Das Jahr 2021
Von Alexandra Klinghammer
Vor einem Jahr schrieben wir an dieser Stelle, dass mit dem Jahr 2020 eine neue Zeitepoche anbricht, dass Entscheidungen, die in dieser Zeit getroffen würden, grosse Auswirkungen auf unsere nähere Zukunft haben dürften. Dass wir aber so schnell und unvermittelt in einer neuen Zeit landen würden, hat jedoch auch uns Astrologinnen und Astrologen überrascht.
Die Konstellationen zeigten jedoch klar an, dass das Jahr 2020 ein wichtiger Meilenstein in der menschlichen Geschichte sein dürfte. Eine Reihe wichtiger Zyklen begannen, die erahnen liessen, dass materielle Sicherheiten, berufliche Strukturen sowie bisherige Gewohnheiten und Kontinuitäten durchbrochen, beziehungsweise massiv infrage gestellt würden.
All das ist in kürzester Zeit geschehen. Und wir sind immer noch dabei, die Veränderung, die so plötzlich über uns hereinbrach, zu verarbeiten und die Auswirkungen und Konsequenzen, die sie für unser Leben mit sich brachten, irgendwie in den Griff zu bekommen. Die Furcht vor einer zweiten Corona-Welle im Herbst/Winter 2020/ 2021 vertieft das Unbehagen und die Unsicherheit noch, ja verstärkt diese sogar. Worauf sich die Frage aufdrängt, inwiefern uns die aktuelle Krise auch im Jahr 2021 weiter beschäftigen und in Atem halten wird.
Ein Jahr des Aufbruchs und der Erneuerung
Da Pluto sich auch 2021 im Steinbockzeichen aufhält, ist davon auszugehen, dass die gegenwärtige Krise weiterhin an Grundfesten, Routinen und Sicherheiten unseres bisherigen gewohnten Lebensstils rütteln wird. So müssen wir auch 2021 mit einer gehörigen Portion Unsicherheit und Instabilität rechnen. Wir befinden uns momentan in einer Übergangsphase, in der alte Strukturen zerbröseln, vielfach neue Fundamente aber noch nicht existieren oder erst im Ansatz sichtbar sind.
Trotz allem besitzt das Jahr 2021 eine andere Qualität als das Jahr 2020. Von der Zahlensymbolik her herrscht über das Jahr 2020 die Zahl vier. Vier symbolisiert unsere materielle Welt, mit all ihren Möglichkeiten ebenso wie mit ihren Grenzen und Begrenzungen. In der Astrologie steht die Zahl vier mit dem Aspekt des Quadrates in Verbindung. Quadrate sind Spannungsaspekte. Sie zeigen an, woran wir uns im Leben reiben und aufreiben. Quadrate wirken wie ein steter Stachel im Fleisch. Wir können sie nicht ignorieren. Die stetige Auseinandersetzung, die sie erfordern, kann jedoch Antrieb und Motivation sein, uns über bisherige Grenzen zu erheben und hinauszuentwickeln. Für nicht wenige von uns dürfte sich das Jahr 2020 angefühlt haben wie ein ebenso fordernder wie herausfordernder Quadrat-Aspekt. Mit 2021 ändert sich nun die Szenerie. Denn stellte das Jahr 2020 eine massive Erschütterung unserer bisher vertrauten Welt dar, besitzt das Jahr 2021 eher die Qualität eines Aufbruchs. Anders als die Zahl vier, die eine gewisse Schwere mit sich bringt, untersteht das kommende Jahr der Ägide der Zahl fünf. Fünf ist eine kreative, schöpferische Zahl. Möglichkeiten und Potenziale rücken damit vermehrt in den Vordergrund.
Ein grosser Drang nach Freiheit und Selbstbestimmung
Die Qualität des Aufbruchs und der Erneuerung spiegelt sich auch in den astrologischen Konstellationen wider, wie dem Jupiter/Uranus-Quadrat von Anfang des Jahres sowie der wichtigen Jupiter/Saturn-Konjunktion. Diese ereignet sich zwar noch ganz am Ende dieses Jahres, und zwar exakt am Tag der Wintersonnenwende am 21. Dezember 2020, ihre Wirkung strahlt aber weit ins Jahr 2021 hinaus. Durch diese im freiheitsliebenden, unkonventionellen und innovativen Wassermannzeichen stattfindende Konjunktion dürfte ein gutes Stück weit die empfundene Stagnation, Lähmung und Hilflosigkeit der letzten Monate einem Gefühl neuer Kraft und Lebendigkeit weichen.
Durch das Jahr 2021 weht so etwas wie der «Wind of Change». Wir konzentrieren uns mehr auf die Zukunft, auf das, was geht, als auf das, was nicht (mehr) funktioniert. Wir verspüren einen starken Drang nach Freiheit, wollen uns aus alten Strukturen, Konventionen und lähmenden Abhängigkeiten zugunsten eines mehr authentischen, selbstbestimmten Lebens lösen. Je weniger Angst der Treiber unseres Wunsches nach Veränderung ist, sondern ein echtes Bedürfnis, mehr gemäss unserer Bestimmung zu leben und unsere noch brachliegenden Potenziale und Fähigkeiten zum Ausdruck zu bringen, desto bereichernder und erfüllter dürfte sich das Jahr 2021 für uns präsentieren.
Achtsam die Spreu vom Weizen trennen
Wichtig ist, dass wir dabei das Machbare und Mögliche stets im Blick behalten und uns nicht von einer Welle der Begeisterung fortragen lassen. 2021 ist ein Jahr, in dem es gilt, die Spreu vom Weizen zu trennen: Was hat sich bewährt und ist erhaltenswert? Was ist alter Ballast, der an unseren Nerven zehrt, unnötige Aufmerksamkeit und Energie kostet und damit unsere Lebensfreude und Lebendigkeit einschränkt? Da die Unruhe aufgrund eines aufkeimenden Gefühls, jetzt müsste endlich etwas Wichtiges in unserem Leben passieren, das diesem Sinn und neuen Schwung verleiht, sehr gross sein kann, gilt es achtsam zu sein. Neu oder anders heisst nicht zwangsläufig besser. Dennoch bietet das Jahr 2021 vielfältige Chancen, um neue Ideen, Visionen und Innovationen erfolgreich auf den Weg zu bringen. Dabei profitieren wir auch von einer erhöhten Intuition, die uns bei unseren Entscheidungen gute Dienste leisten kann.
Rebellionsgeist und verhärtete Fronten
Der Drang, etwas zu bewirken und in Bewegung zu setzen, dürfte sich auch auf gesellschaftlicher Ebene äussern Die Konstellationen wecken einen Rebellionsgeist, der sich in Form von zivilem Ungehorsam und grösseren Protestbewegungen niederschlagen könnte. Verschiedene Ansichten in der Gesellschaft dürften dabei immer wieder hart und unversöhnlich aufeinanderprallen. Sachlichkeit, Offenheit und Toleranz ist daher das Gebot der Stunde.