Stichworte der Woche: Vom Umgang mit Hilflosigkeit und Zweifel / Dilemmas: Wie weiter, wenn es keine «richtige» Entscheidung gibt? / Alte Konflikte bereinigen / Akzeptanz und Fairness ermöglichen Lösungen und Heilung.
Nach den intensiven Prozessen der vergangenen Woche empfiehlt es sich, in dieser innezuhalten und eine Pause einzulegen. So können Sie das Geschehen und die Erfahrungen zu verdauen, die geschlagenen Wunden lecken, verbinden und Klarheit über die Situation gewinnen. In diesem Prozess könnte in vielen Fällen schmerzlich deutlich werden, dass es für bestimmte Probleme und Situationen keine «Lösung» gibt, die allen gerecht wird, und übermässiger Aktivismus die Situation eher verschlimmert.
In solchen Momenten fahren jene am besten, die sich vor einer Entscheidung oder Aktion bewusst Zeit nehmen, um alle Facetten eines Themas – neben Fakten und Argumenten auch Gefühle und Bedürfnisse sowie die konkret vorhandenen Möglichkeiten und Konsequenzen – zu ergründen. Gegen Ende der Woche dürfte jedoch in einigem Belangen der innere oder äussere Druck, eine Entscheidung zu treffen, zunehmen. Letztlich geht es darum, eine Wahl zu treffen und für diese, im Wissen um die möglichen Folgen, einzustehen. Nur abzuwarten und gar nichts zu tun, ist letztlich auch keine gute Option. Wer sich so verhält riskiert, dass die anderen entscheiden.
Wer bereit ist hinzusehen, sich auch unangenehmen Tatsachen zu stellen, Spannungen und Konflikte auszuhalten und dabei einigermassen Ruhe zu bewahren, fährt in dieser Zeit am besten. Wer dabei bei sich bleiben kann, offen und direkt, aber fair kommuniziert, kann erstaunlich viel erreichen.
Auf der konkreten Ebene geht es in den Bereichen Bildung, Medien, Kommunikation, Handel und Verkehr um Schwachstellen, vor allem aber um bestehende Empfindlichkeiten und alte, ungelöste Geschichten. Allenfalls lösen - für andere - scheinbar banale Aussagen und Gesten unerwartet heftige, nicht nachvollziehbare Reaktionen aus. Oft geht es auch um die Deutungshoheit, die Frage, was «wahr», «richtig» oder gerecht sei. Wenn die Beteiligten fähig sind zu erkennen, dass Wahrheit je nach Perspektive und Kontext anders aussehen kann, können jedoch grössere Zusammenhänge sichtbar werden. Wo es gelingt, auf den ersten Blick paradoxe und widersprüchliche Aussagen und Informationen als Teile einer grösseren Ganzheit zu sehen, wird gegenseitiges Verständnis möglich. In der zweiten Wochenhälfte steigt dann die Spannung, und es ist vermehrt mit Versuchen, Informationen zu kontrollieren oder zu manipulieren, zu rechnen. Gleichzeitig können auch Geheimnisse aufgedeckt werden.
Aber auch Führungs- und Vaterfiguren stehen im Fokus. Sie müssen sich mit Konkurrenzsituationen und Zweiflern auseinandersetzen, werden mit Dilemmas sowie echten oder vermeintlichen Schwachstellen konfrontiert. Gleichzeitig können einige in der Rolle von Vermittlern oder Rettern in der Not auch Grosses leisten. Allenfalls gelingt ein diplomatisches Meisterstück, ist zwischen bisher verfeindeten Parteien eine Verständigung möglich.
Eine insgesamt deutlich angenehmere Stimmung herrscht im Beziehungsbereich. In diesen Belangen sind vor allem in der ersten Wochenhälfte vermehrt Erfahrungen von gegenseitiger Unterstützung, Solidarität, Loyalität und Hilfsbereitschaft möglich. Bereits bestehende Beziehungen können sich vertiefen. Künstlerisch und kreativ Tätige profitieren von erhöhter Schaffenskraft.
Am Montag und Dienstag ist das Bedürfnis, sich neu auszurichten und Orientierung zu finden gross, ebenso das Streben nach Wahrheit und Gerechtigkeit. Gleichzeitig dürften jedoch unerwartet auftauchende Hindernisse oder enttäuschte Erwartungen Zweifel und Ängste auslösen. Die Reaktionen auf solche Erfahrungen dürften sehr unterschiedlich sein. Jene die bereit sind, sich in solchen Momenten Zeit zu nehmen, um sich mit der Situation zu beschäftigen und verschiedene mögliche Optionen und Lösungswege auszuloten, können wichtige Einsichten gewinnen. Allenfalls tauchen auch Helfer auf und es zeigen sich bisher nicht wahrgenommene Möglichkeiten. Heikel und potenziell gefährlich ist jedoch eine Tendenz zu Fanatismus und Schuldzuweisungen. In einigen Fällen dürfte die vorhandene Betroffenheit auch mit Wut und aggressivem Verhalten überspielt werden.
Am Mittwoch, Donnerstag und Freitag wird die Stimmung etwas sachlicher, das Bedürfnis nach Klarheit und Struktur ist an diesen Tagen gross. Im besten Fall können Sie sich die Zeit nehmen, um etwas Ordnung zu schaffen. Fragen Sie sich, was für Sie wichtig und wesentlich ist, wofür und für wen Sie sich einsetzen und wovon Sie sich verabschieden wollen. Bedenken Sie auch, welche möglichen Konsequenzen Sie bereit sind zu akzeptieren. Seien Sie bereit, Ihre eigenen Grenzen und die Grenzen des Möglichen zu akzeptieren. Sie können sich in diesen beiden Tagen aber auch eine Besinnungs- und Ruhepause gönnen und sich um Ihren Körper und seine Bedürfnisse kümmern. Lassen Sie sich nicht zu Handlungen provozieren, die Sie später bereuen.
Am Wochenende steigt die Spannung deutlich. Einerseits ist an diesen Tagen das Bedürfnis, sich mit Freunden und Gleichgesinnten auszutauschen gross. Gleichzeitig ist jedoch die Tendenz, ideologisch zu argumentieren, sich auf bestimmte Ideen und Vorstellungen zu fixieren und andere Sichtweisen infrage zu stellen, deutlich erhöht. Stehen Sie für Ihre Wahrheit ein und für das, was Ihnen wichtig ist, seien Sie jedoch gleichzeitig auch bereit, die Sichtweise anderer zu respektieren. Wenn Sie zudem auch in Konfliktsituationen fair bleiben, stehen die Chancen für eine Verständigung auf gemeinsame Interessen und Ziele gut.