Stichworte der Woche: Kulturelle, gesellschaftliche und persönliche Werte und Werthaltungen im Fokus / Machtansprüche, geltende Gesetze und politische Strukturen auf dem Prüfstand / Wenn es mehr als eine «Wahrheit» gibt / Wer bereit ist hinzuschauen, zu fragen und zuzuhören anstatt zu streiten, kann viel lernen.
Die Konstellationen der Weihnachtswoche haben es in sich. All jene, die auf der Suche nach Action sind und sich mit allzu viel Romantik und Stille schwertun, können sich freuen. Zwar gibt es durchaus besinnliche Zeiten, in denen sich die Sehnsucht nach Liebe, Gemeinschaft und friedvollen Stunden erfüllen lässt und das Bedürfnis nach Stille und Klarheit befriedigt werden kann. Die starken dynamischen Energien dürften jedoch immer wieder für intensive Erfahrungen und Aufregungen aller Art sorgen.
Sie befeuern die Lust und Bereitschaft, kreativ zu werden, mit neuen Ideen zu experimentieren und ungewöhnliche Erfahrungen zu machen. Gleichzeitig ist vermehrt mit inneren und äusseren Konflikten sowie unerwarteten Wendungen zu rechnen. Am besten fahren Sie, wenn Sie die Ereignisse und Erlebnisse dieser Tage als eine Möglichkeit sehen, etwas über sich selbst und die Welt zu erfahren und daraus zu lernen. Wenn es Ihnen zudem gelingt, ein Gleichgewicht zu finden zwischen Situationen, in denen Sie sich hingeben, der inneren Führung oder dem Göttlichen vertrauen und solchen, in denen Sie sich ganz bewusst für etwas engagieren, das Ihnen wichtig ist, können die Prozesse und Entwicklungen dieser Tage einen wichtigen Durchbruch auf dem Weg in eine neue Zeit bedeuten.
Auf der etwas konkreteren Ebene geht es in diesen Tagen vor allem um persönliche, gesellschaftliche, politische und kulturelle Werte. Im Vordergrund steht die Frage, welche der Strukturen, Überzeugungen und Verhaltensweisen auf dem Weg in eine neue Welt Bestand haben und weiterführende Entwicklungen erlauben und was den Anforderungen und Bedingungen der Gegenwart nicht (mehr) genügt. So dürften die Möglichkeiten und Grenzen der modernen Technologien, die Folgen von Freiheitsbestrebungen und Individualismus, aber auch ethische, religiöse und spirituelle Fragen sowie die Rolle und Aufgabe der Medien zum Thema werden. Auf der persönlichen Ebene geht es darum, sich mit übernommenen Glaubenssätzen zu beschäftigen. Fragen Sie sich, wo Sie stehen, was Sie zu wissen glauben und überprüfen Sie Ihren Umgang mit Andersdenkenden.
Oft dürfte es auch zu weiteren Auseinandersetzungen und Machtkämpfen aller Art kommen. Im Vordergrund stehen dabei die Folgen von Ereignissen, Entscheidungen und Handlungen vom November sowie unerfüllte oder infrage gestellte Macht- und Kontrollansprüche. Aber auch Altlasten; Handlungen, (Fehl-)Entscheidungen, Verletzungen und Kränkungen, die teilweise weit zurück aus der Vergangenheit stammen, können wieder aktuell werden. Wer bereit ist, hinzusehen und zu erkennen, worum es wirklich geht, hat die Möglichkeit für eine Kurskorrektur, kann ein neues Verständnis für sich und das Geschehen erlangen, unerledigte Geschichten bearbeiten, lösen und heilen. Heikel bis gefährlich wird es in diesen Tagen, wenn das Verhalten und die gefällten Entscheidungen durch in der Vergangenheit erlebte Traumas, alte Bilder und Instinkte (Angriff, Flucht oder Erstarren) bestimmt oder versucht wird, ein Ziel durch Drohungen, Erpressungen oder Gewalt zu erreichen.
Im Trubel des durch Dynamik geprägten Geschehens könnten andere, ebenfalls aktive Themen, vorübergehend in den Hintergrund rücken. Gemäss diesen geht es darum, sich mit Hilfsbereitschaft, Angst, Schmerz und Trauer zu beschäftigen. Auch eigentliche Sinnkrisen sind möglich. Wenn in solchen Situationen die Bereitschaft besteht, die mit einer Sinnkrise verbundenen Gefühle und Erfahrungen zuzulassen, ohne gleich zu (re-)agieren, können alte Wunden heilen, ist Versöhnung möglich und auch Wunder können geschehen.
Montag und Dienstag ist das Bedürfnis nach Kontakt und Austausch gross, am liebsten mit Gleichgesinnten. Dies sind zwei gute Tage, um offene Fragen in Beziehungen zu klären. Wo die Bereitschaft vorhanden ist, sich auf Augenhöhe zu begegnen und andere so, wie sie sind, zu respektieren, können auch heikle Fragen angesprochen werden. Vermeiden Sie jedoch ideologische Diskussionen und zügeln Sie eine allfällige Tendenz, andere zu belehren.
Die Konstellationen für die beiden Weihnachtstage bieten eine nicht so einfach zu handhabende Mischung. Die grosse emotionale Intensität und der Drang, zum wahren Kern einer Geschichte vorzudringen und Verborgenes aufzudecken, sorgen, zusammen mit dem Bedürfnis, wahrgenommen zu werden und Recht zu behalten, für Spannungen. Vor allem am Mittwoch können Kleinigkeiten unterschwelligen Ärger zur Explosion bringen. Lassen Sie sich nicht zu etwas provozieren, das Sie später bereuen. Wenn Sie hingegen Ihre Grenzen kennen und wahren und zudem bereit sind, aufmerksam zuzuhören, können Sie wichtige neue Informationen erhalten, allenfalls wird es möglich, ein tieferes und umfassenderes Verständnis für eine Geschichte zu gewinnen. Am Freitag geht es um Konsequenzen eines Geschehens, auch erste Entscheidungen könnten fallen. Wer offen und bereit ist, über den Tellerrand hinauszuschauen und auch ungewöhnliche Ideen in Betracht zu ziehen, kann an diesem Tag wichtige Einsichten und kreative Lösungen für bestehende Probleme finden. Rechnen Sie mit unerwarteten Wendungen.
Auch das Wochenende wird kaum ruhig und besinnlich. Der Drang, kreativ zu werden, sich für etwas zu engagieren sowie das Bedürfnis, etwas zu bewirken oder zu erreichen, sind gross. Gleichzeitig könnten sich aber auch vermehrt Selbstzweifel, Unsicherheit und Empfindlichkeiten bemerkbar machen. Allenfalls gilt es auch zu akzeptieren, dass nicht alles «machbar» ist. Nutzen Sie die vorhandenen Energien, um etwas zu unternehmen, oder widmen Sie sich einem Projekt, das Sie inspiriert und belebt. Bleiben Sie jedoch achtsam und gönnen Sie sich, vor allem wenn ein Thema unerwartet grosse Betroffenheit auslöst, Momente des Innehaltens, bevor Sie reagieren.