald Trump war zuvor dagegen, sofern es nicht dem Wählerwillen entspreche, und bezeichnete das System vor der Wahl als „Desaster“.
Wir können laut darüber nachdenken, wie die Astrologie mit dem Unterschied zwischen einem allgemeinen Abstimmungsresultat und dem Votum für ein Wahlmännergremium umgehen sollte. Vielleicht gibt es eine Antwort, an die ich in der Kolumne der letzten Woche nicht gedacht habe. Es geht darum, dass Clintons und Kaines Radix-Sonnen ein günstiges Grosses Trigon zur Venus/Jupiter-Konjunktion der USA bilden. So hatte ich geschrieben. Venus und Jupiter stehen für Popularität. Hillary Clinton hat die Beliebtheitswahl deutlich mit einer überraschend hohen Spanne gewonnen. Freilich, in Donald Trumps Horoskop stand die progressive Sonne auf dem Geburtsaszendenten, was eine Zeit persönlichen Ruhms und wahrscheinliche Siege andeutet, während der Transit-Saturn über Clintons Nadir ging (wenn 2.18 Uhr morgens die richtige Geburtszeit ist). Dies verweist auf eine sehr schwierige Zeit im persönlichen Leben des Geborenen.
Die Wahl ist vorbei, und die Regeln sind, dass Trump der nächste Präsident sein wird. Als Individuen haben wir in Situationen, die wir nicht mögen, stets zwei Wahlmöglichkeiten. Wir können daran arbeiten, die Situation zu ändern, sofern möglich, oder wir akzeptieren die Situation, passen uns an und bewegen uns behutsam voran. Die schlimmste Entscheidung ist, gar nichts zu tun. Aber das ist eine Formel für ein Leben voller Konflikte und Unglück. Jupiter (Glück und Optimismus) würde es nicht mögen, wenn Sie versuchen wollten, ihn aus Ihrem Leben herauszuhalten.
Wir sind vielleicht nicht in der Lage, mit 100% Genauigkeit Wahlen vorherzusagen. Eins jedoch ist garantiert: dass morgen die Sonne wieder aufgeht, das Sie Gelegenheit haben, jemanden zu helfen oder zu dienen, der es braucht, und dass das Leben einen Reihe fortwährender Veränderungen ist. Mit dieser Voraussetzung im Herzen ist es sinnvoll, das Beste aus jedem Tag zu machen, das Beste aus diesen Zeiten. Am Ende sind es die eigenen Entscheidungen und Handlungen, die die erfahrbare Wirklichkeit ausmachen!