Gedanken zum Osterfest

von Alexandra Klinghammer

 

Am Gründonnerstag fand um 6.34 (MESZ) der erste Frühlingsvollmond statt. Dabei stand die Sonne auf 16 Grad Widder in sehr enger Konjunktion mit Chiron sowie in Konjunktion mit Jupiter und in Opposition zum Mond auf 16 Grad Waage. Ostern findet traditionell immer am Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling statt. Alle Feste, die mit dem Leiden und Sterben von Jesus zu tun haben, werden nach dem Mondkalender berechnet und variieren daher von Jahr zu Jahr. Dieses Jahr fällt Ostern auf den 9. April (Ostersonntag), also drei Tage nach Vollmond.

Der Moment des Vollmondes zeigt an, dass eine Entwicklung zu ihrem Höhepunkt gelangt ist. Der volle Mond symbolisiert die Vollendung eines Geschehens. Ostern ist die Vollendung und Erfüllung des Lebens von Jesus und seiner Mission auf Erden. Daher der Zusammenhang zwischen dem Datum des Frühlingsvollmondes und dem Ostergeschehen. In den allermeisten Fällen fällt das Osterfest in die Widder-Zeit, wenn die Sonne durch das erste Zeichen des Tierkreises läuft. Das hat eine tiefere Bedeutung. Wenn die Sonne das Steinbock-Zeichen erreicht, feiern wir Weihnachten, die Geburt des Lichtes, das mit Jesus in die Welt kam. Nachdem die Sonne das Steinbock-Zeichen passiert hat, durchläuft sie das Wassermann- und anschliessend das Fische-Zeichen. Der Weg der Sonne von Steinbock bis Fische bildet auf symbolhafte Weise das Leben und Wirken von Jesus ab. In der Astrologie entspricht diese Phase dem vierten, dem geistigen Quadranten.

Hat die Sonne das Fische-Zeichen durchquert, tritt sie als nächstes ins Widder-Zeichen ein. Dies ist der Moment, in dem das Licht, das zu Steinbock wiedergeboren wurde, auf seinen eigenen Kreuzungspunkt kommt. Daher fällt der Kreuzestod Jesu in diese Zeit im Jahreslauf. Doch die Geschichte endet damit nicht. Denn das Geheimnis von Ostern liegt im Mysterium begründet, dass das Licht niemals sterben kann. So wie das Licht niemals stirbt, kann uns auch der physische Tod letztlich nichts anhaben. Dass wir den Tod nicht zu fürchten brauchen, weil wir in unserer Essenz unsterblich sind, ist die Botschaft von Ostern (Auferstehung). Wenn wir sterben, ist dies zwar das Ende unserer irdischen Existenz und unseres Körpers. Für unsere Seele ist es jedoch ein Heimkommen, ein Weiterleben in anderer Dimension.


Chiron und Ostern: Schmerz und Erlösung

Die Tage zwischen Karfreitag und Ostersonntag beschreiben symbolhaft unser Leben. Leiden und Schmerz gehören ebenso zu unserer Existenz wie alles Schöne und Erfreuliche. Auch Jesus erfährt dies. Obwohl er Gottes Sohn ist, kann auch er dem Leiden nicht ausweichen. Er erfährt Verrat, Demütigung, Spott und stirbt unter höllischen Qualen. Er erlebt die totale Verzweiflung, was in den Worten am Kreuz zum Ausdruck kommt "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen." Doch im Moment der tiefsten Verzweiflung geschieht die Wandlung. Durch das Annehmen-Können der Situation erfährt er schliesslich Erlösung und Befreiung.

Der Planetoid Chiron symbolisiert vielleicht wie kein anderes kosmisches Prinzip diese zwei Seiten unseres Lebens. Dass er beim Vollmond so prominent steht, hilft uns, uns daran zu erinnern, dass wir auch im grössten Schmerz und in den schwierigsten Situationen unseres Lebens, wo alles ausweglos, finster und ungerecht erscheint, dennoch gehalten, beschützt und „von guten Mächten wunderbar geborgen" (Dietrich Bonhoeffer) sind. Auch wenn wir dies in Momenten der Verzweiflung und Angst vielleicht nicht sehen können. Indem wir in eine Haltung der Akzeptanz und der Hingabe finden, schaffen wir jedoch die Voraussetzung, dass Heilung geschehen kann. Heilung vollzieht sich dort, wo Liebe, innerer Frieden, Gefühle von Aussöhnung in uns wach werden. Mit Ostern verschwindet Karfreitag nicht. Aber Karfreitag hat nie das letzte Wort.
 

Der Weg vom Ich zum Selbst

Ostern weist uns darüber hinaus noch auf eine andere, eine seelische Wahrheit hin. So wird im Ostermysterium der Weg der Selbsterkenntnis, also der Weg vom Ich zum Selbst, symbolisch beschrieben. Unser Selbst ist unser wahres Wesen, das, was wir wirklich sind, unabhängig von allen Konditionierungen, Zuschreibungen und falschen Identifikationen. Unser Selbst ist höchste Authentizität. Wie C.G. Jung feststellte, ist „die Erkenntnis des Selbst fast immer mit dem Gefühl der Zeitlosigkeit, der «Ewigkeit» oder Unsterblichkeit verbunden“. Daran erinnert uns die Auferstehung als lebendiges Symbol. Das Selbst lebt in jedem von uns. Mit Jesus trat es den Menschen sichtbar - in Form einer Projektion -, in Erscheinung, damit wir es als unser eigenes Selbst erkennen und zur Entfaltung bringen, auf dass sich unser Leben erfüllt und sinnhaft erfahren werden kann. Auferstehung bedeutet somit auch zu unserer eigentlichen Bestimmung zu finden.

Schliesslich lässt sich das Ostergeschehen noch auf eine weitere Weise betrachten. Das Revolutionäre am Erscheinen von Jesus Christus war, dass er – im Einklang mit der Qualität des Fische-Zeitalters, zu dessen Beginn er wirkte - mit einer Heilsmission auf die Welt kam. Bis zu diesem Zeitpunkt galt das harte Gesetz des Karmas, das Gesetz von Ursache und Wirkung, das besagt, dass jeder durch seine Gedanken, Worte und Taten Ursachen schafft, die gewisse Wirkungen nach sich ziehen. Auf diese Weise schafft jeder Mensch aus sich selbst heraus sein eigenes Schicksal. Von Inkarnation zu Inkarnation. Doch durch das Wirken der geistigen Liebe, die mit Jesus in die Welt kam, wurde nun ein anderer Weg möglich: Die heilende Kraft des Vergebens und Vergessens. So kann ein Mensch, wenn er bereit ist, wirklich und vollständig loszulassen und sich von allem Unguten löst und lossagt, schon im nächsten Augenblick Erlösung erfahren und frei werden. Das aber ist geistige Heilung und immer Gnade Gottes (Bruno Gröning). Darin besteht der eigentliche, der grosse Liebesdienst von Christus für die Menschen, an den wir jedes Jahr zu Ostern erinnert werden.


Ich wünsche Ihnen ein lichtvolles Osterfest und alles erdenklich Gute.

 
Herzlich, Ihre
Alexandra Klinghammer
 

 
 

Veranstaltungstipp

 

Spirituelle Horoskopdeutung - Unser geistiges Potenzial entfalten  

25. April / 3. Mai / 11. Mai 2023; Jeweils 19.00-20.00 Uhr
Kosten: Fr. 65.-/ € 65.-

Weitere Informationen und Anmeldung


Um Sie noch gezielter über bevorstehende Anlässe zu informieren, haben wir einen Informationsdienst für meine Veranstaltungen eingerichtet. Wenn Sie sich für den Benachrichtigungsdienst anmelden möchten, dann können Sie sich unter dem nachfolgenden Link für diesen registrieren. Newsletter zu Veranstaltungen von Alexandra Klinghammer

 

Audio-Tipp:

 

Live-Mitschnitt des Vortragsabends zum Eintritt
von Pluto in den Wassermann 

Vortrag und Meditation vom 23. März im MP3-Format
Preis: Fr. 18.-/€ 18.-

Bestellen

 

Buchtipps

  

Die Lilith-Fibel
Der Schwarze Mond im Horoskop

Alexandra Klinghammer & Claude Weiss

Preis: Fr. 14.40/€ 13.50

Weitere Informationen/Bestellen

   

  

Neptun - In Berührung mit dem Geheimnisvollen

Von Alexandra Klinghammer

Preis: Fr. 17.60/€ 17.-

Weitere Informationen/Bestellen

   

  

Das Erwachen der weiblichen Urkraft

Von Alexandra Klinghammer

Preis: Fr. 18.-/€ 18.50

Weitere Informationen/Bestellen

   

 
Falls Sie diesen Newsletter zukünftig nicht mehr erhalten möchten: Newsletter abbestellen