Das Jahr 2022
Von Alexandra Klinghammer
Im Jahr 2022 befinden wir uns weiterhin in einer Übergangsphase. Dies ergibt sich aus der Tatsache, dass das Quadrat zwischen Saturn und Uranus, das seit 2021 wirksam ist, auch noch im kommenden Jahr spürbar sein wird. Und zwar vor allem ganz Anfang des Jahres sowie zwischen September und November. Ein Quadrat zwischen Saturn und Uranus zeigt immer eine Spannung an zwischen Alt und Neu, zwischen Vergangenem und Zukünftigem, Begrenzung und Freiheit oder Realität und Utopie. Der gegenwärtige Aspekt (abnehmendes Quadrat) deutet jedoch daraufhin, dass Wandel und Erneuerung nun dringend notwendig werden. Denn wir befinden uns auf einer wichtigen Etappe des Zyklus dieser beiden Planeten, bei der es um die Aufarbeitung der Vergangenheit geht, um sich für die Zukunft zu rüsten.
Eine Zeit der Neuorientierung
Damit dieser Übergang gelingt, ist es notwendig, dass wir uns mit unseren Prägungen, Werten und Überzeugungen eingehender auseinandersetzen. Dafür sind Offenheit, Klarheit, aber vor allem Ehrlichkeit wichtig. Wahrscheinlich werden wir mit Ereignissen oder Lebensumständen konfrontiert, die uns genau das abverlangen. Wir sollten diese Herausforderung oder Einladung annehmen, denn nur so erkennen wir, wo wir noch an früheren Situationen oder überholten Ideen und Vorstellungen haften, die es uns erschweren, uns dem Neuen zuzuwenden und zu öffnen. Diese Bindungen müssen jetzt überwunden werden, um die von der Zeitqualität geforderte Veränderung zu meistern.
Darauf weist auch das über längere Phasen des Jahres wirksame Quadrat von Saturn zum absteigenden Mondknoten hin. Weichen wir diesem Prozess aus, könnten wir am Ende die bittere Erfahrung machen, dass unsere bisherige Art, mit den Dingen umzugehen, nicht mehr taugt. Das, was uns früher einmal gute Dienste geleistet hat, ein Garant für Erfolg war oder uns für die Bewältigung unserer Lebensprobleme geholfen hat, funktioniert nicht mehr. Insofern kann dieses Jahr immer wieder auch Krisenerfahrungen mit sich bringen.
Ein starker Sog Richtung Zukunft
Zugleich wird im Jahr 2022 aber auch ein mächtiger Sog Richtung Zukunft spürbar. Uranus steht für mehrere Monate am aufsteigenden Mondknoten. So dürften sich uns immer wieder neue Möglichkeiten und Chancen auftun. Um diese erkennen zu können, muss unser Geist offen und frei sein. Sprich: Er darf nicht zu sehr an der Vergangenheit haften. Darum ist der Überprüfungsprozess, den ich eingangs beschrieben habe, so elementar wichtig.
Je mehr wir uns von alten Themen, Belastungen und Verstrickungen zu lösen vermögen und je besser es uns gleichzeitig gelingt, uns dem Fluss des Lebens vertrauensvoll hinzugeben, desto eher sind nun auch berührende, inspirierende, sogar visionäre Erlebnisse möglich. Erfahrungen, die uns das Gefühl geben, geführt und beschützt zu werden, helfen uns, selbst in schwierigen und heiklen Situationen den Mut nicht zu verlieren und Zuversicht zu bewahren. Denn sie stärken unseren Glauben, lassen Ängste schmelzen wie Eis in der Sonne und schenken uns Hoffnung.
Zudem ist unsere Wahrnehmungsfähigkeit in diesem Jahr sehr ausgeprägt. Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie plötzlich Dinge wahrnehmen, wissen oder erleben, die nach Ermessen des Verstandes gar nicht möglich sind oder sein dürften. Der nun startende neue Zyklus von Jupiter und Neptun, der solche Erfahrungen mit sich bringt, kann mitunter wie ein Märchen wirken. Aber er kann umgekehrt auch Leichtgläubigkeit, Täuschungsanfälligkeit, Labilität, Verwirrung, Orientierungslosigkeit bis hin zu Realitätsverlust bedeuten. Die Tendenz, alles auszublenden, was nicht ins eigene Weltbild passt, oder allem aus dem Weg zu gehen, was Unmut und Spannung auslöst, dürfte in diesem Jahr immer wieder beobachtbar sein. Im Kollektiv mag sich dieser Aspekt durch Skandale, Lug und Trug, Glaubensthemen und -konflikte sowie viel Wasser bemerkbar machen. Wasser könnte in verschiedener Hinsicht ein Thema sein, wie überhaupt Natur- und Umweltfragen eine noch grössere Aufmerksamkeit erhalten dürften. Ebenso soziale Fragen und Anliegen. Zudem sind wegweisende Entwicklungen in den Bereichen Spiritualität, Bewusstseinsforschung sowie in der Medizin, die sich beispielsweise zunehmend der Erforschung psychoaktiver Substanzen zu Therapiezwecken zuwendet, denkbar. Für uns alle stellt dieser Aspekt vor allem eine wunderbare Gelegenheit dar, dem eigenen Bauchgefühl mehr zu vertrauen und sich von der eigenen Intuition leiten zu lassen.
Beziehungen im Fokus
Eine weitere wichtige Konstellation, die vor allem die Monate Februar bis April entscheidend prägt, ist die Konjunktion zwischen Venus und Mars. Nicht nur treffen die beiden Planeten dieses Jahr zwei Mal aufeinander – am 16. Februar sowie am 6. März –, sie bilden zudem auch wichtige Aspekte zu anderen Planeten. Die erste Konjunktion ereignet sich im Steinbock-, die zweite im Wassermann-Zeichen.
Begegnen sich Venus und Mars, rücken unsere Beziehungen – berufliche wie private – stark in den Fokus. Entsprechend ist dies eine Zeit, um unsere Partnerschaften neu zu befruchten, ihnen einen neuen Anstoss oder gar eine neue Richtung zu geben. Beispielsweise, indem wir die Trägheit früherer Gefühls- und Verhaltensmuster überwinden. Besonders die Konjunktion vom März fordert uns dazu auf, denn sie findet in Kombination mit dem Wandlungs- und Transformationsplaneten Pluto statt. (Zudem auf der Position, auf der sich die Jupiter/Saturn-Konjunktion von Ende 2020 ereignete.)
Diese Phase könnte für Beziehungen keine einfache, jedenfalls eine herausfordernde sein, besitzt aber zugleich ein grosses Potenzial dahingehend, gemeinsam eine neue, stimmigere oder lebendigere Form des Miteinanders zu finden. Derartige Themen mögen sich bereits zwischen Ende 2021 und Anfang 2022 ankündigen oder aufgeworfen werden. Dort, wo sichtbar wird, dass keine gemeinsame Basis mehr besteht, sich die Gefühle abgekühlt haben oder die Interessen zu stark auseinanderdriften, kann es nun zu Trennungen kommen. Umgekehrt sind die Monate Februar und März aber auch eine Zeit, in der man sich neu und leidenschaftlich verlieben kann. Wenn Venus und Mars zwischen Ende März und Anfang April auf Saturn treffen, dürfte sich zeigen, ob genügend Gemeinsamkeiten oder der Wille besteht, dass aus der anfänglichen Faszination füreinander ein dauerhaftes Miteinander erwächst.
Überprüfung unserer Werte
Da Venus und Mars zudem mit unserem schöpferisch-kreativen Selbstausdruck zu tun haben, erwacht in uns besonders in den ersten Monaten des Jahres eine spürbare Lust, uns in neuen Gebieten oder Aktivitätsbereichen zum Ausdruck zu bringen. Dies kann mit einem neuen Werteempfinden oder einem veränderten ästhetischen Erleben verbunden sein. Apropos Werte: Vor allem zwischen dem Jahreswechsel und Ende Januar könnte es notwendig sein, im Zusammenhang mit Geld, Besitz oder Eigentum sowie im weitesten Sinne mit dem, was uns persönliche Sicherheit und Annehmlichkeit beschert, über die Bücher zu gehen. Es ist eine Phase, in der es gilt, offene Themen in diesen Bereichen zu klären, beziehungsweise eine Neubewertung vorzunehmen. Möglicherweise werden wir dazu auch aufgrund von äusseren Umständen oder Entwicklungen aufgefordert.